Hamburg. Die Sanierung der Fläche am Friedrich-Frank-Bogen ist vom Tisch. Nach der Liga-Saison wird der Platz geschlossen. Die Gründe.

Nach jahrelangem Kampf hat das Aus für den Fußballplatz des SV Bergedorf-West am Friedrich-Frank-Bogen nun kaum eine Stunde gebraucht: Nach 50 Minuten kurzen, aber beherzten Aufbäumens in der Online-Sitzung des Sportausschusses der Bezirksversammlung hat Vereinschef Waldemar Meya aufgegeben: „Dann ist es jetzt wohl beschlossene Sache. Nach der aktuellen Liga-Saison müssen wir im Sommer die Flutlichter löschen – für immer.“

Tatsächlich hatten Meya und mit ihm die ganze Riege der Politiker im Ausschuss keine Chance, doch noch eine Verlängerung des Spielbetriebs auf dem gut 50 Jahre alten Grandplatz im Herzen des Stadtteils herauszuhandeln. Denn die Argumente der Gegenspieler – Bezirksamt, Fachamt bezirklicher Sportstättenbau und weitere Behörden – waren unschlagbar: Weil die Sanierung und eigentlich auch die Erweiterung des maroden Platzes ebenso überfällig ist wie die komplette Erneuerung von Umkleidehaus, Flutlichtanlage, sämtlicher Fanggitter und Zäune, verliere das Areal seinen „Altanlagen-Bonus“, sobald die Arbeiten begonnen werden. Und dann griffen die deutlich härteren aktuellen Emissionsvorschriften, vor allem im Lärmschutz.

Aus für Fußballplatz in Bergedorf-West: Andere Sportanlagen haben höhere Priorität

„Das macht einen modernen Fußballplatz mit Liga-Spielbetrieb an dieser Stelle unmöglich“, fasste Torge Hauschild zusammen, Leiter des Fachamts Sportstättenbau. Hinzu kämen die begrenzen finanziellen Möglichkeiten seiner Behörde: „Es gibt eindeutig andere Sportanlagen, auch einige im Bezirk Bergedorf, die vor diesem Sportplatz an der Reihe sind, gerade weil sie deutlich stärker genutzt werden. Dazu gehört unter anderem die anstehende Auswechslung einiger Kunstrasenbeläge, die in die Jahre gekommen sind.“

Die Kicker des SV Bergedorf-West sollten aber auf keinen Fall gleich mit ihrem Heimatplatz aufgelöst werden, spielte Torge Hauschild den Ball weiter: „Das Bezirksamt sollte in der Lage sein, ihnen andere Trainingsmöglichkeiten auf den Sportanlagen in der Umgebung zu reservieren.“

Bisherige Fläche soll weiter für den Sport reserviert bleiben

Dass das glücken wird, sieht zumindest Waldemar Meya kritisch: Eigentlich sei dort alles belegt. „Deshalb müssen wir unser Training ja auch jetzt gerade wieder auf Waldläufe beschränken. Denn unser Platz ist, wie immer in der feuchten Jahreszeit, komplett durchweicht und unbespielbar.“

Mit dem Aus für den Ligabetrieb soll allerdings nicht das Ende der Sportfläche am Ladenbeker Furtweg eingeläutet werden. Das unterstrich Dirk Esser vom Bezirksamt: „Wir werden die Fläche weiter für den Sport reservieren. Auf dem Areal ist definitiv kein Wohnungsbau geplant.“ Was künftig hier angeboten wird, soll im Rahmen der Rise-Stadtteilentwicklung finanziert und mit den Menschen aus Bergedorf-West diskutiert werden. Ein Lärm-Problem sieht das Bezirksamt für diesen künftigen Sport nicht.

Eine Erweiterung der Anlage in Bergedorf-West ist nicht möglich

Allerdings wird die Überplanung mit dem vorhandenen Areal auskommen müssen. Eine Erweiterung um Teile der benachbarten Grundschulfläche oder die des ebenfalls maroden Stadtteiltreffs P 5 ist nicht möglich. „Unsere Nachfrage bei der Bildungsbehörde hat ergeben, dass alles als künftige Ausbauflächen für die Schule unverzichtbar sind“, sagte Deik Esser. Auch das P 5 stehe auf dem Grundstück der Schule und sei somit tabu.

Dass das neue Sportangebot auch Teil des SV Bergedorf-West sein wird, mag Waldemar Meya noch nicht glauben: „Wenn wir hier keinen Fußball mehr spielen können, mache ich mir große Sorgen um die Zukunft unseres Vereins.“