Bergedorf. Am Montag geht es los - mit skandinavischem Flair: Es gibt Bratapfel-Glögg und Lussebulle. Und eine ganz besondere Bratwurst.
Im Crêpes-Stand auf der Alten Holstenstraße sind die Männer am Sonntag noch mit Kabelbindern und Schrauben zugange. Morgen wird der Teig angeliefert, aber wie viel braucht es? „Sicher mehr als die 28 Liter, die an einem Flohmarkttag weggehen“, schätzt der Verkäufer und werkelt fleißig weiter: Am Montag, 21. November, muss alles fertig sein, spätestens um 18 Uhr, wenn Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann den Bergedorfer Weihnachtsmarkt auf der Schlosswiese eröffnet.
Hier ist der matschige Rasen inzwischen 300 Kubikmetern Holzhackschnitzel gewichen, wurden insgesamt 30 Hütten aufgebaut, „manche sollten kurzfristig noch von drei auf sechs Meter verbreitert werden“, erzählt Jule Duda vom Veranstalter Hamburg Events. Sie weiß indes, dass mancher Händler in diesem Jahr Schwierigkeiten damit hat, genügend Aushilfen zu finden. Schließlich bleibt der Weihnachtsmarkt bis zum 30. Dezember geöffnet.
Skandinavisches Flair auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt
Statt der Wichtel soll es diesmal ein skandinavisches Flair sein – mit schwedischen Lussebulle (weiche Brötchen mit Safran), Risalamande (dänischer Milchreis mit Mandeln) und norwegischem Flammlachs. „Wir haben auch Elch-Bratwurst und Bratapfel-Glögg“, erzählt Jule Duda, die ebenso am Lagerfeuer den alkoholfreien schwedischen Glühwein mit Rosinen und Mandeln probieren will. Der normale Glühwein – ob rot oder weiß – kostet übrigens 3,50 Euro.
An den vier Adventswochenenden gehört auch ein kleiner Kunsthandwerkermarkt im Schlosshof dazu. Hier gibt es auch Genuss für die Ohren, versprechen die Gastronomen vom Schlossrestaurant „In aller Munde“, die klassische Live-Musik organisiert haben. Übrigens: Wer mal so ganz in Ruhe einkaufen und klönen will, kann seinen Nachwuchs gern bei der kostenlosen Kinderbetreuung in der „Villa Kunterbunt“ abgeben: Hier bieten Pädagogen täglich ein kostenloses Spiel- und Bastelprogramm, an den Wochenenden werden zudem Plätzchen gebacken.
Aus einer Schneemaschine kommen glitzernde Eiskristalle
Damit es auf der Schlosswiese auch so richtig winterlich und heimelig wird, hat Hamburg Events tatsächlich eine Schneemaschine aufgestellt, verrät Eventmanagerin Jule Duda: „Wenn viele Leute da sind und die Stimmung schön ist, soll es auf der Wiese ein bisschen schneien, damit die Eiskristalle schön glitzern.“
Frostiges Wetter wünscht sich natürlich auch der Fell-Händler Sascha Otto, der bereits ein siebtes Mal zum Bergedorfer Weihnachtsmarkt kommt: „Wir haben in den besten Gerbereien bestellt und verkaufen auf insgesamt 15 Weihnachtsmärkten in Deutschland“, sagt er – und sieht, wie sein Bruder gerade die letzten Elektrokabel regensicher anbringt, der Vater die Waren verteilt.
Ein Verlängerungskabel wünscht sich auch noch der Marktnachbar Ferdag Kurt, „damit ich den Wasserkocher anschmeißen kann für meinen Ingwer-Tee“. Selbst designte Hirschledertaschen und Portemonnaies aus Büffelleder will er verkaufen: „Die haben sogar eine besondere Schutzfolie, damit niemand von außen die EC-Karte auslesen und ohne PIN 50 Euro abholen kann“, erklärt der Mann, der seine Waren in der Türkei herstellen lässt.
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Heiligabend ist der Weihnachtsmarkt nur zwei Stunden geöffnet
Friedlich und romantisch möge es zugehen auf dem Bergedorfer Weihnachtsmarkt – das hoffen alle, die sich seit Wochen schon drauf freuen, unter den baumelnden LED-Sternen Freunde zu treffen. Bis zum 30. Dezember bleibt der Weihnachtsmarkt in Bergedorf. Geöffnet ist täglich von 11 bis 22 Uhr, Heiligabend von 11 bis 13 Uhr. Am ersten und zweiten Weihnachtstag bleibt der Markt geschlossen.