Hamburg. Polarlichter und Villa Kunterbunt statt Wichtelfiguren. Der Adventsmarkt wird in diesem Jahr skandinavisch.
Statt Wichtelfiguren und Sternenkunst nun Schneelandschaften, Polarlichter und ein Hauch von Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter: Es wird vieles anders beim Bergedorfer Weihnachtsmarkt, der nun tatsächlich so heißt und nicht wie in den Vorjahren Wichtelmarkt. Wenn der Weihnachtsmarkt von Alter Holstenstraße bis zur Schlosswiese am 21. November eröffnet wird, regiert nordländische Vorweihnachtsatmosphäre. Veranstalter Hamburg Events, seit dem Jahr 2015 Organisator eines der besten und beliebtesten Adventsmärkte in Hamburg und nun mit einer langfristigen Vertragsverlängerung ausgestattet, baut künftig auf skandinavisches Flair rund ums Schloss.
Jule Duda, Eventmanagerin bei Hamburg Events und für den Bergedorfer Weihnachtsmarkt die Hauptverantwortliche, erklärt den Konzept- und Namenswechsel mit eventuell aufkommender Langeweile und Stillstand. Außerdem sorgte der alte Name für Irritationen: „Wir wollen auch nicht mehr Wichtelmarkt heißen, weil dies in der Öffentlichkeit und gerade in den sozialen Medien ständig hinterfragt wurde.“
Weihnachtsmarkt Hamburg: Köttbullar zum Glühwein
So soll Bergedorf dann zum kleinen skandinavischen Weihnachtsdorf werden: Da wäre das Mobiliar zu nennen mit roten Holzhütten, Sitzgelegenheiten mit flauschig-warmen Fellen vor knisternden Lagerfeuern, Strohballen, Birkenholz, urwüchsigen Tannenbäumen, dazu Schlitten, Schneeschuhe und Winterblumen. Jule Duda ist überzeugt, dass das „detailgetreue Design der Hütten mit Balkonen, Fenstern und Türmen die Liebe zum Echten“ eindeutig zeigen wird.
Auch kulinarisch wird sich in Richtung Schweden, Dänemark und Norwegen orientiert: Neben Klassikern wie Glühwein, Bratwurst oder Flammkuchen soll es in diesem Jahr Gaumenfreuden wie Köttbullar, Knäckebrot, Flammlachs oder Bratapfel-Glögg geben. Nicht fehlen darf inmitten der Stände mit Geschenkartikeln und Handwerkskunst die Villa Kunterbunt aus Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf: Diese „schneebedeckte“ Holzhütte wird inmitten eines Tannenwaldes stehen und sicher von Kindern belagert werden, weil es dort Zuckerstangen, Spielsachen, einen Kamin dekoriert mit Weihnachtsstrümpfen sowie weitere Bastel- und Backangebote gibt.
„Stündlich wird an verschiedenen Stellen Schnee vom Himmel rieseln“
Und neben besonderen Kleinkunst-Wochenenden im Schloss, Adventssingen, „Santa’s Home“ oder dem großen Krippenspiel gibt es noch ein Phänomen zu bestaunen: „Stündlich wird an verschiedenen Stellen Schnee vom Himmel rieseln“, verspricht Organisatorin Duda unerwartete Schneestunden mitten in Bergedorf. Wie das genau funktionieren wird – abwarten.
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Jule Duda hofft, die Masse an Händlern und Ausstellern wie vor der Pandemie zu erreichen. Die Marke aus 2019 sei noch nicht erreicht. „Da war jedes Jahr Bewegung drin, was Anbieter und Stände anging. Dieses Jahr ist es durch die Konzeptumstellung etwas mehr geworden“, urteilt die Eventmanagerin – die selbstverständlich auch das Thema Corona-Zahlen („nach Ansicht des Bergedorfer Bezirksamts benötigen wir keine gesonderten Maßnahmen“) und die Energieknappheit im Auge haben muss.
Weihnachtsmarkt Hamburg: Bergedorf verzichtet auf Heizpilze
Sie sagt jedoch: „Wir waren in den Vorjahren nie große Energieschleudern, setzen voll auf LED-Beleuchtung und werden auch weiter keine Bereiche mit Heizpilzen wärmen.“
Der neue Vertrag zwischen Hamburg Events und Bezirksamt läuft mindestens bis zum Jahr 2025, beide Vertragsparteien haben eine Option zur Verlängerung. Geöffnet ist bis zum 30. Dezember täglich von 11 bis 22 Uhr (Heiligabend 11 bis 13 Uhr, 1. und 2. Weihnachtstag geschlossen).