Bergedorf. Hamburg hält an Zeitplan für Schließung von Curslacker Neuer Deich II in Bergedorf fest. Was die Begründung ist.
Der Andrang von Flüchtenden vor allem aus der Ukraine ist in Hamburg unverändert hoch: Ende Oktober sind deshalb auch in Bergedorf weitere Hotels angemietet worden, um die Schutzsuchenden unterzubringen. Doch trotz des anhaltend großen Bedarfs soll 2023 eine Bergedorfer Flüchtlingsunterkunft geschlossen werden: Die maroden Container mit Adresse Curslacker Neuer Deich 57 sollen wie geplant zum 31. März 2023 aufgegeben werden, informiert der Senat als Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Linken in der Bürgerschaft. Die Linken in Bergedorf hatten im August angemahnt, das marode Flüchtlingsdorf zu sanieren und zu erhalten, da der Strom an Flüchtenden wohl nicht abreißen werde.
Flüchtlingsunterkunft Bergedorf: Platz für Zufahrt zum Innovationspark schaffen
Doch es bleibt beim Rückbau, der ab März voraussichtlich sechs Monate in Anspruch nehmen soll. Grund sind wohl auch die Planungen für den angrenzenden Innovationspark, die unter Hochdruck vorangetrieben werden, um die Hauni im Bezirk zu halten. Hier beim jetzigen Flüchtlingsdorf soll eine Zufahrt zum Innovationspark entstehen.
56 weitere Plätze werden am benachbarten Standort gebaut
Über den Winter solle der Standort Curslacker Neuer Deich II noch voll genutzt werden, damit möglichst wenige Flüchtlinge in Notunterkünften wie Zelten untergebracht werden müssen, heißt es. Außer Instandhaltungen soll sonst am Standort aber nicht mehr viel passieren, ein Ausbau sei jedenfalls nicht geplant. Anders ein Stück weiter in Richtung Landgebiet, beim Übergangswohnheim Curslacker Neuer Deich I (Hausnummer 78/80). „Am Standort Curslacker Neuer Deich 78/80 ist als Teil der aktivierten Reserveplanung eine Erweiterung um 56 Plätze geplant“, so die Senatsinformation zur Linken-Anfrage. Aktuell werde der Standort bereits ausgebaut, Ende 2022/Anfang 2023 soll das fertig sein. Der Weiterbetrieb dort inklusive der Erweiterung „ist nach jetziger Planung mindestens bis zum Ablauf der Baugenehmigung im März 2025 vorgesehen“.
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Aktuell gibt es in Bergedorf zehn öffentlich-rechtliche Unterkünfte mit etwa 2600 Plätzen nicht nur für Geflüchtete, auch für andere Wohnungslose. Hinzu kommen die 1031 gemischt genutzte Wohnungen am Gleisdreieck Mittlerer Landweg. In acht Bergedorfer Hotels sind zudem 513 Menschen untergebracht (Quelle: hamburg.de/fluechtlinge).