Hamburg/Geesthacht. Um das Klima zu schützen, setzt der Kirchenkreis Hamburg-Ost auf Ovo-Lakto-Vegetarismus. Welche Einrichtungen betroffen sind.

Der Kirchenkreis Hamburg-Ost schafft für seine 81 Kitas beim Mittagessen Fleisch und Fisch ab. Alle Kitas unter seiner Trägerschaft werden umgestellt. Wie schnell das geht, das hängt unter anderem von den Kita-Leitungen und Verhandlungen mit dem jeweiligen Caterer ab.

Für die in der Region D zusammengefassten Kitas gilt das bereits zum 1. Januar 2023. Betroffen sind alle fünf Geesthachter Kitas wie die Kita St. Petri Am Spakenberg, die Kita St. Johannes am Eichweg, die Kita St. Salvatoris, die Kita Marksweg und die Kita St. Petri am Worther Weg, in Bergedorf die Kita St. Petri und Pauli, in Lohbrügge die Kita Wackelzahn am Bornbrook, in Nettelnburg die Kita der Bugenhagen-Gemeinde, in den Vier- und Marschlanden die Kitas St. Nicolai in Altengamme, St. Severini in Fünfhausen, St. Johannis in Neuengamme, St. Severini in Kirchwerder und die evangelischen Kitas in Neuallermöhe und Ochsenwerder.

Kita Hamburg: Verzicht auf Fleisch soll das Klima schützen

Die neuen Mittagessen beruhen auf einem Ovo-Lakto-Vegetarismus. Hierbei werden Fisch und Fleisch vermieden, Eier und Milchprodukte kommen aber auf den Teller.

Regionalleiter für die Region D ist Martin Kleinert. Er begründet den Fleischverzicht mit Klimaschutzzielen. Bis 2025 wolle man CO2-neutral werden. Eine für die Kitas erstellte Klimabilanz habe ergeben, dass 42 Prozent der freigesetzten Treibhausgase auf den Lebensmittelverzehr zurückzuführen seien. Und hierfür wiederum sei zum großen Teil das Fleischessen wegen der Futtermittelherstellung und Viehhaltung verantwortlich.

Eltern in Geesthacht kritisieren das Vorgehen

Dass es bei den Kindern zu Mangelerscheinungen kommt, verneint Martin Kleinert. „Wir sind auf der sicheren Seite“, sagt er. Die Maßnahmen folgten den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die habe die fleischlose Ernährung für Kinder vor ein paar Jahren kritisch gesehen, mittlerweile aber gebe es neue wissenschaftliche Erkenntnisse.

Kathrin Zühlke vom Elternbeirat der Kita Am Spakenberg findet das Vorgehen kontraproduktiv. In der Kita gibt es ökologisch gutes Fleisch, sagt sie. „Viele Familien, die nun finden, dass ihre Kinder wenigstens zum Wochenende Fleisch essen sollten, werden zu Billigfleisch greifen, weil sie sich anderes nicht mehr leisten können.“ In Geesthacht wird das Mittagessen in den Kitas zum Januar zudem deutlich teurer.