Hamburg. Das Karstadt-Kaufhaus in Bergedorf ist als solches nicht mehr erkennbar: Auch das Herz der Konstruktion wurde am Dienstag abgerissen.
Seit 15.30 Uhr gibt es den Eingang zum ehemaligen Karstadt-Kaufhaus am Bergedorfer Markt nicht mehr: Dienstagnachmittag machten die Abriss-Experten der Firma TIRS kurzen Prozess mit dem Herz der Konstruktion aus Stahlbeton und Glas, die die Südseite des alten Marktplatzes seit 60 Jahren prägt.
Jetzt steht nur noch das letzte Stück der Fassade, an der die Abrissbagger seit Montag allerdings einige Mühe haben. Sie soll nun am Mittwoch fallen – ohne das historische Kaufmannshaus des Herrenausstatters Willhoeft gleich nebenan in Mitleidenschaft zu ziehen. Das dürfte eine filigrane Arbeit mit schwerem Gerät werden. Denn als das Kaufhaus in den 1960er-Jahren hochgezogen wurde, passierte das direkt an der unverputzten Fassade des Nachbarn, wo zuvor das erste Verlagshaus der Bergedorfer Zeitung stand.
Karstadt-Abriss: Bergedorfer können neue Entwürfe bewerten
Noch bis Ende kommender Woche sollen die Abrissarbeiten dauern, in deren Zuge auch der komplette Keller des Kaufhauses entfernt werden muss. Er zieht sich über das komplette Gelände bis zur rückwärtig verlaufenden Straße Hinterm Graben.
- Karstadt am Markt: Abriss dauert länger als geplant
- Fehlende Brücke: Hunderte Bergedorfer ausgesperrt
- Am Sonnabend soll die Karstadt-Fassade fallen
Parallel erarbeiten sieben Architektenbüros in einem sogenannten Werkstattverfahren Pläne für den Neubau, dessen Baubeginn voraussichtlich in einem Jahr sein wird. Die Entwürfe werden bereits am 25. und 26. November dieses Jahres öffentlich vorgestellt und sollen dabei auch von den Bergedorfern bewertet werden. Ihr Urteil fließt in das Votum der Fachjury um Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing ein, die am 30. November den Siegerentwurf küren will.