Hamburg. Beschwerden von Kunden über leere Geldautomaten und geschlossene Schalter reißen nicht ab. Was die Bank dazu sagt.
Wer sich in diesen Tagen zur Postbank Bergedorf an Kurt-A.-Körber-Chaussee/Sander Damm begibt, der kann ein kleines Abenteuer erleben. Denn es bleibt bis zuletzt spannend, ob die Filiale wirklich offen ist, ob der Geldautomat tatsächlich Geld ausspuckt und ob der SB-Automat auch wirklich Papier für die Kontoauszüge hat.
So zumindest berichten es weiterhin mehrere Bergedorfer – und kommen unisono zu einem vernichtenden Urteil. „Der Zustand der Bergedorfer Postbank ist desaströs“, meint etwa Peter Hiemer (74) aus Neuallermöhe.
Postbank: Weg nach Bergedorf ist für viele Kunden vergebens
Bereits im August hatten sich viele Bergedorfer über die oft geschlossene Filiale beschwert. Peter Hiemer und seine Frau Edith Burat-Hiemer (70) ärgern sich aber über ein ganzes Bündel an Problemen. Zum einen sei oft online nicht vermerkt, wenn die Filiale außerplanmäßig zu bleibt – sodass der Weg nach Bergedorf für viele Postbank-Kunden vergebens ist.
Und dann sei auch noch der zweite SB-Schalter im Vorraum abgeschafft worden, so Edith Burat-Hiemer: „Als die Filiale am Freitag plötzlich geschlossen war und die Frau vor mir am SB-Automaten etwas länger brauchte, standen irgendwann 26 Kunden im Vorraum“, berichtet sie. Zwar gibt es ein zweites SB-Terminal, nur ist das eben nicht im offenen Vorraum. Hinzu kommt, dass dann oft Papier im Drucker fehle, weil keiner da sei, um es aufzufüllen.
Geldautomat unzureichend befüllt?
Auch die Geldautomaten der Postbank sind Quell ewigen Ärgers, denn sie seien meistens leer, bestätigt Roswitha Anton (67) aus Neuallermöhe. „Und wenn sie mal befüllt werden, reicht es kaum.“ Peter Hiemer hat gerade wieder Mittwochmorgen unschöne Szenen in der Filiale erlebt. Viele genervte Kunden hätten kein Geld ziehen können, seien an den Schalter gegangen und hätten sich dort beklagt. „Das Personal war wirklich total frustriert“, sagt er. Er betont allerdings, dass alle Mitarbeiter der Filiale sehr bemüht und freundlich seien.
Für den großen Bezirk Bergedorf (bald 130.000 Einwohner) sei das alles ein Armutszeugnis, meint Burat-Hiemer. Sie vermutet, dass die Kunden zum Online-Banking gedrängt werden sollen, „aber das möchten wir eben nicht“. Auch Roswitha Anton ist das viel zu kompliziert.
Postbank bedauert den Unmut der Bergedorfer sehr
Die Postbank bedauert den Unmut der Bergedorfer sehr – und verweist wie bereits im August darauf, dass es Personalengpässe gebe. „Tatsächlich kämpfen wir im Filialteam und auch im gesamten Filialgebiet mit einer angespannten Personalsituation infolge mehrerer Corona-Fälle“, bestätigt Postbank-Sprecher Hartmut Schlegel.
Grund der zeitweisen Schließungen seien Personalausfälle gewesen, „die wir nicht ausgleichen konnten“. Und: „Wir hoffen, dass sich die Situation durch genesene Mitarbeitende und Rückkehrer verbessert, müssen allerdings derzeit davon ausgehen, dass es auch in der nächsten Zeit dazu kommen kann, dass die Filiale eingeschränkt geöffnet oder vorübergehend geschlossen ist.“ Auch bei den Geldautomaten verweist er auf Personalmangel. Denn das Befüllen ist an externe Unternehmen vergeben, die ebenfalls an Ausfällen leiden.
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Postbank entschuldigt sich bei Kunden
Es werde aber „alles Menschenmögliche“ getan, um Einschränkungen zu vermeiden, so der Sprecher. Die Postbank entschuldige sich „für alle Unannehmlichkeiten“. Schlegel betont indes, dass Postbankkunden an vielen Stellen kostenlos Geld abheben können, etwa an Tankstellen und in Supermärkten, auch ohne Einkauf.
Was weitere Dienstleistungen angehe, so gebe es Alternativen im Umfeld. Beratung zu Bankprodukten sei beispielsweise telefonisch beim Direkt-Service (kostenlos) möglich. Überweisungen und sonstige Aufträge könnten per Telefonbanking beauftragt werden; Kontoauszüge gibt es etwa per Post. Er verweist zudem auf mehrere Deutsche Post Filialen, die „einfache Bankdienstleistungen“ anbieten, etwa in der Hauptstraße 9 in Wentorf.
Die Bergedorfer Postbankkunden wundern sich dennoch. Personalengpässe gut und schön, meint Edith Burat-Hiemer. „Aber es wäre doch wirklich das Einfachste, dann mehr Automaten aufzustellen.“