Hamburg. Nur 3700 Euro hat die Politik für Projekte der Stadtteilkultur bislang bewilligt. Wer profitiert – und wer leer ausgeht.

Sparsamkeit ist der allgemeine Trend diesem Herbst – und das gilt offenbar auch für Bergedorfs Kulturpolitiker: Der zuständige Ausschuss der Bezirksversammlung gab sich in seiner jüngsten Sitzung finanziell sehr zurückhaltend. Von exakt 5773,56 Euro, die aus der Rahmenzuweisung Stadtteilkultur 2022 des Senats jetzt noch für Bergedorf zur Verfügung stehen, geben sie nur 3700 Euro aus.

Halbiert wurde die beantragte Förderung für Hamburgs Stadtschreiberin Franziska Schubert, die im Oktober in Bergedorf ihren Arbeitsplatz hat und zu Lesungen einladen wird. Statt beantragter 2000 Euro fließen 1000 Euro. Dadurch ist offen, ob ihre Abschluss-Lesung in der Bibliothek der Sternwarte, bei der es auch Improtheater und Livemusik geben soll, im Internet gestreamt werden kann.

Stadtteilkultur: Bergedorfs Politik bewilligt 3700 Euro an Zuschüssen

Aufatmen dagegen beim SC Vier- und Marschlande, der die beantragten 300 Euro für sein Kürbis-Fest am 28. Oktober bekommt, wenn Kinder und Jugendliche Laternen basteln und Sport treiben sollen. Auch das Kulturhaus SerrahnEins wird die gewünschten 900 Euro bekommen, die als Ausfallbürgschaft für vier Konzerte erforderlich sind, die bis Ende des Jahres geplant sind.

Leicht gekürzt wurden die gewünschten 1750 Euro, die die Vierlandenstiftung „Unsere Heimat“ in die künstlerische Gestaltung des neuen Bus-Wartehäuschens am Süderquerweg investieren will. Es fließen jetzt nur 1500 Euro.

Ganz ohne Förderung bleibt das Projekt „Junges Forum“ im Haus brügge an der Leuschnerstraße 86. Dort wollte Emilio Ender, der an jedem vierten Donnerstag im Monat das Literatur-Café betreut, ein Forum für junge Künstler etablieren. Kinder und Jugendlich im Alter von sechs bis 18 Jahren würden dabei im Haus brügge erste Auftrittsmöglichkeiten bekommen, egal ob mit Literatur oder Musik.

2000 Euro aus Kulturetat könnten in Hamburger Haushalt zurückfließen

Die beantragten 1500 Euro für Raummiete und Sachmittel werden nicht fließen. Allerdings beschlossen Bergedorfs Kulturpolitiker, dieses Projekt in ihrer November-Sitzung erneut auf die Tagesordnung zu nehmen.

Sollte dann kein Empfänger für die immerhin noch gut 2000 Euro in Bergedorfs Kulturetat gefunden werden, würde das Geld in den Hamburger Haushalt zurückfließen.