Reitbrook. 3000 Euro kostet die Umgestaltung der Bushaltestelle. Graffiti-Künstler sprüht Motiv auf, über das Bewohner abgestimmt haben.

Einen klassischen Ortskern gibt es in Reitbrook nicht. Viel mehr ist das gut 500 Einwohner starke Dorf in den Marschlanden in die Länge gezogen, stellt Gerd Langeloh, Seniorchef vom Milchhof Reitbrook, fest. Nichtsdestotrotz würden die Reitbrooker trotzdem einen Mittelpunkt ihres Dorfes erkennen, so Langeloh: nahe dem Feuerwehrhaus, wo Vorderdeich und Sietwende sich treffen. Genau dort lässt es sich nun schöner Warten auf den Bus: Denn die Dorfgemeinschaft hat den Fahrgastunterstand künstlerisch gestalten lassen.

Bushäuschen müsste ohne Initiative der Bürger weichen

Seit etwa 35 Jahren existiert der Verein, der einst aus einer Erbschaft entstanden ist mit dem Ziel, ein Dorffest zu organisieren. Seitdem organisiert er Aktionen, um den Ort zu verschönern und die Verbundenheit zu stärken. Das wirkt: Etwa die Hälfte der insgesamt etwa 200 Haushalte gehöre dem Verein an, berichtet Vorstandsmitglied Mieke Lindner. Diese wurden auch bei der Motivwahl befragt: Die Auswahl fiel auf die ortsprägenden Gebäude der Mühle und des Müllerhauses, vor denen ein Fahrgastschiff auf der Dove-Elbe vorbeizieht.

Gut 3000 Euro kostete die Aufarbeitung des Häuschens und die Gestaltung durch Graffiti-Künstler Vincent Schulze. Zu dem hatte die Vierlanden-Stiftung Kontakt hergestellt und die Dorfgemeinschaft auch unterstützt, welche Schritte erledigt werden müssten, berichtet Gerd Langeloh. Die Stiftung „Unsere Heimat“, die vom Ehepaar Buhk ins Leben gerufen wurde, hat in den Vierlanden bereits sechs Wartehäuschen gestalten lassen.

Insgesamt 38 solcher Fahrgastunterstände sind im Besitz des Bezirksamtes Bergedorf, berichtet Baudezernent Lars Rosinski. Ohne die Initiative wie der Dorfgemeinschaft oder der Vierlanden Stiftung müssten diese irgendwann zurückgebaut werden, weil die Mittel zur Unterhaltung schlichtweg nicht vorhanden seien, so Rosinski. Solchen Projekten stehe man offen gegenüber: „Wir freuen uns, wenn Bürger auf uns zukommen.“