Hamburg. Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf stellt Investitionen in Millionenhöhe für die Stadtteilentwicklung in Aussicht.

Er hat sich viel Zeit genommen für Bergedorfs City und die Frage, wie sie ihre Anziehungskraft zukunftsfähig machen kann: Dirk Kienscherf, Chef der SPD-Bürgerschaftsfraktion und damit der verlängerte Arm von Bürgermeister Peter Tschentscher im Landesparlament, war Sonnabend fünf Stunden mit Bergedorfs Bürgerschaftsabgeordneten in der City unterwegs.

Fazit des gebürtigen Eimsbüttelers mit Wohnsitz in Hamm: „Diese Innenstadt ist ausgesprochen charmant. Ihre Architektur, der gerade wiederentdeckte Hafen, das Schloss und nicht zuletzt die Nähe zur Natur der weitläufigen Vier- und Marschlande machen Bergedorf einzigartig in Hamburg. Nur weiß das in der großen Stadt leider kaum jemand“, sagt der 56-Jährige, der sich noch gut an die Ausflüge mit den Eltern nach Bergedorf erinnern kann: „Wir haben immer im Block House gegessen, waren im Schlosspark und sind durch das Sachsentor gebummelt. Das war wie Urlaub.“

Kienscherf: „Bergedorf hat großes Potenzial“

Genau das empfiehlt er den Verantwortlichen auch heute wieder: „Bergedorf hat großes Potenzial, neben seinem traditionellen Einzugsgebiet in Schleswig-Holstein auch die Hamburger anzulocken. Und zwar Menschen aus jeder Generation. Dafür muss es seine malerischen Orte und seine Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt die vielen Feste aber aktiver bewerben.“

Viele Hausaufgaben für das erhoffte City-Management, das schon Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen soll. Und Kienscherf will dafür sorgen, dass es zur dauerhaften Institution wird: „Ich sehe gute Chancen, die Bergedorfer Innenstadt in das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung, kurz Rise, aufzunehmen“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Er wolle sich dafür einsetzen, dass sich dieser Millionen Euro schwere Topf mit dem Hamburger Doppelhaushalt 2023/24 für Bergedorf öffne.

Bergedorfs City braucht Experten – und die kosten Geld

Das Geld ist in den City-Management-Plänen des Bezirks längst fest eingeplant. Bliebe es aus, könnte das schon angelaufene integrative Innenstadtkonzept mit seiner Problem- und Potenzialanalyse kaum von der Planungs- in die Umsetzungsphase starten. Für den Anfang liegt zwar knapp eine Million Euro aus dem Förderprogramm Innenstädte der Bundesregierung bereit. Doch das reicht nur zwei Jahre. Es braucht also das Rise-Geld – einerseits damit es danach weitergeht, andererseits um Experten einzustellen. Denn die kommen nur, wenn es eine langfristige Perspektive gibt.

„Das kriegen wir hin. Wenn vielleicht auch nicht schon für 2023, dann auf jeden Fall 2024“, versprach Kienscherf, der Bergedorfs Feierlaune Sonnabend beim Serrahnfest persönlich erlebte.