Hamburg. Minus 15 Prozent gegenüber den geforderten 800 Neubauten. Was die Gründe sind – und wie es in anderen Bezirken aussieht.

Die Corona-Delle im Wohnungsbau hat auch Bergedorf getroffen – aber nicht ganz so ausgeprägt wie Hamburg. Das zeigen die Zahlen, die das Statistikamts Nord diese Woche veröffentlicht hat. So wurden im Bezirk 2021 nur 677 neue Wohnungen, Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser fertiggestellt – knapp 15 Prozent weniger, als die im Vertrag für Hamburg vorgegebenen 800 pro Jahr. In der gesamten Hansestadt lag das Minus mit fast 25 Prozent deutlich höher: Exakt 7461 sind es in 2021 gewesen, statt der vom Senat anvisierten 10.000 Neubauwohnungen jährlich.

Im Vergleich der Bezirke nimmt Bergedorf trotz des schlechten Ergebnisses einen Mittelplatz ein. So brachte es Harburg bei ebenfalls geforderten 800 Neubauwohnungen zwar auf 730 und der Bezirk Nord lag mit 1840 sogar deutlich über seiner Zielgröße von 1200. Schlusslicht Eimsbüttel kam dagegen mit 488 bezugsfertigen Neubauwohnungen gerade mal auf knapp 50 Prozent der geforderten 1050.

Wohnungsbau Bergedorf: Mangel bei Baumaterial ist ein Problem

Als Grund für das weit verbreitete Minus führen Stadtentwicklungsbehörde und Wohnungswirtschaft die allgemeine Ressourcenknappheit beim Baumaterial sowie dessen drastisch gestiegene Preis an. Zudem würden in der Metropole einschließlich ihres Umlands die Baugrundstücke immer teurer, was Investoren grundsätzlich abschrecke. Und nicht zuletzt gebe es stetig neue Auflagen – vom Anteil der Sozialwohnungen bis zum Klimaschutz.

Dass es sich neben diesen Punkten bei den 2021er-Zahlen vor allem um eine Corona-Delle handelt, begründen die Experten mit den pandemiebedingten Ausfällen im Baufortschritt: Viele Unternehmen und teils ganze Baustellen wurden wegen Corona-Ausbrüchen komplett oder teilweise stillgelegt. Und fast alle Projekte, die fertiggestellt werden sollten, wurden 2020 begonnen, mussten also beide Corona-Jahre überstehen.