Hamburg. Verkehrsplaner haben die Anbindung an die Bergedorfer Straße/B5 vorgestellt. Auch ein Kreisverkehr ist geplant. Die Details.

Die Anbindung des geplanten Stadtteils Oberbillwerder an die Bergedorfer Straße/B 5 wird etliche Straßenbäume das Leben kosten. Das wurde Donnerstag im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung deutlich, als Planer den erforderlichen Ausbau der Kreuzung Billwerder Billdeich/Ladenbeker Furtweg sowie den neuen Zubringer zur B 5 vorstellten.

Zusätzlich zum bereits beschlossenen Entfernen der nördlichen Alleebäume des Billwerder Billdeichs auf den knapp 200 Metern jenseits der Einmündung Auf der Bojewiese muss auch davor schon die Motorsäge angesetzt werden: Weil Oberbillwerder den Verkehr auf diesem Stück der schmalen Deichstraße versechsfachen dürfte, braucht der Asphalt auch jene Fläche, wo heute die Straßenbäume vor dem Gewerbehof Zirkuswiese stehen. Vielleicht sogar auf ganzer Länge samt der Allee am Ladenbeker Furtweg, was rund 30 Bäume wären.

Im Gegensatz zu einer Ampel kann auf einige Abbiegespuren verzichtet werden

Doch so weit will es Planer Frederick Aldenhoven vom Büro Argus nicht kommen lassen: „Unsere Vorzugsvariante für die Neugestaltung der Kreuzung lautet Kreisverkehr“, sagte er – und bekam breite Zustimmung aus allen politische Fraktionen. Denn im Gegensatz zu einer Ampel kann so auf einige zusätzliche Abbiegespuren verzichtet werden, der Straßenquerschnitt also geringer bleiben. Das rettet dem Großteil der Allee vor der Zirkuswiese das Leben. Nur die knapp zehn Bäume ab der Einmündung Karlshof bis Auf der Bojewiese müssen weg. Hier wäre die Straße laut Aldenhoven sonst viel zu schmal.

Der geplante Kreisverkehr wird von Auto- und Radfahrern gemeinsam genutzt, die Fußgänger über Zebrastreifen gleich neben dem Kreisverkehr geführt. In den Augen von Planer Aldenhoven ist die Kreuzung so ausreichend gerüstet, um staufrei zu funktionieren. Eine Gefahr für die vielen Schüler der angrenzenden Schulen, die hier zu Fuß über die Zebrastreifen am Kreisel gehen werden, sieht er nicht.

Kreisverkehr oder doch lieber Ampel vor Brücke Ladenbeker Furtweg?

Ganz anders sein Kollege Frank Gause vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer, der 400 Meter nördlich den Bau der neuen Anschlussstelle des Ladenbeker Furtwegs an die Bergedorfer Straße betreut. Sie führt den Verkehr kurz vor der heutigen Brücke nach Osten hinunter zur vierspurigen B 5, beziehungsweise von dort hinauf. Während unten eine Ampel Pflicht ist, riet Gause auch für den Abzweig vom Ladenbeker Furtweg dringend von einem Kreisel ab. Begründung: „Hier verläuft ein wichtiger Schulweg. Und der ist mit einer Ampel deutlich sicherer als ohne. Gerade auch für die Radfahrer unter den Schülern. Lichtzeichen sind viel effektiver, als bloß auf die Fahrbahn gemalte Zebrastreifen.“

Doch bei den Politikern kam das gar nicht gut an. Mit Ausnahme von Karin Rogalski-Beeck vom Seniorenbeirat sprachen sich alle für den Kreisverkehr als Vorzugsvariante aus. Sie setzten Frank Gause einen entsprechenden Prüfauftrag vor die Nase und strichen darin ausdrücklich die Priorität einer Ampel.

Wann die Arbeiten an beiden Projekten beginnen, ist noch offen

Das wird etliche Bäume kosten, wie Gause vorrechnete: Angesichts eines erwarteten Verkehrsaufkommens von 16.000 Kfz pro Tag müsse der Kreisel mit bis zu 40 Metern Durchmesser geplant werden. Sein Rund werde sich wegen der Eigentumsverhältnisse im Wald bis östlich vom Ladenbeker Furtweg ins dortige Waldgebiet erstrecken.

Wann die Arbeiten an beiden Projekten beginnen, ist noch offen. Weil Oberbillwerder ab 2023/24 entsteht, sollten sie aber bis dahin wenigstens im Bau sein. Das fordert der Bergedorfer Koalitionsvertrag.