Hamburg. Die Bauarbeiten sollen in einem Jahr starten. Der Projektkoordinator setzt auf ein Miteinander mit Neuallermöhe und Bergedorf-West .
Ein Jahr vor dem Start der Bauarbeiten sind die Planer von Oberbillwerder bereits in engem Austausch mit den Stadtteilbeiräten der direkten Nachbarschaft. „Wir wollen keine isolierte Oase bauen, sondern einen mit ihnen vernetzten Stadtteil“, sagt Christian Faber, Koordinator Oberbillwerder beim Projektentwickler IBA Hamburg.
Der Barmbeker war in der Schweizer Metropole Zürich maßgeblich an der Entwicklung des neuen Stadtteils „Europaallee“ beteiligt, bevor er vergangenen Sommer zur IBA wechselte. Aus dieser Erfahrung steht für ihn fest, dass ein neues Quartier nur dann lebendig werden kann, wenn es von den Menschen in seiner Umgebung als Bereicherung empfunden wird.
Neuallermöhe soll vom Zukunftsstadtteil Oberbillwerder profitieren
„Wir kommen jetzt in eine Phase, wo es nicht mehr nur um Pläne im Maßstab 1:5000 geht, sondern um ganz praktische Dinge. Das heißt konkret, wo kommt der Fahrradmechaniker hin, oder steht da eher ein Jugendzentrum? Und wo verläuft der Weg zur Kita?“, blickt Christian Faber über Oberbillwerder hinaus. „Jetzt beginnt eine neue Qualität des Zuhörens und der Beteiligung.“
Sobald die Corona-Maßnahmen es wieder erlauben, will er regelmäßig den persönlichen Kontakt suchen. Zumindest virtuell geschieht das längst mit Bergedorfs politischen Ausschüssen sowie den regelmäßig öffentlich tagenden Stadtteilbeiräten von Neuallermöhe und Bergedorf-West. Ein Engagement, das laut Kirsten Stubbe vom Stadtteilbüro Neuallermöhe trotz der fehlenden persönlichen Treffen bereits gut ankommt: „Die Teilnehmer unseres Stadtteilbeirats schätzen diese Informationen aus erster Hand und die Möglichkeit, viele Fragen zu stellen. Sie wünschen sich, dass Neuallermöhe vom Zukunftsstadtteil direkt profitiert, etwa vom Sportbad oder seiner Einkaufsstraße, die unter dem Bahndamm hindurch direkt mit unserem Fleetplatz verbunden sein wird.“
Menschen aus Oberbillwerder sollen auch soziale Infrastruktur in Bergedorf-West nutzen
Ähnliche Hoffnungen gibt es in Bergedorf-West, das fast direkt an die vielfältigen Sportflächen von Oberbillwerder grenzen wird. „Die Teilnehmer unserer Beiratssitzungen wünschen sich eine gute Verknüpfung mit den Angeboten des Zukunftsstadtteils“, sagt Daniel Sadowski von der Stadtentwicklungsgesellschaft (steg), die hier die Sitzungen organisiert. „Es geht unter anderem um gute Fuß- und Radwege in dem neuen Stadtteil, um seine vielfältigen Freizeitangebote zu nutzen. Gleichzeitig ist gewünscht, dass die Menschen aus Oberbillwerder auch die soziale Infrastruktur in Bergedorf-West nutzen.“
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Die Erschließung des neuen Stadtteils soll im Frühjahr 2023 beginnen, der Wohnungsbau dann 2026. Erste Bewohner werden wohl Ende 2028 einziehen. Insgesamt wird Oberbillwerder knapp 7000 Wohnungen und damit mehr als 15.000 Bewohner haben.
Viel Überzeugungsarbeit muss Christian Faber noch bei ganz anderen Nachbarn leisten: Im ländlich geprägten Billwerder, immerhin Namensgeber des Zukunftsstadtteils, wird das Hamburger Großprojekt als Fremdkörper und Zerstörer der über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft gesehen.