Hamburg. “Flexibles Flimmern“ – ein mobile Kino, was seinen Standort immer wechselt. Es war schon in Planten un Blomen und der Millerntorwache.

Aufgebaut hat er sein mobiles Kino schon an ganz unterschiedlichen, zum Teil spektakulären Orten. In Freizeitanlagen wie Planten un Blomen oder etwa im glamouröseren Hotel Atlantic an der Alster. Auch ganz klein, zum Beispiel mit 16 Gästen in einem Zirkuswagen oder nur mit vier in der Millerntorwache. Oder auf einer Baustelle, „da war es etwas ruppiger“, erinnert sich Holger Kraus an die außergewöhnliche Kulisse.

Der Neu-Bergedorfer ist der Kopf hinter „Flexibles Flimmern – Filme in Bewegung“, das nun vom 29. bis 31. März Kinofans zunächst zur Begrüßung in die Bergedorfer Mühle und danach zu Film und Verkostung ins Schloss locken soll.

Kino in Hamburg im Bergedorfer Schloss und in der Bergedorfer Mühle

16 Jahre setzt Kraus die Idee des mobilen Kinos um und verspricht für das nächste Mal „drei Kinoabende in zwei Prachtstücken“. Seine Fanbasis ist nicht eben gering und überwiegend aus Hamburg, wird aber sicher bei diesem Setup Ende März auch den Weg nach Bergedorf finden. „Wir haben coole Partner mit dem Museum, dem Schlossrestaurant In aller Munde und der Mühle“, sagt Holger Kraus, „schließlich kommen die meisten nicht nur wegen der Filme, sondern wegen der unterschiedlichen Spielorte und der Menschen.“

Mühle und Schloss wurden ausgewählt, weil sie sich perfekt in die Handlung des Gruselklassikers, dessen Titel nicht verraten werden soll, einpassen. Jeweils um 18.30 Uhr begrüßt Andreas Güldner, Vorsitzender des Bergedorfer Mühlenvereins, die Gäste zur Führung und schenkt bei Bedarf auch das erste Bierchen aus. Das „Flexible Flimmern“ sei laut Güldner Gelegenheit, „neues Publikum für uns zu generieren“.

Dann geht es rüber ins Schloss. Im dortigen Saal wird um 20 Uhr das Licht ausgehen. 60 Plätze sind pro Abend zu vergeben: Anmeldungen unter reservierungen@flexiblesflimmern.de. Der Filmgenuss ist kostenlos, Spenden sind erwünscht. Normalerweise finanziert sich Kraus über Eintrittsgelder.

In einem Becken schwimmen weiße Margeriten

Zu den Filmen denkt sich Kraus immer besondere Dekos aus. Zum Beispiel stellte er bei der Gaunerkomödie „Ocean’s Eleven“ im Casino Esplanade einfach mal Tresore auf, die sich während des Streifens öffneten und plötzlich „Banknoten“ herumflatterten. Dieses Mal träumt er von einer Plasmakugel, von der elektrische Blitze schießen. Dazu schwimmen in einem Becken weiße Margeriten. Na, um welchen Gruselfilm könnte es sich handeln?

Philipp Stiller, Koch von In aller Munde, kennt den Titel und freut sich darauf, im Saal eine Schenke aufzubauen, aus der eventuell sogar Bautzener Bier – auch das passt zum Film – fließen soll. „Das Essen wird zum Thema passen, ganz wie in bekannter In-aller-Munde-Manier“, verspricht Stiller.

Schlossrestaurant Bergedorf von April an mit mehr Öffnungstagen

Das Kinotriple im Schloss bleibt kein Einzelfall: Am 11. bis 13. Mai soll mit Bezug auf die Ausstellung der Künstlerin Andrea Cziesso ein Beitrag zur Erinnerungskultur gezeigt werden, „im September folgen Kinoabende zur Barkultur“, weiß Museumschefin Dr. Schanett Riller.

Für das Schlossrestaurant ist der Endspurt im März gleichzeitig der Auftakt zu wieder mehr Öffnungstagen ab April. Außerdem nutzt der Mühlenverein das Flimmern, um auf das Frühlingsfest am 9. und 10. April aufmerksam zu machen.