Hamburg. Hansa-Schüler übernehmen die Organisation von Alice Beyer. Sie wollen etwas Größeres aus der Filmreihe machen. Ideen gibt es viele.

Während der Vorstellung rutschen sie nervös auf ihren Stühlen herum. Immer mit dem kleinen Kärtchen in der Hand. Wann ist endlich Pause? Jetzt! Wenn der Film steht, präsentieren die Kinder an der Theke des SerrahnEins ihren Popcorn-Gutschein – diese Szenen seien „jedes Mal goldig“ findet Alice Beyer, die Hauptorganisatorin des Bergedorfer Kinderkinos. Doch Beyer räumt nun ihren Posten.

Denn das Kinderkino soll in den nächsten Jahren von Schülern des Hansa-Gymnasiums fortgeführt werden. Seit September 2017 wurden üblicherweise zwei Vorstellungen im Monat gezeigt – wegen der Pandemie läuft derzeit aber nur eine Vorstellung.

Seit 2017 läuft das Kinderkino im SerrahnEins in Bergedorf

Das Bergedorfer Kinderkino im SerrahnEins, das in Kooperation mit dem Kinderfilmring realisiert wird, hat sich eta­bliert: Fast 100 überwiegend gute Kinderfilme wurden gezeigt, die es selten auf die große Kinoleinwand schafften. 40 Gäste kamen durchschnittlich in den Saal, darunter viele Vier- bis Zehnjährige in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern. Dabei wurden unzählige Portionen Popcorn sowie Obst- und Gemüseschnitten verdrückt.

Alice Beyer würde gar soweit ­gehen, von einem Stammpublikum zu sprechen: „Manche Vierjährige kommen ganz allein und sind dann stolz wie Bolle. Das war ja auch immer die Idee, dass die Kinder allein kommen, und die Erwachsenen auch mal Zeit für sich haben“, so Beyer.

Doch nun will die Mediatorin zurücktreten und übergibt an vier Hansa-Schüler, die aber weiter von der routinierten Gertrud Utecht unterstützt werden: Elias Billet (15), Alina Dill (16), Jonas Kaltschmidt (17) und Alexander-Jan Luczak (17) bilden das Quartett, das künftig für das Kinderkino verantwortlich zeichnet. Dass dazu mehr gehört, als Sonntagnachmittag eine Leinwand herunterzufahren und ein paar Stühle zu platzieren, haben die jungen Leute begriffen.

Kinderkino im SerrahnEins: Drei Filme bis zur Sommerpause

Sie würden gern „etwas Größeres daraus machen“, das filmische Angebot bei der halbjährlichen Auswahl mit dem Kinderfilmring auf die Acht- bis Zwölfjährigen ausweiten. Der Plan ist ferner, im zweijährigen Wechsel jüngere Hansa-Schüler für die Organisation des Kinderkinos zu begeistern. Jonas Kaltschmidt macht sich schon mal sehr gut als Gastgeber, „denn auch das gehört zum Kinderkino dazu, dass die Filme vorher angesagt werden“, weiß der 17-Jährige.

Am Sonntag, 13. März (Beginn 14 Uhr, Einlass ab 13.40 Uhr) heißt es Vorhang auf im Serrahn-Eins: „Mein Lotta-Leben“ ist die Verfilmung der Kinderbuchreihe von Alice Pantermüller mit chaotischen Szenen aus dem Leben der elfjährigen Titelheldin. Bis zur Sommerpause folgen „Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei“ (10. April) und „Mia und der weiße Löwe“ (8. Mai). Preislich liegt der sonntägliche Ausflug zwischen 1 und 5 Euro Eintritt, für alle über zwölf Jahre gilt die 2G-Regel.