Altengamme. Pastor Martin Waltsgott wird nächstes Jahr in den Ruhestand gehen. Kirchengemeinderat informiert, wie es dann weitergeht.
In der Kirchengemeinde Altengamme geht im kommenden Jahr eine Ära zu Ende: Nach 32 Jahren als Pastor der Gemeinde St. Nicolai wird Martin Waltsgott am 5. Mai von seiner Aufgabe entpflichtet und in den Ruhestand gehen. Seine Stelle wird nicht nachbesetzt. Daher bereitet der Kirchengemeinderat nun die Aufnahme von St. Nicolai in den Pfarrsprengel Kirche in Vierlanden vor.
Diesen haben die Vierländer Kirchengemeinden Kirchwerder, Neuengamme und Curslack bereits vor zwei Jahren gegründet, um damit der schwindenden Zahl von Pastoren zu begegnen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. „Der Pfarrsprengel wurde ohne Altengamme gegründet, aber es wurde vereinbart, dass die Gemeinde zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden kann – jetzt ist es soweit“, kündigt Ute Schmoldt-Ritter im Namen des Kirchengemeinderats (KGR) an.
Nach Ruhestand: Wie es für St. Nicolai Altengamme weitergeht
Um den Weg dahin zu beraten, lädt der KGR zur Gemeindeversammlung ein. Sie beginnt am Freitag, 15. September, 18.30 Uhr, im Gemeindehaus an der Kirchenstegel. Pröpstin Dr. Ulrike Murmann wird dann ebenso als Gast dabei sein und für Fragen zur Mitgliedschaft von Altengamme in den Pfarrsprengel zur Verfügung stehen.
In einem Pfarrsprengel bleiben die Kirchengemeinden eigenständig, teilen sich nun aber ihre Pastoren und Pastorin. „Jede Kirchengemeinde wird zukünftig drei Pastoren haben. Das gilt für die Seelsorge genauso wie auch für alle Amtshandlungen und den Konfirmandenunterricht“, erklärt Pastor Nils Kiesbye aus Kirchwerder. Gemeinsam mit Doris Spinger aus Neuengamme und Alexander Braun aus Curslack versteht er sich als Team, das vorübergehend auch noch von Pastor Gregor Brysch unterstützt wird.
Vierländer Lokalpatriotismus und Raum für neue Ideen nutzen
„Wir wissen natürlich, dass sich bei so einschneidenden Veränderungen die Menschen große Sorgen machen. Aber wir als Pfarrteam stehen zusammen mit unseren Kirchengemeinderäten dafür ein, dass das kirchliche Leben in den Vierlanden auch in der Zukunft weitergehen und vor allem attraktiv bleiben wird“, betont Nils Kiesbye.
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Natürlich sei es erst einmal gewöhnungsbedürftig, keinen „eigenen“ Pastor mehr zu haben, weiß Nils Kiesbye. „Aber, das ist unsere Erfahrung, auf einmal entsteht auch ganz viel Raum für neue Ideen“, sagt der Pastor. Die Menschen in den Vierlanden seien nicht nur stolz auf ihr eigenes Dorf, sondern auch auf die Vierlande insgesamt. „Diesen Lokalpatriotismus, dass wir eben alle zusammen Vierländer sind, können und sollten wir nutzen, um auch unseren Pfarrsprengel zu einer gemeinsamen Sache, zu einem gemeinsamen Anliegen und zu einer geteilten Heimat zu machen“, betont Nils Kiesbye.