Allermöhe. Badesee in Allermöhe war seit dem 13. Juni für Badegäste wegen giftiger Blaualgen gesperrt. Warum er jetzt wieder freigegeben wurde.
Die Schilder am Ostufer des Eichbaumsees können wieder aufgeklappt werden: Denn der See ist wieder zum Baden freigegeben, wie das Bergedorfer Bezirksamt am Donnerstagmorgen mitteilte. Der See zwischen Moorfleeter Deich und Dove-Elbe war seit dem 13. Juni gesperrt. Grund war ein vermehrtes Auftreten der Blaualge, die giftige Stoffe bilden kann.
Der Wert lag zu diesem Zeitpunkt über der Alarmstufe des Umweltbundesamtes (UBA), die ein Badeverbot nötig macht, teilt Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen mit. Nun sei die Cyanobakterien-Chlorophyll-Konzentration stark zurückgegangen und liege mit etwa 6,5 Mikrogramm pro Liter deutlich unterhalb des Warnwerts des UBA, der eine Höhe von mehr als 75 Mikrogramm pro Liter angibt.
Eichbaumsee ist wieder zum Schwimmen freigegeben
Die Blaualge, die eigentlich ein Bakterium ist (Cyanobakterien), bildet bei einer Massenentwicklung grüne oder blaugrüne Schlieren. Blaualgen produzieren eine Reihe von giftigen Stoffen, die beispielsweise Fische und Zooplankton schädigen können. Sie können auch für badende Menschen gesundheitsschädlich werden. „Eine Gefahr besteht vor allem durch das Schlucken des Wassers, erklärt Lennart Hellmessen. Beim Menschen können Blaualgen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, gerötete Augen und Atemnot verursachen.
Die Sperrung des Sees durch eine Beschilderung wird nun aufgehoben, indem die Schilder aufgeklappt werden und damit den See zum Schwimmen freigeben. Die Schilder am Ostufer waren in diesem Jahr aufgestellt worden, nachdem der See erstmals seit 15 Jahren wieder zum Schwimmen freigegeben wurde.
Schon zwei Badetote in Allermöher Badeseen
Der Eichbaumsee wird weiterhin in regelmäßigen Abständen beprobt. „Eine erneute Sperrung des Eichbaumsees kann nicht ausgeschlossen werden“, teilt das Bezirksamt mit. Mit der Aufhebung der Sperrung geht die eindringliche Bitte des Bezirksamts einher, beim Schwimmen auf etwaige Abbruchkanten im Wasser zu achten und vorsichtig zu sein.
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Vor eineinhalb Wochen war ein 29-Jähriger im Eichbaumsee ertrunken. Der Mann stammte aus Nigeria und soll Nichtschwimmer gewesen sein. Gemeinsam mit einem Bekannten war er am 18. Juni in den See gegangen und plötzlich in Not geraten. Der Begleiter des 29-Jährigen konnte von anderen Badegästen gerettet werden. Doch der 29-Jährige sei – nur wenige Meter vom rettenden Ufer entfernt – untergegangen und außer Sicht geraten.
Taucher der Feuerwehr fanden den Leichnam etwa eindreiviertel Stunde nach Eingang des Notrufs, am Rand einer Abbruchkante in etwa fünf Meter Tiefe. Es war der zweite Badetote in Allermöhe innerhalb von nur acht Tagen: Eine Woche zuvor war ein 34 Jahre alter Familienvater im See Hinterm Horn ertrunken. Auch er soll ein ungeübter Schwimmer gewesen sein.