Hamburg. Stadtreinigung fährt am ersten Advent auf Hamburgs Straßen den zweiten Volleinsatz des Spätjahres – und setzt „Awareness“-Kampagne um.
Advent, Advent, der Winterdienst rennt: Bei Temperaturen um minus ein Grad Celsius in der Nacht hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) am frühen Sonntagmorgen nichts anbrennen lassen und ihre Einsatzkräfte in voller Stärke auf die Straßen geschickt, um diese von möglichem Glatteis freizuhalten.
Seit fünf Uhr streuen rund 725 SRH-Mitarbeitende in etwa 360 Fahrzeugen wichtige Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr, Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen, ein ausgewähltes Radwegenetz, Busbuchten, Gehwegstrecken ohne Anlieger, Bushaltestellen sowie Fußgängerüberwege („Zebrastreifen“).
Winterdienst in Hamburg im Volleinsatz – vorsichtige Autofahrer
Eine Sprecherin ging davon aus, dass der Winterdienst am späten Vormittag beendet sein sollte. Trotz des Einsatzes mahnt die Stadtreinigung zur Vorsicht: „Es kann weiterhin glatt sein.“ Und die Verkehrsteilnehmer schenkten dem Appell offensichtlich Gehör – bis kurz vor 8 Uhr mussten Polizei und Feuerwehr zu keinerlei wetterbedingten Unfällen ausrücken.
Das hatte vor zwei Wochen in der Folge des ersten Volleinsatzes des Hamburger Winterdienst in diesem Spätjahr noch anders ausgesehen, am 22. und 23. November hatte es vor allem im Umland vermehrt gekracht. Am ersten Advent mussten frühe Sonntagsausflügler ihre Autos aber zumindest von Eis und Raureif befreien.
Wetter Hamburg: Die Nächte werden wieder etwas milder
Das sollte sich für die kommenden Morgende aller Voraussicht nach wieder erübrigen, für die Nacht zu Montag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Hamburg mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt (1 bis 4 Grad Celsius). Auch in der darauffolgenden Nacht soll es nicht kälter als 4 Grad werden.
Nichtsdestotrotz wird die Stadtreinigung auch am Sonntagabend den Winterdienst auf Rufbereitschaft setzen. „Am frühen Abend gibt es immer eine Lagebesprechung, danach wird eine Einsatzentscheidung getroffen“, so die SRH-Sprecherin. Anfang des Jahres hatten Anwohnerbeschwerden über aus ihrer Sicht unzureichenden Streudienst eine Winterdienst-Debatte angestoßen.
Stadtreinigung setzt „Awareness“-Kampagne um
„Umfang und Intensität des Winterdienstes werden immer nach dem Wettergeschehen und im Rahmen der Verkehrssicherheit geplant“, teilt die Stadtreinigung vor diesem Hintergrund auf Abendblatt-Anfrage nun noch einmal mit. „Hierzu ist unsere betriebliche Einsatzbereitschaft mit mehreren Wetterdiensten im Austausch.“
Die im vergangenen Winter laut gewordene Kritik habe sich „mehrheitlich auf nicht gestreute oder geräumte Rad- und Gehwege, die in der Anliegerverpflichtung liegen“ bezogen. Aus diesem Grund habe die Stadtreinigung in diesem Jahr eine sogenannte „Awareness“-Kampagne umgesetzt, die Hamburgs Anliegerinnen und Anlieger über Rechte und Pflichten aufklären soll.
Winterdienst: Die Rechte der Anlieger in Hamburg
Aus aktuellem Anlass klärt die Stadtreinigung Hamburg daher auch noch einmal über die erforderliche Herangehensweise bei Minusgraden auf. „Für das Räumen und Streuen der Gehwege, die nicht in der Zuständigkeit der SRH liegen, sind die Anliegerinnen und Anlieger verantwortlich“, heißt es.
„Die SRH appelliert an alle Anlieger:innen, ihre Verantwortung wahrzunehmen und so einen wertvollen Beitrag für die bestmögliche Sicherheit aller zu leisten.“ Dies beinhalte bis 9.30 Uhr die Sicherung von mindestens einen Meter breiten Geh- und Radwegen vor den eigenen Grundstücken – ohne Tausalze, sondern ausschließlich mit abstumpfenden Stoffen.
Die zu streuenden Radwege und Fahrbahnen sind im Geoportal Hamburg aufgeführt. Mehr Infos zum Winterdienst gibt es unter stadtreinigung.hamburg sowie auf X (früher Twitter) unter @SRHnews.