Hamburg. 40-Jähriger wollte sich einer Kontrolle entziehen und gab Gas – auf der glatten Straße keine gute Idee. Wetter sorgt für mehrere Glätteunfälle.
Schnee und Glätte haben am frühen Sonnabendmorgen eine wilde Verfolgungsjagd im Stadtteil Rahlstedt beendet. Gegen 4.45 Uhr wollte eine Polizeistreife an der Pfefferstraße den etwa 40 Jahre alten Fahrer eines Kleintransporters anhalten. Der dachte offenbar gar nicht daran, sich den Beamten zu beugen, und raste davon.
Hamburg-Rahlstedt: Schnee und Glätte stoppen wilde Verfolgungsjagd mit Polizei
Bei der anschließenden Verfolgungsjagd beschädigte der Mann „diverse Autos“, erklärte ein Mitarbeiter des Polizei-Lagedienstes. Nach rund drei Minuten nahm seine Flucht ein jähes Ende: An der Straße Hohenkamp, auf Höhe Rügenwalder Straße, geriet sein Toyota-Transporter ins Rutschen und knallte gegen einen Baum sowie mehrere Autos.
Bei seiner Festnahme soll der 40-Jährige erheblichen Widerstand geleistet haben. Weil er sich offenbar verletzt hatte, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr musste anrücken, um zwei Bäume zu beseitigen, die bei dem Unfall stark beschädigt worden waren.
Schnnee und Eis: 25 Unfälle in der Mitte und im Westen Schleswig-Holsteins
Nach den Schneefällen in der Nacht berichtete die Polizei von mehreren Glätteunfällen im Norden, bei denen zum Teil Menschen verletzt wurden. Am stärksten betroffen waren die Mitte und der Westen Schleswig-Holsteins mit 25 witterungsbedingten Unfällen. So kamen fünf Menschen nach einem Zusammenstoß auf der A7 zwischen Neumünster und Bordesholm in ein Krankenhaus. Zwei weitere Personen wurden bei einem Unfall bei Fockbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) verletzt.
Im Süden und Norden des Landes registrierte die Polizei nur wenige leichte Unfälle, bei denen es keine Verletzten gab. In den meisten Fällen habe eine nicht angepasste Geschwindigkeit dazu geführt, dass die Autos von der Fahrbahn abkamen. In Hamburg konnte die Polizei zunächst keine Angaben zu Glätteunfällen machen. Laut der Feuerwehr habe der ein oder andere Baum unter der Last des Schneematsches nachgegeben. Der Winterdienst war hier bereits am Freitag erstmals für diese Saison ausgerückt.
Feuerwehr Hamburg: In Geesthacht fuhr ein 17-Jähriger gegen einen Baum
Unter anderem knickte in Lohbrügge ein Baum unter der Schneelast ein und fiel auf die Straße Binnenfeldredder. Die Feuerwehr rückte an, sägte den Baum in Stücke und räumte die Fahrbahn. Die Straße war vorübergehend einspurig blockiert.
In Geesthacht kam ein 17-Jähriger mit einem gestohlenen Auto gegen 22 Uhr wegen Glätte von der B5 ab. Er fuhr gegen einen Baum und einen Stromkasten. Dabei kippte das Fahrzeug auf die Seite. Der Fahrer kletterte aus dem Auto und flüchtete Richtung Helmholtz-Zentrum, konnte aber wenig später von der Polizei angetroffen werden. Er wurde auf die Wache gebracht und eine Blutprobe wurde angeordnet.
Glätteunfall: Auto dreht sich auf der A24
Bei Hohenfelde geriet ein Auto bei Glätte ins Rutschen und prallte frontal mit einem entgegenkommenden Wagen zusammen. Bei dem Unfall wurden drei Personen leicht verletzt. Sie wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.
Auf der A24 hinter Reinbek drehte sich um 7.20 Uhr ein Auto bei glatter Fahrbahn, touchierte einen Sattelzug und kam auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt und musste nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Weil bei dem Lkw ein Reifen gewechselt werden musste, war die Fahrbahn für drei Stunden zuerst komplett, dann teilweise gesperrt.
Abbiegeunfall: In Harburg stießen zwei Autos frontal zusammen
Aber auch ohne Schnee und Eis gab es für die Einsatzkräfte in der Nacht einiges zu tun. Am Freitagabend gegen 20.08 Uhr stießen am Großmoordamm in Neuland zwei Pkw frontal zusammen. Dabei wurden die beiden Insassen leicht verletzt, konnten aber nach Behandlung im Rettungswagen an der Unfallstelle bleiben. Eine 40-jährige Frau klagte über starke Schmerzen im Bein.
Offenbar beim Abbiegen von der Stadtautobahn an der Anschlussstelle Harburg-Mitte stieß der Toyota Rav4 der Frau mit einem Honda Civic an einer Ampelkreuzung zusammen. Beide Fahrzeuge drehten sich und blieben unter der Brücke der Harburger Umgehung im Gegenverkehr stehen.
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Noch am Abend übernahm ein Verkehrsunfallteam der Polizei die Unfallursachenermittlung. Beide Fahrzeuge wurden abgeschleppt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Der Großmoordamm blieb für rund eine Stunde in Richtung stadtauswärts voll gesperrt.
Stark alkoholisierter Fahrer kommt vom Deich ab
In Hamburg am Allermöher Deich kam ein Mann am frühen Sonnabendmorgen mit seinem Auto vom Deich ab und landete auf einem Feld. Er blieb unverletzt, war aber nach Informationen des Abendblatts so stark alkoholisiert, dass er nicht mehr laufen konnte. Deswegen wurde er mit einer Schleifkorbtrage den Deich hochgezogen. Die Polizei ordnete eine Blutprobe an.