Hamburg/ Flensburg. Besonders häufig vergab das Fahreignungsregister die maximal erreichbaren drei Punkte an Hamburger Autofahrer. Eine Stadt überrascht im Ranking.

  • Flensburger Register ermittelt schlechte Werte für Hamburg
  • Hansestadt verzeichnet Spitzenwert bei maximal erreichbaren drei Punkten für einen Verstoß
  • Schlimmer geht‘s immer – zum Beispiel in Brandenburg

So manche Autofahrer dürften sich leicht verkrampfen, wenn von Flensburg die Rede ist. Die Stadt liegt zwar malerisch an der Förde, doch dort ist auch das berühmt-berüchtigte Fahreignungsregister beheimatet, das wiederum im dortigen Kraftfahrt-Bundesamt angedockt ist. Sonderlich beliebt dürfte das Register kaum sein: „Punkte aus Flensburg“ erhält, wer im Straßenverkehr durch (mitunter drastisches) Fehlverhalten auffällt. Traurigerweise haben Hamburger Autofahrer diese Punkte im Vorjahr ganz besonders fleißig gesammelt.

Das hat eine von Allianz Direct jetzt vorgestellte Studie ergeben. Durchgeführt hat sie der Online-Versicherer nach eigenen Angaben, weil die legendären „Punkte in Flensburg“ Jubiläum feiern: Es gibt sie jetzt seit 50 Jahren. Das Fahreignungsregister (FAER) selbst, bis 2014 noch unter dem Namen Verkehrszentralregister bekannt, zählt sogar schon 68 Jahre.

Bei Straftaten sind Hamburger Autofahrer spitze in Deutschland

Demnach steht Hamburg mit rund 114 Punkten pro 1000 Autofahrern im Ranking der 16 Bundesländer auf Platz drei. Verlässt man das Terrain der Ordnungswidrigkeiten, sieht es noch schlimmer aus. Denn in Hamburg wurden die meisten Straftaten pro 1000 Fahrer mit den maximal überhaupt erreichbaren drei Punkten je Verstoß geahndet – „das entspricht dem bundesweit höchsten Anteil“, so die Allianz Direct.

Besser sieht die Statistik mit Blick auf die mit nur zwei Punkten geahndeten Straftaten im Straßenverkehr aus: Hier kommt Hamburg auf einen Wert von 1,8 Straftaten pro 1000 Fahrer und liegt damit sogar unter dem Bundesdurchschnitt von 2,13 Straftaten im Zweier-Punkt-Bereich. Deutlich darüber liegt Hamburg wiederum bei den Ordnungswidrigkeiten, die mit nur einem Punkt geahndet wurden. Hier kommt die Stadt auf einen Wert von 86,52 pro 1000 Fahrer – damit belegt Hamburg nach den Bundesländern Brandenburg (101,82) und Rheinland-Pfalz (97,32) Platz drei.

Berlin hui, Brandenburg pfui – wer hätte es gedacht

Überhaupt Brandenburg: Dort gemeldete Autofahrer haben deutschlandweit die meisten Punkte in Flensburg geholt, nämlich fast 133. Der deutsche Durchschnittswert beträgt übrigens 95,37 Punkte pro 1000 Fahrer. Rang zwei belegt Rheinland-Pfalz mit 125,56 Punkten. Mit den wenigsten Punkten (73,62) im Ranking überrascht ausgerechnet die Bundeshauptstadt Berlin.

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In Flensburg gibt es für Ordnungswidrigkeiten einen Punkt, für grobe Ordnungswidrigkeiten (beispielsweise eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 31 km/h innerorts) zwei Punkte und für Straftaten mit Entziehung der Fahrerlaubnis drei Punkte. Bei acht Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen, eine neue Fahrberechtigung darf frühestens nach Ablauf von sechs Monaten erteilt werden. Die Teilnahme an einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), vulgo „Idiotentest“, ist dann obligatorisch.

Weitere Informationen bei Allianz Direct.