Hamburg. Eine dringende Lieferung war nicht der Grund für ihre riskante Fahrweise. Auch ein dritter Paketzusteller hatte es besonders eilig.
Pakete sollen schnellstmöglich beim Empfänger landen. Doch auch die Zusteller, die immer mal wieder für Schlagzeilen sorgen, müssen sich an die Straßenverkehrsordnung halten – sowohl im Dienst als auch nach Feierabend. Drei Paketzusteller in Hamburg haben das am Donnerstagabend nicht beherzigt: Zwei Kollegen lieferten sich ein illegales Rennen mit ihren Transportern, ein anderer Paketlieferant raste mit 142 km/h über die B75 Richtung Harburg.
Zivilen Polizeibeamten fiel gegen 19.25 Uhr auf der Straße An der Alten Süderelbe in Finkenwerder zwei Paktzusteller-Fahrzeuge auf, die mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Sie verfolgten die VW-Crafter und dokumentierten eine Spitzengeschwindigkeit von 110 km/h anstatt der erlaubten 60 km/h.
Polizei Hamburg: Paketzusteller müssen Führerscheine abgeben
"Das verbotene Fahrzeugrennen mit teils riskanten Überholmanövern konnte durch die Polizeibeamten beendet werden", sagte Polizeisprecher Arne Jeglorz am Freitag. Gegen die beiden 20 und 24 Jahre alten Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des verbotenen Fahrzeugrennens und wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs eingeleitet.
Pakete werden die Männer vorerst nicht ausliefern können – höchstens zu Fuß. Denn die Führerscheine stellten die Beamten sicher. Jeglorz : "Sie erwarten eine empfindliche Geldstrafe und eine längere Fahrerlaubnissperre."
Kaum waren die zivilen Polizisten wieder auf Streife, bemerkten sie den nächsten rasenden Paketzusteller. Der 25-jährige Fahrer hatte es ebenfalls äußerst eilig. "Die Messung der Polizisten ergab eine Geschwindigkeit von 142 km/h bei zulässigen 80 km/h", so Jeglorz. Neben einem zweimonatigen Fahrverbot und zwei Punkten im Fahreignungsregister muss der junge Mann nun mit einem Bußgeld in Höhe von 1200 Euro rechnen.