Hamburg. Das Opfer wurde nach dem Sturz schwer misshandelt. Gesuchter tauchte bei seinem Bruder unter. Festnahme an U-Bahnhof in Barmbek.

Fahnder der Polizei Hamburg haben am U-Bahnhof Habichtstraße einen 29 Jahre alten Mann festgenommen, nach dem wegen eines versuchten Tötungsdelikts gefahndet wurde. Er hatte nach Erkenntnissen der Polizei in einem Flüchtlingsheim in Baden-Württemberg einen 24-Jährigen aus einem Fenster gestoßen und sein Opfer anschließend misshandelt und sexuell missbraucht.

Die Tat selbst ereignete sich bereits am 6. November in Reutlingen. Dort soll am Abend der 29 Jahre alte Afghane zusammen mit einem Landsmann (24) in dessen Zimmer im ersten Stock der Flüchtlingsunterkunft Alkohol und Marihuana konsumiert haben. Warum die Situation eskalierte, ist unklar. Der 29-Jährige rastete offenbar komplett aus. Er öffnete das Fenster und stieß den 24-Jährigen hinaus. Der erlitt bei dem Stürz schwere Verletzungen.

Von der Polizei Hamburg festgenommen: Gesuchter setzte sich nach Hamburg zu seinem Bruder ab

Damit nicht genug. Der Täter misshandelte im Freien anschließend noch sein Opfer und verging sich an ihm. Erst als Zeugen eingriffen, ließ der 29-Jährige von dem Mann ab und flüchtete. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes verständigten die Polizei. Die leitete eine Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter ein, die zunächst erfolglos verlief. Der Verletzte kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Dort wurde er stationär aufgenommen. Lebensgefahr besteht für den Mann nicht.

Fahnder hefteten sich an die Fersen des 29-Jährigen. Die Spur führte nach Hamburg. Hier hat der Mann einen Bruder, der im Stadtteil Barmbek lebt. In dessen Wohnung, so stellte die Polizei fest, hielt sich der Gesuchte auf.

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Am Donnerstagabend griffen Beamte zu. Der Tatverdächtige hatte kurz zuvor die Wohnung verlassen und war zum nahen U-Bahnhof an der Habichtstraße gegangen. Dort wurde er festgenommen. Der Mann leistete keinen Widerstand. Anschließend führten Beamte den Mann einem Richter vor, der den zwischenzeitlich in Reutlingen erwirkten Haftbefehl bestätigte.