Hamburg. Wer macht wirklich das beste Wiener Schnitzel Hamburgs? Clemens Reich vom Reichlich sagt: „Ich!“ – und lädt Mitbewerber zur Challenge.

Die Eltern von Clemens Reich haben eine Hütte mit Gastronomie in den Tiroler Bergen geführt. „Seit ich denken kann, war bei uns am Sonntag Schnitzeltag. Mit zehn Jahren habe ich die ersten selbst zubereitet“, sagt der Gastronom. Seit Ende 2022 führt der 32-Jährige das Restaurant Reichlich an der Oberstraße in Harvestehude, das 2023 als „Newcomer des Jahres“ mit dem Gastro-Preis Genuss-Michel ausgezeichnet wurde.

Aufmerksam hat der Österreicher die Schnitzel-Debatte im Abendblatt verfolgt. Erst hatte Philip Rebelsky, der das Restaurant Brodersen an der Rothenbaumchaussee führt, behauptet: „Ich mache das beste Wiener Schnitzel Hamburgs.“ Daraufhin meldete sich Hannes Schröder von den Küchenfreunden am Lehmweg sowie dem Herzstück an der Osterstraße. Er pries sein Wiener Schnitzel an und nannte die Ansage des Kollegen „ganz schön frech“.

Hamburger Restaurant-Chef Clemens Reich: „Ich mache wirklich die besten Schnitzel“

Nun steigt Clemens Reich in den Ring: „Österreich ist das Mutterland dieses wunderbaren Gerichts, denn hier hat das berühmte Wiener Schnitzel seinen Ursprung. Ich würde mich auch auf eine Challenge mit meinen lieben Gastrokollegen einlassen. Denn ich mache wirklich die besten Schnitzel der Stadt.“

Clemens Reich bereitet in der Küche von seinem Restaurant Reichlich an der Oberstraße die Original Wiener Schnitzel zu.
Clemens Reich bereitet in der Küche von seinem Restaurant Reichlich an der Oberstraße die Original Wiener Schnitzel zu. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

An Selbstvertrauen fehlt es dem Gastronomen also nicht. Worauf es bei der Zubereitung ankommt? „Das Fleisch muss natürlich beste Qualität haben. Für das Schnitzel nehmen wir die Kalbsoberschale. Das Fleisch klopfen wir platt. Danach wird es behutsam mit Salz und Pfeffer gewürzt.“

Im Hamburger Restaurant Reichlich an der Oberstraße in Harvestehude ist immer sonntags Schnitzeltag.
Im Hamburger Restaurant Reichlich an der Oberstraße in Harvestehude ist immer sonntags Schnitzeltag. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Wie damals in den Tiroler Bergen ist immer am Sonntag ab 13 Uhr Schnitzeltag im Reichlich. „Wir servieren den Gästen jeweils zwei Schnitzel, jedes wiegt etwa 80 Gramm. Dazu reichen wir wahlweise Petersilienkartoffeln oder Kartoffelsalat. Preiselbeeren, Zitrone und Feldsalat sowie Krautsalat gehören auch zu diesem Gericht.“ Der Preis liegt bei 32 Euro. Als Getränk empfiehlt Reich ein Glas Weißwein: „Dazu passt wunderbar der Grüne Veltliner aus Österreich.“

Restaurant Reichlich in Hamburg: Brot für Semmelbrösel für Schnitzel kommt aus Kitzbühel

Bevor das Schnitzel in die Pfanne mit Butterschmalz kommt, wird es durch Ei und Mehl gezogen und dann in der Panade aus Semmelbröseln gewendet. „Die Semmelbrösel machen wir selbst aus Brot, das wir von einer Bäckerei in Kitzbühel beziehen. Wenn das Schnitzel dann in der Pfanne ist, muss diese während der Zubereitung die gesamte Zeit geschwenkt werden. Danach wird das goldbraune Schnitzel, das aussehen soll wie ein Luftpolster, direkt serviert.“

Mehr zum Thema

Abgesehen vom Schnitzel-Sonntag steht das Kultgericht übrigens nicht auf der Speisekarte des angesagten Lokals, in dem man einen Tisch reservieren sollte. Clemens Reich geht selbst auch gerne essen, aber Schnitzel bestellt der Gastroprofi nie. „Das bereite ich mir lieber selbst zu.“