Themen: Ärger mit Lastenfahrrädern +++ Iranisches Generalkonsulat muss schließen +++ Bauen ohne Baugenehmigung
Kinder eingepfercht
30.10.: Vollgas auf dem Gehweg: Ärger über Lastenrad-Fahrer in Hamburg
Leider haben sich die Lastenfahrräder schon seit geraumer Zeit zu einem Dauerärgernis entwickelt. Nach meinen Beobachtungen haben für die Mehrheit dieser Radler Verkehrsregeln noch nicht einmal empfehlenden Charakter, Stopp bei Rot inklusive. Besonders gibt mir der Umstand zu denken, dass manchmal bis zu drei! Kinder eingepfercht im vorderen Lastenteil im Falle eines Unfalles keinerlei Schutzzone haben. Wo ist da die elterliche Verantwortung?
Michael Björnson, freier Fotograf
Wer nicht weicht, riskiert seine Gesundheit
Nicht nur in Eimsbüttel, sondern auch bei uns in Poppenbüttel führen die vorwiegend zum Kindertransport genutzten Lastenräder immer wieder zu Konfliktsituationen. Wir wohnen in unmittelbarer Nähe zu zwei Kindergärten, einer Grundschule und einem Gymnasium im Bereich des Alstertal-Wanderwegs. Vor allem zu den morgendlichen Bringzeiten sind Teile des Wanderwegs nur unter Vorsicht begehbar. Von allen Seiten preschen die Elterntaxis mit Höchstgeschwindigkeit durchs Alstertal, ohne Rücksicht auf Verluste. Ob Mensch, ob Tier: Wer nicht weicht, riskiert seine Gesundheit. Beschwerden werden patzig, ohne jede Form von Einsicht mit Pöbeleien und ungeziemenden Fingergesten beantwortet. Aus meiner Sicht ist es schon längst überfällig, dass der Nutzung von Lastenrädern eine behördlich anerkannte Fahrprüfung vorgeschaltet sein muss, in deren Verlauf nicht nur der richtige Umgang mit dem Gefährt, sondern auch der mit anderen Verkehrsteilnehmern geschult wird. Weiterhin sollte ein Fahrbetrieb ohne Versicherungskennzeichen nicht erlaubt sein, unabhängig von der Motorisierungsart. Damit jedem Käufer vorab klar wird:
Ein Lastenrad macht niemanden zu einem ethisch/moralischen Bessermenschen, sondern verpflichtet vielmehr zu einem empathischen Umgang mit seinen Mitmenschen und seinem Umfeld!
Christiane Frielinghaus
Die Gefahr besteht
Das Lastenrad, „Long John“, das früher vorwiegend Handwerkern zum Transportieren von Werkzeug oder Waren diente, hat sich mit Preisen zwischen 3500 und über 8000 Euro zu einem Statussymbol der gehobenen Mittelschicht entwickelt, deren Anhänger überwiegend bei den Grünen zu finden sind. Heute werden vorwiegend Kinder, die häufig schon selber Rad fahren könnten, wie Pflegefälle durch die Gegend kutschiert. Dabei kann man immer häufiger fahrlässige Situationen erleben, wenn Mütter einhändig, zwischen Schulter und Ohr das Smartphone fixiert und an der anderen Hand den nebenher laufenden Golden Retriever halten, während vorn in der Kiste drei nicht angegurtete Kinder ohne Helm sitzen. Bei einem Sicherheitstest des ADAC kamen die Lastenräder bei Unfällen, selbst bei Geschwindigkeiten von nur 30 km/h, schlecht weg. Kinder würden schwere Verletzungen erleiden, und es bestünde die Gefahr, dass die Radfahrer in den Gegenverkehr schlittern könnten.
Stefan Bick
Rücksicht gilt nur für andere
Der Fahrradfahrerverbandssprecher ist ja drollig: Man soll also nur die Träume der Fahrradlobby erfüllen (Tempo 30, noch mehr – meist ohnehin ungenutzte – Radwege, etc.), dann besteht eventuell die Chance, dass Radfahrer sich mal an die Verkehrsregeln halten? Wie wäre es mit einer Kennzeichenpflicht, mehr Kontrollen und ordentlichen Bußgeldern? Mir ist im Laufe meines Lebens noch kein Auto, Moped oder Motorrad auf dem Bürgersteig entgegengekommen. Das Kernproblem ist doch, dass Fahrradfahrer sich für über dem Gesetz stehende Hilfsheilige halten und meinen, Verkehrsregeln und Rücksichtnahme gelten nur für andere. Leider werden sie hierin von den Grünen, Eimsbüttel ist ja eine Grünen-Hochburg, auch noch bestärkt. Ihr Foto im Artikel spricht übrigens Bände – beide müssen mit ihren dicken Lastenrädern natürlich auch noch nebeneinander fahren
Peter Drygalla
Jede Hinrichtung ist eine zu viel
31.10.: Iranisches Generalkonsulat muss schließen – Regimegegner feiern
Jede Hinrichtung ist eine zu viel, Denn es steht uns Menschen nicht zu, andere Menschen zum Tode zu verurteilen oder gar hinzurichten. Dabei ist es allerdings völlig unerheblich, ob es sich um andere Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit handelt oder um andere Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit! Deutschland unterhält diplomatische Beziehungen zu diversen Staaten, die die Todesstrafe aussprechen und auch vollstrecken, z. B. zu den USA, die vielfach sogar als befreundeter Staat bezeichnet werden. Sollten wir die diplomatischen Beziehungen zu all diesen Staaten einschränken oder gar abbrechen? Die Antwort lautet „Nein!“, denn niemandem wäre damit gedient. Weder die USA noch der Iran werden sich von Deutschland davon abhalten lassen, Menschen hinzurichten. Warum also soll den iranischen Menschen in Deutschland das Leben schwerer gemacht werden, indem sie gezwungen werden, nach Berlin zur Botschaft zu fahren?
Martin Weise
Was ist passiert?
29.10.: Neue Bauordnung: Häuser in Hamburg bald ohne Baugenehmigung
Der Senat hat als Ziel beschlossen, in bestimmten Fällen ohne Baugenehmigung bauen zu können. Dieses läuft jetzt mindestens eineinhalb Jahre durch die Behörden, wird entsprechend verwässert und dann vermutlich alles beim Alten belassen. Was lernen wir daraus? Die Baukrise ist jetzt, der Senat macht Ankündigungen, die 2026 wirksam werden sollen. Das HA betreibt Regierungspropaganda, indem es eine solche Schlagzeile bringt. So erzeugt man Systemverdrossenheit.
Christian Lührs
Straßen werden wieder Fahrwege
Jetzt soll die schon zuvor aufgeweichte Vorschrift zur Schaffung von privaten Parkplätzen noch weiter aufgeweicht werden. Dieser Schritt ist aber nur richtig, wenn gleichzeitig auch die Nachweispflicht eines Parkplatzes bei der Zulassung des Autos kommt. Analog sollte dieses auch für Parkplätze am Arbeitsplatz gelten. Jeder, der den Arbeitsweg mit dem Auto von der Steuer absetzt, hat auch am Arbeitsplatz einen Parkplatz nachzuweisen, und für privat genutzte Firmenwagen sind dann natürlich sowohl an Arbeitsplatz als auch am Wohnort ein Stellplatz nachzuweisen. Dann werden die Straßen endlich wieder zu dem, was sie sein sollten – Fahrwege.
Johann-Matthias Andreae
Sehr viel Bürokratie
Voraussichtlich erst 2026. Da ist ja wieder sehr, sehr viel Bürokratie im Spiel. Warum dauert es immer nur so lange??? Versucht es doch endlich einmal schneller und nicht immer nur Gerede.
Jens Jaeger
Stillstand bei Instandsetzung
29.10. : Fernwärme: Wieder werden Straßen in Eimsbüttel aufgerissen
Wo immer eine Straße oder Brücke saniert, Gräben für Glasfaserkabel gezogen, ÖPNV-Netze ausgebaut oder Tiefbauarbeiten für Wasser-, Strom- oder Fernwärmeleitungen aufgenommen werden, erzürnt sich der anliegende Gewerbetreibende, der durch Baggerlärm gestörte Anwohner und der von Umleitungen betroffene Autofahrer sowieso. Auf der einen Seite empört sich der medial in dieser Hinsicht ohne Unterlass unterstützte Bürger über fehlende, veraltete oder vernachlässigte Infrastruktur, die Deutschland angeblich zum vielfältigen europäischen Schlusslicht, so immer mal wieder die OECD, werden lassen, andererseits schimpft er über Baustellen vor seiner Tür oder auf seinem Weg zur Arbeit. So setzt sich das Sankt-Florians-Prinzip auch bei Investitionen in die Zukunft und im Kampf gegen den Klimawandel fort. Für die vielen öffentlichen Baustellen in Hamburg kommt noch hinzu, dass der absolute Stillstand bei Instandhaltung, Erneuerung und Fortentwicklung der Infrastruktur während der CDU-geführten Senate und unter zeitweiser Beteiligung der Grünen in den Nullerjahren längst nicht ausgeglichen werden konnte. Angesichts der Konzeptlosigkeit der heutigen Hamburger CDU wäre ein Wahlerfolg Therings und seiner Führungsriege im nächsten Jahr absehbar wohl nachteilig für die Stadt und ihre Bürger.
Ulrich Reppenhagen
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