Hamburg. Erfolge, Ehe und Show-Rente: Der Hamburger Komiker Mike Krüger spricht über Karriere und Privatleben. Und auch über den Fall Mockridge.
Er ist für den Film „Die Supernasen“ mit Thomas Gottschalk von 1983, für „Vier gegen Willi“ und Songs wie „Der Nippel“ und „Bodo mit dem Bagger“ berühmt: Mike Krüger. Heute wird er von 20-Jährigen nicht mehr erkannt, wie der Komiker und Sänger in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) erzählt.
Doch auch mit 72 Jahren konnte Krüger nochmal auf Platz 1 der Youtube-Charts landen, mit seinem Song „Alter weißer Mann“. Beruflich ist der Entertainer viel auf Reisen – ihm zufolge sieht seine Frau das scherzhaft als Strategie für eine lange Ehe. Auf die Frage nach dem Ehe-Rezept antworte sie immer, dass er ja die Hälfte der Zeit nicht zu Hause gewesen sei, sagte der Hamburger Komiker der NOZ. „Der nervt ja nicht seit 50 Jahren, sondern nur seit 25.“ Krüger und seine Frau Birgit feiern im nächsten Jahr Goldene Hochzeit.
Hamburger Komiker über Frau Birgit: „Hat zum Glück auf mich aufgepasst“
Die Bemerkung seiner Frau stimme in gewisser Weise, weil er tatsächlich viel unterwegs gewesen sei, sagte der 72-Jährige. Jahrzehntelang stand Krüger auf Bühnen, war im Radio und im Fernsehen. 2021 ging er in Show-Rente.
Ohne seine Frau wäre er „längst pleite von der Welt gegangen“. Der gebürtige Ulmer konkretisiert: „Wenn man mal ziemlich weit oben ist, kann man schnell auf die falsche Bahn geraten. Ich war absolut ein Kandidat dafür. Aber Birgit hat zum Glück auf mich aufgepasst und dafür bin ich ihr sehr dankbar.“
Hamburger Komiker über Geld: „Uns geht es finanziell sehr gut“
Auch auf die Finanzen des Paares, das seit 2005 in Hamburg-Wellingsbüttel lebt, habe seine Frau aufgepasst. Andernfalls müsse Krüger heute noch auf Tour gehen, wie er im Interview verrät.
Krüger wisse zwar, was Geld wert sei und sei auch keiner, der es rausschmeißt. Er wisse aber nicht, was er damit machen soll. „Meine Frau hingegen hat unser Geld früh in Aktien und Immobilien investiert und so dazu beigetragen, dass es sich vermehrt.“ Birgit sei für die „ernsteren Sachen“ zuständig, er für den „Quatsch“.
„Wir wissen genau, wo wir herkommen und sind sehr dankbar, dass es uns heute ganz gut geht“
„Uns geht es finanziell sehr gut“, sagt der Komiker. Angefangen habe das mal anders, in einer Anderthalb-Zimmer-Wohnung in Norderstedt. In einem Zimmer habe man gegessen, geschlafen, gewohnt, in dem halben Zimmer habe ein Zeichentisch Platz gefunden, da Krüger ursprünglich mal Architekt werden wollte. „Wir wissen genau, wo wir herkommen und sind sehr dankbar, dass es uns heute ganz gut geht.“
Krüger äußert sich über Luke Mockridge: „Grenze überschritten“
Auch zum Eklat Luke Mockridge äußerte sich der Entertainer. Der Comedian sorgte zuletzt für Schlagzeilen, als er sich mit Witzen über die körperlichen Einschränkungen der Paralympics-Athleten lustig gemacht hat.
In Krügers Augen waren die Gags nicht lustig. Mockridge habe eine „Grenze überschritten“. Es sei etwas anderes, wenn Behinderte über sich Witze machen, als wenn jemand anderes über Behinderte Witze mache. „Die machen die Scherze nicht über sich, sondern untereinander. Und das hat Luke meiner Meinung nach völlig falsch verstanden.“
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Krüger selbst würde nach eigener Aussage nie Witze über Behinderte und über schwere Krankheiten machen. „Das sind Dinge, die ich selber nicht witzig finde. Und was ich selber nicht lustig finde, dazu fällt mir auch kein Gag ein.“
Rückkehr der „Supernasen“? Gottschalk und Krüger schrieben Drehbuch
Auch, wenn Krüger selbst vor rund drei Jahren in Show-Rente gegangen ist, habe der Komiker über ein Comeback nachgedacht – gemeinsam mit dem ehemaligen „Wetten, dass..?“-Moderator Gottschalk. „Wir hatten schon ein Drehbuch geschrieben zur ‚Rückkehr der Supernasen‘ und haben das auch mehreren Filmproduzenten angeboten.“ Die Idee: Gottschalk und Krüger wollten sich aus den 80er Jahren in die Jetzt-Zeit beamen, mit viel Humor aus der alten Zeit.
Doch eine positive Rückmeldung blieb aus: „Die haben alle gesagt: Habt ihr sie nicht alle? Das ist so 80er-Jahre. Klar, haben wir gesagt, davon handelt ja der Film.“ Vor allem viele junge Produzenten sollen laut Krüger gesagt haben: „Alter, wer soll da reingehen? Das müsst ihr umschreiben.“
Doch das würde dem Humor der Beiden nicht mehr entsprechen, so Krüger gegenüber der NOZ. „Und da wir das zum Glück ja nicht des Geldes wegen machen müssen, haben wir gesagt, dass wir es lieber lassen.“ Es hätte auch eine „Riesenpleite“ werden können. „Da bleiben wir lieber als die großen Supernasenhelden in Erinnerung.“ Fans können sich also nicht auf einen neuen Film der beiden Show-Hasen freuen, jedoch in den gleichnamigen Podcast reinhören, der im vergangenen Jahr an den Start ging.
(mit dpa)