Hamburg. Für die kalte Jahreszeit sammelt Hanseatic Help warme Sachen für Bedürftige. Wärmebus der Hochbahn steuert vier mobile Stationen an.
Mit sinkenden Temperaturen und nasskaltem Herbstwetter wächst nicht nur die Kälte in Hamburgs Straßen, sondern auch die Not vieler Menschen ohne ein schützendes Dach über dem Kopf. Die Hilfsorganisation Hanseatic Help ruft daher unter dem Motto „wärmegeben“ zur Spende von Winterkleidung auf, um Obdachlose und Bedürftige sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Die Aktion läuft von Mitte Oktober bis Ende Februar.
Der Wärmebus der Hamburger Hochbahn rollt deshalb nun schon zur fünften Spendentour für Hanseatic Help durch Hamburg. Das Ziel: „Niemand in Hamburg soll frieren müssen“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Hochbahn. Hamburger und Hamburgerinnen werden dazu aufgerufen, vor allem warme Sachen zu spenden. Die Aktion wird außerdem von Prominenten aus der Hansestadt unterstützt.
Hochbahn Hamburg: Aktion Wärmebus wird von Musiker Rolf Zuckowski unterstützt
Einer von ihnen ist Rolf Zuckowski. Der Hamburger Kindermusiker schlüpft für Hanseatic Help mal in eine andere Rolle, performt diesmal nicht seine Klassiker wie „In der Weihnachtsbäckerei“ und „Stups, der kleine Osterhase“, sondern spricht mit ernster Stimme in eine Kamera. „Wir können gemeinsam Wärme geben. Mit Spenden für die vielen Menschen, für die der Winter lebensgefährlich ist“, sagt Zuckowski in einem Spot, der im Miniatur Wunderland gedreht wurde und auf YouTube, den Social-Media-Kanälen von Hanseatic Help sowie in Kinos zu sehen ist.
Die Hochbahn stellt deshalb seit 2020 für die mobile Spendenannahme nicht nur einen Linienbus zur Verfügung, sondern auch Fahrer und Fahrerinnen sowie Auszubildende. Die Sammelaktion soll so in ganz Hamburg ermöglicht werden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Der Wärmebus steuert an vier Terminen verschiedene Stationen an: Alstertal Einkaufszentrum (19. Oktober), Elbe Einkaufszentrum (2. November), Phoenix-Center Harburg (9. November) und Kampnagel (16. November). Die Abgaben der Spenden sind jeweils von 11 bis 17 Uhr möglich.
Besonders gefragt: „Alles, was warm hält.“ Warme Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke, Isomatten und Decken werden von Auszubildenden und Helfenden entgegengenommen. Dringend benötigt seien Winterjacken und wetterfeste Schuhe, vor allem für Männer und Kinder. Diese können auch unabhängig von der Spendentour im Soziallogistikzentrum von Hanseatic Help in der Großen Elbstraße 264 abgegeben werden.
Hanseatic Help sucht nach Freiwilligen für Spendenannahme
Neben Sachspenden sucht der gemeinnützige Verein auch Freiwillige, die beim Sortieren und Packen der Spenden helfen. Diese sollten die Öffnungszeiten beachten. Im Lager in Altona-Altstadt halfen beispielsweise auch schon Hamburger Promis mit, darunter die Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot.
Die gesammelten Dinge werden an rund 300 gemeinnützige Einrichtungen und Initiativen verteilt oder direkt in den Hanseatic Help Stores an Bedürftige ausgegeben. Auch finanzielle Unterstützung ist willkommen, um fehlende Artikel im Großhandel zu kaufen und die Logistikkosten zu decken.
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Außerdem ruft Hanseatic Help zu mehr Aufmerksamkeit für Hamburgs Bedürftige auf. „Frag Menschen auf der Straße, was ihnen fehlt, was ihnen gerade guttun würde. Das kann eine Kleinigkeit aus der Bäckerei oder ein warmes Getränk sein.“ Wer eine Person in der kalten Jahreszeit draußen vorfindet, solle sie ansprechen und fragen, ob sie vom Kältebus in eine Notunterkunft gebracht werden möchte.
Hanseatic Help, Große Elbstraße 264, Telefonnummer Kältebus: 0151 65 68 33 68