Hamburg. Statt einer Verbreiterung um wenige Zentimeter fordert der Fahrrad-Club eine Pop-up-Bikelane. Das sagt die Verkehrsbehörde dazu.

Der Radweg an der Hoheluftchaussee schlängelt sich zurzeit noch schmal zwischen Fußgängerweg und Fahrbahn die Straße hinauf und stadteinwärts hinunter. Nun will die Stadt den Radweg durch bauliche Maßnahmen verbreitern – jedoch nur zu einem "Handtuch-Radweg", wie der Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Pläne verspottet.

Hoheluftchaussee: ADFC fordert Pop-up-Radweg

Stattdessen fordert der Fahrrad-Club eine Pop-up-Bikelane, wie sie bereits nur wenige Kilometer entfernt in der Straße Beim Schlump eingerichtet worden ist. „Die Hoheluftchaussee ist eine ideale Straße für eine Pop-up-Bikelane auf der Fahrbahn“, sagt Bernd Reipschläger vom ADFC. "Dann gäbe es dort eine Spur für den Bus, eine Spur für Autos und eine Spur fürs Rad!" Auch die Fußgänger bekämen so den entsprechenden Platz auf dem Gehweg, ist sich der ADFC sicher.

Nach Plänen der Stadt wird der Radweg jedoch zulasten des "ohnehin schon viel zu schmalen Gehwegs" um lediglich 20 bis 25 Zentimeter verbreitert, so der ADFC. Das Regelmaß für Hamburger Radwege von zwei bis 2,5 Metern werde nur auf einem 70 Meter langen Abschnitt erreicht. Sonst sei er nur zwischen einem und 1,5 Metern breit.

ADFC: Sanierung ist reine Geldverschwendung

"Viel zu wenig Platz für die bis zu 8000 Radfahrenden, die täglich auf der Hoheluftchaussee unterwegs sind", so Reipschläger. Lediglich die Leitelemente zum Gehweg hin sieht der ADFC bei der Planung als begrüßenswert an. Die restliche Sanierung sei "überflüssig und reine Geldverschwendung". Deutlich günstiger wäre nach Angaben des ADFC die Einrichtung eines Pop-up-Radweges.

Auf Nachfrage des Abendblatts äußerte sich die Verkehrsbehörde am Freitag zu der Kritik des ADFC: "Der Wunsch nach einer besseren Radverkehrsinfrastruktur auf der Hoheluftchaussee ist aus Sicht der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sehr nachvollziehbar", sagt Dennis Heinert, Sprecher der Verkehrsbehörde.

Lesen Sie auch:

Verkehrsbehörde: "Reine Instandsetzung" der Hoheluftchaussee

Die Sanierung sei jedoch zunächst nur "eine reine Instandsetzung der vielfach schadhaften Radwege" und diene als Übergangsmaßnahme "bis die Hoheluftchaussee im Rahmen der nächsten Überplanung eine grundsätzlich andere Straßenraumaufteilung im Sinne der Mobilitätswende erhält."