Hamburg. Fahrradclub ADFC übergab 13.065 Unterschriften an Verkehrssenator Anjes Tjarks. Weitere Fahrradspur kommt noch diesen Herbst.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hatte am Sonnabendmittag einen Pop-up-Radweg in beide Fahrtrichtungen auf der Reeperbahn auf dem Kiez eingerichtet. Mit der Aktion von 10-16 Uhr wollte der Fahrradclub darauf aufmerksam machen, noch weitere solcher Fahrradspuren in Hamburg einzurichten.

13.065 Menschen haben bisher die vom Fahrradclub gestartete Online-Petition "Pop-up-Radwege in Hamburg jetzt!" auf change.org unterzeichnet. Am Sonnabend übergab Jens Deye vom ADFC die Unterschriften an Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).

„Wir freuen uns, wenn Sie in Hamburg noch viele weitere Pop-up-Bikelanes aufploppen lassen“, so Deye. Hamburger hatten folgende Straßen vorgeschlagen, um dort weitere Radwege einzurichten: Auf der Reepberbahn, An der Alster, Stresemannallee, Kollaustraße, Wandsbeker Chaussee und Elbchaussee. „Es ist so einfach, ein Piktogramm auf die Straße zu sprühen“, so Deye. 144 Vorschläge seien eingegangen.

Am Sonnabend richtete der ADFC für einige Stunden einen Pop-up-Radweg in beide Fahrtrichtungen auf der Reeperbahn ein.
Am Sonnabend richtete der ADFC für einige Stunden einen Pop-up-Radweg in beide Fahrtrichtungen auf der Reeperbahn ein. © Michael Rauhe

Radfahren in Hamburg soll sicher und attraktiv werden

Anjes Tjarks zeigt sich überzeugt: „Mit dem Instrument der Pop-up-Bikelanes haben wir eine schnelle und günstige Möglichkeit, Fahrradspuren einzurichten. Es funktioniert.“ Die Unterschriften seien Rückenwind für den Weg Hamburgs, Fahrradstadt zu werden.

Der Kern der Forderung an Verkehrssenator Anjes Tjarks, den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher, Innensenator Andy Grote und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard, ist die zügige Einrichtung von Pop-up-Radwegen auf allen mehrspurigen Hauptverkehrsstraßen Hamburgs, auf denen viele Radfahrende unterwegs sind. Die jeweils äußeren Fahrbahnspuren sollen als Radwege abgetrennt werden, um die Verkehrssicherheit auf diesen Straßen zu erhöhen, Radfahrenden mehr Platz zu geben und das Radfahren sicher und attraktiv zu machen.

Noch im Herbst soll laut Verkehrsbehörde die zweite offizielle Bike-Lane der Stadt an der Max-Brauer-Allee zwischen Holstenstraße und Stresemannstraße eröffnet werden. Im Koalitionsvertrag sind einige Abschnitte benannt – neben den bereits erwähnten Straßen Max-Brauer-Allee und Beim Schlump ebenfalls die Hallerstraße sowie im Straßenzug Am Sandtorkai – Brooktorkai in der HafenCity. Beim letzteren Straßenzug ist die Umsetzung für das Frühjahr 2021 geplant.