Hamburg. Der Überblick: Bürgermeister Tschentscher warnt Ungeimpfte vor Einschränkungen. Corona-Inzidenz in Hamburg steigt weiter.

Die Delta-Variante des Coronavirus, die laut Angaben des Robert-Koch-Instituts inzwischen für 97 Prozent aller Neuinfektionen in Deutschland verantwortlich ist, sorgt trotz einer höheren Impfquote für einen früheren und schnelleren Anstieg der Infektionszahlen als im vergangenen Jahr. Anders als bislang liegen die norddeutschen Bundesländer nun vorn – vermutlich, weil in Hamburg und Schleswig-Holstein die Sommerferien bereits vorbei sind.

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Derweil sprach sich Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vor der am Dienstag geplanten Ministerpräsidentenkonferenz für eine PCR-Testpflicht für Ungeimpfte aus. Darauf reagierte Olaf Scholz (SPD) am Sonntag bei einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Hamburger Dom. Weitere Informationen in unserem Corona-Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 7. und 8. August:

  • Katharina Fegebank erhält zweite Corona-Impfung
  • Hamburg: Scholz macht Musikclubs keine Hoffnungen
  • PCR-Testpflicht für Ungeimpfte: Das sagt Olaf Scholz dazu
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf über 42
  • Hamburg: Tschentscher für PCR-Testpflicht für Ungeimpfte
  • Inzidenz in Hamburg steigt weiter – zwei Menschen gestorben
  • Niedersachsen-Inzidenz: Die Werte der Kreise
  • Inzidenz in Hamburg steigt um zehn Punkte
  • Bremen und Niedersachsen wollen neue Corona-Parameter
  • Großer Andrang bei Veranstaltungen im Wendland

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Katharina Fegebank erhält zweite Corona-Impfung

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) twitterte am Sonntagabend: "Hatte heute meine zweite Corona-Schutzimpfung, bin so glücklich & dankbar." Sie freute sich über die "freundliche" und "kompetente" Betreuung im Hamburger Impfzentrum, es sei alles "top organisiert".. "Überzeugt euch selbst!" motivierte Fegebank ihre Follower außerdem am Ende des Tweets.

Hamburg: Scholz macht Musikclubs keine Hoffnungen

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz macht den Musikclubs in Deutschland keine Hoffnungen auf eine rasche Rücknahme der Abstands- und Maskenpflicht. „Die Ansteckungsgefahren sind natürlich, wenn man dicht beieinander kommt, am größten“, sagte der Vizekanzler und Bundesfinanzminister Sonntagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD mit Vertretern der Schausteller-, Gastro- und Eventbranche auf dem Hamburger Dom. „Wir werden am Dienstag dazu keine Beschlüsse fassen“, sagte er mit Blick auf die Beratungen der Länderregierungschefs mit der Kanzlerin.

Die LiveKomm, der Verband der Musikspielstätten in Deutschland, hatte am vergangenen Dienstag mit Blick auf die Bund-Länder-Runde ein Öffnungskonzept vorgelegt, das die sofortige Aufhebung der Masken- und Abstandspflicht für Live- und Clubveranstaltungen sowie die vollständige Aufhebung aller Corona-Einschränkungen für den Indoorbereich ab Oktober vorsieht.

PCR-Testpflicht für Ungeimpfte: Das sagt Olaf Scholz dazu

Eine PCR-Testpflicht für Ungeimpfte, wenn sie Geimpften und Genesenen gleichgestellt werden wollen, wie es Peter Tschentscher vorschlägt – davon hält sein Vorgänger als Bürgermeister in Hamburg, SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, offenbar nichts. Es gehe jetzt erst einmal darum, die bestehenden Regeln fortzusetzen, sagte Scholz am Montagabend auf einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Hamburger Dom. „Wir haben sehr viele verfügbare Antigen-Tests. Das hilft auch.“

Olaf Scholz äußerte sich am Sonntag zu Tschentschers Wunsch nach einer PCR-Testpflicht für Ungeimpfte (Archivbild).
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (Archivbild). © picture alliance / photothek | Unbekannt

Er gehe davon aus, dass im Herbst der Zutritt zu bestimmten Räumen nur für Genese, Geimpfte und Getestete erlaubt sein werde, sagte Scholz. Klar sei allerdings: Umsonst gebe es Corona-Schnelltests „noch ein paar Wochen, aber irgendwann so gegen Mitte, Ende Oktober ist es damit vorbei“, erklärte der Sozialdemokrat. „Das kann jeder einsehen, denn spätestens dann hat sich jeder impfen lassen können und dann kann man das nicht mehr aus Steuermitteln finanzieren – es sei denn, jemand ist krank und kann nicht geimpft werden oder unter 18, dann gilt auch etwas anderes.“

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf über 42

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der innerhalb einer Woche erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag am Sonntag bei landesweit 42,3 – tags zuvor waren es 40,8 und am Sonntag vor einer Woche 23,7. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden innerhalb eines Tages 80 Infektionsfälle neu übermittelt, am Samstag waren es 152.

Ein neuer Todesfall im Zusammenhang mit Corona wurde am Sonntag für Schleswig-Holstein gemeldet. Die Gesamtzahl der mit oder an dem Coronavirus Gestorbenen lag damit bei 1640. Im Krankenhaus wurden den Angaben nach 30 Covid-19-Patienten behandelt, acht von ihnen lagen auf Intensivstationen, sechs wurden beatmet. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hat weiterhin Neumünster mit nun 94,8, gefolgt von Flensburg mit 78,7 und Kiel mit 75,8. Die niedrigsten Werte haben die Kreise Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde mit derzeit 21,4 beziehungsweise 22,6.

Hamburg: Tschentscher für PCR-Testpflicht für Ungeimpfte

Ungeimpfte sollten nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher künftig nur mit negativem PCR-Test Geimpften und Genesenen gleichgestellt werden. „Antigen-Schnelltests sind nicht zuverlässig genug“, sagte der SPD-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Außerdem sollte eine Quarantäne nach Reisen in Risikogebiete nur bei einem negativen PCR-Test nach fünf Tagen aufgehoben werden können. „Antigen-Schnelltests sind dafür nicht geeignet.“

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher äußerte sich vor der Ministerpräsidentenkonferenz zum Thema PCR-Testpflicht für Ungeimpfte (Archivbild).
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Es werde zudem darauf hinauslaufen, „dass bestimmte Beschränkungen nur für Ungeimpfte gelten“, sagte Tschentscher vor dem Treffen der Länderregierungschefs mit der Bundeskanzlerin zur Corona-Lage am Dienstag. Einen weiteren Lockdown für Wirtschaft, Kultur, Bildung und das private Leben könne man so vermeiden. „Wenn der Großteil der Menschen aufgrund einer Impfung nicht mehr gefährdet ist, können wir nicht wieder die gesamte Bevölkerung mit Beschränkungen belegen.“

Sollte das Infektionsgeschehen dieses dennoch erforderlich machen, gebe es zwei Alternativen: „Ein Lockdown für alle, den ich nicht für vertretbar halte, oder eben Beschränkungen für diejenigen, die keine Impfung haben, obwohl diese seit Langem empfohlen wird.“

Tschentscher kritisch gegenüber Impfung von 12- bis 17-Jährigen

Kritisch äußerte sich der Bürgermeister zur Impfung 12- bis 17-Jähriger. „Wir sollten keinen Druck ausüben auf Personengruppen, für die noch keine Impfempfehlung der Stiko (Ständigen Impfkommission) besteht.“ Noch gebe es dafür keine ausreichende Datengrundlage.

„Die Stiko kann diese Daten auch nicht erfinden und sollte von der Politik nicht unter Druck gesetzt werden“, sagte Tschentscher. „Es ist in dieser Frage das kompetenteste Gremium, das wir in Deutschland haben, und genießt in der Medizin höchste Anerkennung.“

Gesundheitsbehörde äußert sich zur Ministerpräsidentenkonferenz

Die Inzidenz steigt derzeit bundesweit, allerdings sind inzwischen 54,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft (52 Prozent in Hamburg). Vor diesem Hintergrund werden die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am kommenden Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besprechen, welche Indikatoren künftig den Ausschlag für Beschränkungen geben sollen, mit denen sich das Infektionsgeschehen eindämmen lässt

Etliche Forscher und Politiker plädieren dafür, dass neben der Inzidenz und dem Impffortschritt die Lage in den Krankenhäusern eine Rolle spielen muss. „Es wird aufmerksam zu beobachten sein, ob sich der bisher bestehende – zeitlich um etwa drei Wochen verschobene – Zusammenhang zwischen Neuinfektionen und Krankenhausbehandlungsbedarf abschwächt“, erklärte Hamburgs Gesundheitsbehörde am Sonntag. Ein weiteres Thema bei den Beratungen am Dienstag wird sein, ob und inwiefern Geimpfte von künftigen Beschränkungen ausgenommen sein könnten.

Hamburg: Inzidenz steigt weiter – zwei Menschen gestorben

Am Sonntag hat die Sozialbehörde 153 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 115 Fälle weniger als am Sonnabend, aber 39 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Damit steigt der Inzidenzwert auf 56,5 (Vortag: 54,5) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 37,6.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 80.293 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 76.800 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.191.414 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 950.922 Personen sind vollständig geimpft. 

In Hamburger Krankenhäuser werden aktuell 56 Corona-Patienten behandelt. 19 Menschen sind aktuell so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem zwei weitere Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1626 Menschen gestorben.

Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter leicht

In Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag weiter leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Wert bei 18,1. Am Vortag lag die Inzidenz bei 17,9. Landesweit kamen 176 neue Infektionen hinzu. Weitere Todesfälle wurden nicht registriert.

In Bremen ging die Inzidenz erneut zurück. Sie lag am Sonntag bei 24,1 – am Vortag war ein Wert von 26,0 gemeldet worden. 18 Neuinfektionen wurden im kleinsten Bundesland registriert. Weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gab es nicht.

Die niedersachsenweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz hatte nach den Zahlen vom Sonntag Wolfsburg mit 49,0. Danach folgten die Städte Salzgitter (40,3) und Emden (36,1). Den niedrigsten Wert meldete der Landkreis Friesland mit 1,0, gefolgt vom Landkreis Lüchow-Dannenberg mit einer Inzidenz von 2,1.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters wurden in Niedersachsen am Sonntag 20 Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt, 14 von ihnen wurden invasiv beatmet. Die Zahl der freien Intensivbetten lag bei 298, davon haben 149 eine spezielle Ausstattung zur Behandlung von Corona-Patienten. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

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Inzidenz in Hamburg steigt um zehn Punkte

Am Sonnabend ist die Inzidenz in Hamburg drastisch gestiegen und liegt nun mit 54,5 über dem ehemaligen Grenzwert von 50 und knapp 10 Punkte über dem Wert von Freitag. 268 neue Corona-Fälle meldete die Stadt am Mittag. Das sind 108 mehr als am Freitag und 181 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Insgesamt sind bis jetzt in Hamburg 80.086 Corona-Infektionen gemeldet worden.

Auch die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern steigt: 56 Covid-19-Patienten werden derzeit in den Kliniken behandelt. 19 von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen (Stand: Freitag, 6.8.). Das RKI gibt die Zahl der Corona-Toten in Hamburg nun mit 1624 an.

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Bremen und Niedersachsen wollen neue Corona-Parameter

Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Dienstag hat Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als wichtigstem Wert für die Beurteilung der Corona-Pandemie gefordert. „Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt“, sagte der SPD-Politiker der „Welt“ (Online Freitag/Print Samstag). Dank der Impfungen sei es mittlerweile deutlich unwahrscheinlicher, sich anzustecken oder zu erkranken. Noch unwahrscheinlicher sei eine schwere Erkrankung. „Das muss in möglichen neuen Corona-Regeln zum Ausdruck kommen“, sagte Bovenschulte.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil rief Bund und Länder auf, sich am Dienstag „zwingend gemeinsam auf neue Parameter für die Bewertung der Gefährdungslage verständigen“. Auch gemeinsame Kriterien für den Umgang mit Geimpften, Genesenen und Getesteten seien nötig, sagte Weil der „Welt“. Dazu sollte auch gehören, dass Ungeimpfte ab einem noch festzulegenden Zeitpunkt im Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen - mit Ausnahme derer, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, betonte der SPD-Politiker.

Die in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe

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Großer Andrang bei Veranstaltungen im Wendland

Die Organisatoren der 32. „Kulturellen Landpartie“ (KLP) und der Sommerlichen Musiktage Hitzacker verzeichnen einen großen Zuspruch im August - die Hoteliers sind nicht glücklich über die Zusammenlegung der beiden Höhepunkte im Wendland. „Es ist viel los, ein ganz buntes Publikum. Die Buchungslage ist überstrapaziert, das melden alle Touristeninformationen“, sagt Sabine Schöning, Tourismuskoordinatorin im Kreis Lüchow-Dannenberg. „Corona hat alles durcheinandergeschleudert, es ballt sich.“ Erstmals laufen beide Veranstaltungen parallel, zudem ist Urlauberhochsaison.

„Die Gastronomen würden die Nachfrage gern bedienen, aber es fehlen auch Servicekräfte“, sagt Schöning. Bei einigen Veranstaltungen der KLP sei der Andrang so groß, dass wegen der Pandemie schon ein mulmiges Gefühl aufkomme. „Wir haben aber auch sehr verständnisvolle Gäste, es wird Maske getragen.“ Ein Festivaltermin im Herbst wäre für die Entzerrung in der Urlaubssaison besser gewesen, findet Schöning. Im Vorjahr war die KLP wegen Corona abgesagt, in dieser Saison von Pfingsten verschoben worden.

Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick

Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.

Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):

  • Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
  • Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
  • Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
  • Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
  • Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich

Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :

  • Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
  • Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen

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Schmidt-Chanasit: Schulen kein Ort fürs Impfen

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat sich gegen Impfaktionen für Kinder an Schulen ausgesprochen. „Der Raum für eine mögliche Impfung ist ganz klar das vertraute Kinderarztzimmer - der geschützte Raum, in dem beraten werden kann, wo man Fragen stellen kann - und sicherlich nicht die Schule“, sagte der Hochschulprofessor. Er warnte davor, dass „indirekt Druck aufgebaut wird, sozusagen eine Impfpflicht durch die Hintertür“.

Für die Kinderimpfung gegen Covid-19 gibt es nach wie vor keine generelle Empfehlung.
Für die Kinderimpfung gegen Covid-19 gibt es nach wie vor keine generelle Empfehlung. © picture alliance / Laci Perenyi | Laci Perenyi

Die Gesundheitsminister und Senatoren von Bund und Ländern hatten sich darauf verständigt, das Impfangebot für 12- bis 17-Jährige nach den Sommerferien auszuweiten, ohne dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bisher allgemein zu Impfungen von Kindern rät.

In Hamburg läuft die Schule wieder seit Donnerstag. Impfaktionen sind allerdings nur in Berufsschulen geplant. Aus der CDU-Bürgerschaftsfraktion kam der Ruf nach Impfangeboten auch für Schüler ab zwölf Jahren.

„Ich stehe und stand immer vollkommen hinter der Empfehlung der Stiko“, sagte Schmidt-Chanasit. Zudem gebe es schon jetzt eine Impfempfehlung für Kinder mit entsprechenden Vorerkrankungen. „Und gesunde Kinder und Jugendliche, die zusammen mit ihren Eltern und den Ärzten zur Entscheidung gekommen sind, sich impfen zu lassen, konnten das auch schon in der Vergangenheit.“ Insofern sei für ihn gar kein großer Gegensatz der Positionen zu erkennen.

Was gilt bei der Rückkehr aus dem Urlaub?

Bei jeder Einreise aus dem Ausland – unabhängig vom Reiseland und dem benutzten Verkehrsmittel – muss ein aktueller Corona-Test (PCR: maximal 72 Stunden alt, Antigen: maximal 48 Stunden) vorgelegt werden können, sofern kein Impfnachweis oder der Nachweis einer überstandenen Infektion besteht.

Je nach Einstufung des Urlaubslandes als Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet gelten nach Ankunft in Deutschland unterschiedliche Regeln zu Anmeldung, Quarantäne und Verkürzung der Quarantäne. Die bisherige Einstufung als einfaches Risikogebiet ist mit der Neufassung der Einreiseregeln zum 1. August entfallen.

Die Einreise aus einem Hochrisiko- oder Virusvarianten muss digital angemeldet werden. Auch bis zu zehn Tage nach der Einreise aufgetretene Symptome einer Covid-19-Erkrankung müssen gemeldet werden.

Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet:

Einreisende aus einem Hochrisikogebiet müssen ihr zuständiges Gesundheitsamt darüber informieren - dies geht per Online-Anmeldung und ist unabhängig vom Verkehrsmittel, mit dem die Reise gemacht wurde. Außerdem gilt eine zehntägige Quarantänepflicht für Ungeimpfte: Diese kann nach frühestens fünf Tagen mit einem negativen Test vorzeitig beendet werden. Vollständig geimpfte und genesene Personen sind von der Quarantänepflicht befreit.

Derzeit gelten unter anderem folgende Länder und Regionen als Hochrisikogebiet (Stand 1. August):

  • Ägypten
  • Costa Rica
  • Indien
  • Indonesien
  • Großbritannien (inklusive Nordirland, der Isle of Man und allen anderen britischen Gebieten)
  • Kuba
  • Malaysia
  • Niederlande
  • Portugal
  • Russland
  • Seychellen
  • Spanien
  • Südafrika
  • Tunesien
  • Zypern

Einreise aus einem Virusvariantengebiet:

Alle Einreisenden müssen unabhängig von Status oder aktuellen Testergebnissen eine Quarantäne von 14 Tagen einhalten. Eine Verkürzung ist nicht möglich.

Derzeit gelten folgende Länder als Virusvariantengebiet (Stand 1. August):

  • Brasilien
  • Uruguay

„Lange Nacht des Impfens“: Überraschung fällt ins Wasser

Die Impfnacht sollte Schanzengänger anlocken, ihnen die Wartezeit mit elektronisch-poppiger Musik und kostenfreier Limonade verkürzen. Am Abend schallen die Beats über den Parkplatz vor dem Impfzentrum, dort steht ein Tourbus mit Musikboxen. Zusätzlich war eine Überraschung angekündigt. Und dann das: Es regnet, klart auf, regnet wieder. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern.

Bei der
Bei der "Langen Nacht des Impfens" in den Messehallen sollte es eine musikalische Überraschung geben. Das Wetter hat der Aktion einen Strich durch die Rechnung gemacht. Viele Impflinge kamen trotzdem. © Funke Foto Services | Roland Magunia

Um 19.45 Uhr sagt ein Mitarbeiter die Überraschung ab. Offenbar sollten ein oder mehrere DJs live auftreten. Ihm zufolge hätte das angekündigte DJ-Duo „The Coast“ aber ohnehin nicht auftreten sollen. Belief sich die Überraschung also nur auf den Liveauftritt anderer Musiker?

Der medizinische Leiter Dirk Heinrich hat keine Antwort auf die Frage. Er sagt: „Ich weiß es selbst nicht. Ich bin nicht so stark in die Organisation eingebunden.“

Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Corona-Impfzentrums, zog am Freitag ein positive Zwischenbilanz.
Dirk Heinrich, medizinischer Leiter des Hamburger Corona-Impfzentrums, zog am Freitag ein positive Zwischenbilanz. © Roland Magunia/Hamburger Abendblatt/Funke Foto Services | Unbekannt

Trotz des Durcheinanders und des Wetters zieht Heinrich eine positive Zwischenbilanz: Um 20 Uhr hätten sich bereits 4000 Impflinge angemeldet. Das seien 1000 mehr als üblich. „Es funktioniert“, sagt er. „Es ist ein Anreiz, ein paar Getränke zu bekommen, ein bisschen Musik und gute Stimmung zu erleben und sich seinen Piks abzuholen. Es ist vielleicht auch ein Reiz, danach noch in die Schanze zu gehen.“ Insgesamt kamen am Freitag 4500 Hamburger zum Impfen, 2500 davon spontan in der langen Nacht des Impfens. Das teilt Heinrich auf Twitter mit.

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Sylt kämpft mit Corona – "Gosch" und "Dorfkrug" dicht

Auf Sylt steigen die Neuinfektionen verhältnismäßig deutlich: Wie der Kreis Nordfriesland am Freitag mitteilte, ist die Zahl der Corona-Erkrankten auf der beliebten Urlaubsinsel an der Nordsee innerhalb eines Tages um 11 auf derzeit 39 aktive Fälle gestiegen. Damit hat sich die Zahl binnen einer Woche fast verdoppelt – da waren es noch 20.

Zum Vergleich: Die zumindest beinahe ebenso beliebten, wenn auch weniger stark besiedelten Nachbarinseln Föhr und Amrum kommen zusammen auf lediglich 2 aktive Fälle. Dieser Wert ist seit mehreren Wochen unverändert. Die Inzidenz im gesamten Kreis liegt mit Stand Freitag bei 23,5.

Erneut hat eine Filiale des
Erneut hat eine Filiale des "Gosch"-Imperiums auf Sylt mit Corona-Fällen zu kämpfen. © dpa | Daniel Bockwoldt

Immer wieder kommt es im Bereich der Sylter Gastronomie zu Corona-Fällen – ist sie Treiber des Infektionsgeschehens auf der Insel? Am Freitag musste erneut eine Filiale aus dem "Gosch"-Imperium schließen. Das Lokal an der Promenade in Westerland hat seine Fischbrötchen-Theke dicht gemacht, nachdem ein Mitarbeiter per Schnelltest positiv getestet worden war.

Auch der "Dorfkrug" in Kampen hat den Betrieb vorerst eingestellt. Von den 27 Mitarbeitern wurden bereits drei positiv auf Covid-19 getestet, vier weitere stehen unter Quarantäne. Einer der infizierten Mitarbeiter hatte sich angesteckt, obwohl er bereits vollständig geimpft war. bisher ist dem Kreis Nordfriesland keine Infektion bei den Gästen des Restaurants bekannt.

Auf Sylt befinden sich derzeit 157 Menschen in Quarantäne – nicht mitgezählt werden Urlauber, die sich nach einem Sylt-Besuch in ihrem Heimatort räumlich isolieren müssen. Dafür sind die lokalen Gesundheitsämter zuständig.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

200 Spontane am Gesundheitskiosk geimpft

Mehr als 200 Menschen kamen zur Impfaktion des Hamburger Gesundheitskiosk in Billstedt
Mehr als 200 Menschen kamen zur Impfaktion des Hamburger Gesundheitskiosk in Billstedt © Gesundheitskiosk | Unbekannt

Bei einer der Hamburger Vor-Ort-Aktionen haben sich am Freitag am Gesundheitskiosk in Billstedt mehr als 200 Menschen gegen Corona impfen lassen. Die Betreiber der Einrichtung, die sich vor allem an Bürger mit Migrationshintergrund und an sozial Benachteiligte richtet, werteten das als Erfolg. Auch der Sprecher der medizinischen Leiter im Impfzentrum, Dr. Dirk Heinrich, twitterte, es seien Menschen spontan vom Markt zum Impfen gekommen.

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