Hamburg. Der Überblick: Viele Todesfälle in Schleswig-Holstein. Neues 2G-Konzept in der City. Inzidenz in Hamburg steigt wieder.

Seit dem Wochenende werden Ungeimpfte in Hamburg aus dem öffentlichen Leben weitgehend ausgesperrt. Wer nicht gegen Corona geimpft oder genesen ist, kann nur noch in Supermärkten und anderen Geschäfte des lebensnotwendigen Bedarfs einkaufen. Shopping, Kieztouren, Theater- oder Konzertbesuche sind unter 2G tabu. In der Clubszene wird vielfach über die Einhaltung der Regeln gestöhnt. Dort gilt nun zusätzlich eine Testpflicht.

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Als einziger Weg hinaus aus einem Alltag unter Corona-Bedingungen gilt weiterhin die Impfung. Der Andrang ist angesichts der Regelverschärfungen auf einmal groß, doch der Impfstoff knapp. Eine Hausarztpraxis im Norden der Stadt hat nun Eigentinitiative ergriffen. Alle Infos in unserem Corona-Newsblog.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 6. Dezember:

  • Drei Omikron-Verdachtsfälle in Schleswig-Holstein
  • Viele neue Todesfälle in Schleswig-Holstein
  • Zweiter Omikron-Fall in Niedersachsen
  • AOK schließt Kundencenter für Spontanbesuche
  • Corona-Ausbruch in der JVA Hannover-Hainholz
  • Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter
  • 2G in Hamburgs City: Neues Konzept für schnelle Kontrollen
  • Inzidenz in Hamburg steigt wieder – die neuen Zahlen
  • Mit Termin: Hausarzt in Hamburg eröffnet Pop-up-Impfzentrum
  • 2G plus macht Hamburger Clubszene schwer zu schaffen
  • Polizei Hamburg kontrolliert 2G-Einhaltung auf dem Kiez
  • 100 offene Klagen wegen Corona-Verstößen in Hamburg
  • 2G plus: Lieferdienste rechnen mit mehr Umsatz
  • Jetzt mehr als 100.000 Fälle in Schleswig-Holstein
  • Uni Hamburg wechselt in 2G-Betrieb

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

2G im Einzelhandel nun auch Niedersachsen

 Wer nicht gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-Infektion genesen ist, soll von Sonnabend an in vielen Geschäften in Niedersachsen keinen Zutritt mehr erhalten. Eine entsprechende Verordnung soll dann in Kraft treten, wie die Staatskanzlei am Montagabend in Hannover mitteilte. Auf einen solchen Beschluss hatten sich Bund und Länder bereits in der vergangenen Woche verständigt, bislang war allerdings noch unklar, ab wann dies im Bundesland gilt. Lebensmittelgeschäfte oder Apotheken sind davon nicht betroffen.

Außerdem soll die Zuschauerzahl bei Veranstaltungen sinken, ebenfalls vom Wochenende an. Je nach Corona-Warnstufe sollen laut Staatskanzlei bei Veranstaltungen im Außenbereich maximal 10 000 Menschen erlaubt sein, im Innenbereich sollen es maximal 5000 sein.

Drei Omikron-Verdachtsfälle in Schleswig-Holstein

Auch in Schleswig-Holstein gibt es nun den konkreten Verdacht auf Infektionen mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron. Dieser Verdacht bestehe in Flensburg bei zwei von 12 neuen Corona-Fällen, teilte die Stadt am Montag mit. Hinzu komme eine dritte Person, die im benachbarten Kreis Schleswig-Flensburg gemeldet sei und sich derzeit zusammen mit den beiden anderen Personen in Flensburg aufhalte. Es handle sich um Reiserückkehrer aus Namibia. Sie seien ebenso in Quarantäne wie zwei Kontaktpersonen. Zunächst hatte das „Flensburger Tageblatt“ berichtet.

Die Abstriche der drei Personen würden zur Sequenzierung nach Berlin geschickt, hieß es weiter. Mit einem Ergebnis sei in ein bis zwei Wochen zu rechnen. Bisher sind in Schleswig-Holstein keine Omikron-Fälle nachgewiesen worden.

Schleswig-Holstein: Viele neue Todesfälle – auch Zahl schwerer Fälle steigt

Während die Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter in einer Seitwärtsbewegung bleibt – 651 neue Corona-Fälle führen zu einem leichten Anstieg auf 146,7 (Vortag: 143,7; Vorwoche: 150,1) zeigen andere Metriken im nördlichsten Bundesland eine besorgniserregende Entwicklung.

Die Zahl schwerer Corona-Fälle, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, stieg um zwölf Patienten auf nun 196. 60 davon liegen als Schwersterkrankte auf Intensivstationen, die Mehrheit dieser (38) müssen beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz wird mit 3,09 angegeben.

Zudem stieg die Zahl der gemeldeten Corona-Toten um zwölf weitere Fälle auf nun 1819.

Die höchsten Inzidenzwerte melden erneut das Herzogtum Lauenburg (193,8), Lübeck (192,3) und Pinneberg (175,0) – am niedrigsten ist der Wert in Dithmarschen (96,1) und Nordfriesland (97,5), den derzeit einzigen Kreisen mit einer Inzidenz im zweistelligen Bereich.

Zweiter Omikron-Fall in Niedersachsen

Auch der zweite Verdachtsfall auf die Omikron-Variante des Coronavirus ist durch das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) bestätigt worden. Die Sequenzierung der Probe einer Reiserückkehrerin aus Südafrika habe den Verdacht geklärt, teilte der Landkreis Wolfenbüttel am Montag mit. Das Gesundheitsamt des Kreises leitete die notwendigen Maßnahmen für die betroffene Frau ein.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover bestätigte das Ergebnis zur Omikron-Variante. Am Freitag war erstmals eine Infektion mit der Omikron-Variante B.1.1.529 in Niedersachsen offiziell nachgewiesen worden. Der betroffene Mann – ebenfalls aus dem Landkreis Wolfenbüttel – hatte sich zuvor auch in Südafrika aufgehalten und nach der Rückkehr Erkältungssymptome entwickelt.

Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante B.1.1.529 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Variante hat, steht aber noch nicht fest. Mittlerweile sind in etlichen Ländern Fälle der Variante aufgetaucht.

AOK schließt Kundencenter für Spontanbesuche

Angesichts der Corona-Lage und der politischen Beschlüsse zur Eindämmung des Virus schließt die Krankenkasse AOK Nordwest ab Dienstag ihre Kundencenter in Schleswig-Holstein. Persönliche Beratung sei dann nur noch nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung unter 0800 265-5041 möglich, teilte die AOK am Montag mit. „So tragen wir mit dazu bei, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, damit Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen arbeitsfähig und auch wir selbst als größte gesetzliche Krankenversicherung in der Region handlungsfähig bleiben“, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann. Wer einen Termin für ein Kundencenter vereinbart hat, muss dort eine Maske tragen und die 3G-Regel einhalten. Besucher müssen also Ausweis oder Versichertenkarte ebenso mitbringen wie einen Impf- oder Genesungsnachweis oder eine aktuelle Testbescheinigung.

Corona-Ausbruch in der JVA Hannover-Hainholz

Durch einen Corona-Ausbruch in der Haftanstalt Hannover-Hainholz sind zwölf Häftlinge infiziert worden. Bei einem 13. Häftling sei die Bestätigung der Infektion durch einen PCR-Test erwartbar, nachdem schon ein Schnelltest positiv ausgefallen sei, sagte der Leiter der Justizvollzugsanstalt (JVA), Matthias Bormann, am Montag. Seit vergangenem Donnerstag seien 60 Gefangene einschließlich der Infizierten in einem Haus der Anstalt in Einzelquarantäne. Sie hätten keinen Kontakt untereinander. Dies werde voraussichtlich bis Anfang kommender Woche dauern. Andere Häuser seien nicht betroffen.

Blick in eine Einzelzelle. In der JVA Hannover-Hainholz sind mehrere Häftlinge mit Corona infiziert. (Symbolbild)
Blick in eine Einzelzelle. In der JVA Hannover-Hainholz sind mehrere Häftlinge mit Corona infiziert. (Symbolbild) © picture-alliance / dpa | Rolf Rick

Das Virus wurde laut Bormann durch einen externen Mitarbeiter der Gefangenenbetreuung eingeschleppt. Der Mann sei vollständig geimpft gewesen, es habe bei ihm einen Impfdurchbruch gegeben. Auch fünf der infizierten Gefangenen seien vollständig geimpft. „Aufgrund der Impfung gibt es nur milde Verläufe.“

Die JVA Hannover im Stadtteil Hainholz hat 650 Haftplätze, von denen derzeit 550 belegt sind. Die Bediensteten seien zu 90 Prozent geimpft, sagte Bormann. Bei den Häftlingen liege die Quote bei gut 50 Prozent. Dabei sei der Anteil bei den Untersuchungshäftlingen etwas niedriger. Sie wollten sich entweder in Freiheit oder in der endgültigen Haftanstalt impfen lassen. Viele fürchteten auch, beim Impfen persönliche Daten preiszugeben. Unter den Strafgefangenen sei die Impfquote höher. Die JVA könne Geimpften auch Erleichterungen gewähren, zum Beispiel Treffen mit Besuch an einem Tisch, nicht hinter Plexiglas. „Zwingen können wir niemanden, wir können Vorteile versprechen.“

Corona-Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen ist abermals gestiegen. Die Landesregierung gab die Inzidenz am Montag mit 204,6 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Tags zuvor lag der Wert bei 203,5. Auch die Auslastung der Intensivbetten nahm zu: Mit 10,5 Prozent (Vortag: 9,9 Prozent) überschritt ein weiterer Indikator die Schwelle für die Warnstufe 2, die bereits in weiten Teilen des Landes gilt. Die Hospitalisierungsrate sank hingegen leicht von 6,2 auf 5,9. Die regional höchste Neuinfektions-Inzidenz wies mit 386,4 der Landkreis Cloppenburg aus, den niedrigsten Wert verzeichnete mit 94,0 der Landkreis Holzminden.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

2G in Hamburgs City: Neues Konzept für schnelle Kontrollen

Die Einhaltung der 2G-Regel kostet Zeit: Wer beispielsweise den beliebten Weihnachtsmarkt "Weißer Zauber auf dem Jungfernstieg" besuchen möchte, muss am Eingang einen Geimpften- oder Genesenen-Nachweis in Verbindung mit dem Personalausweis vorzeigen. Nicht selten bilden sich dabei längere Warteschlangen. Um das System zu verschlanken, hat sich der Weihnachtsmarkt-Betreiber nun mit der Europa-Passage und dem Alsterhaus zusammengetan.

Besucher stehen an der 2G-Kontrolle am Einlass des Weihnachtsmarkts
Besucher stehen an der 2G-Kontrolle am Einlass des Weihnachtsmarkts "Weißer Zauber" am Jungfernstieg in Hamburg. © dpa | Marcus Brandt

Ab Montag gelten die 2G-Einlassbänder für den Markt und die beiden Einkaufshäuser. „Wir haben uns überlegt, wie wir die Zahl der Kontrollen in der Hamburger Innenstadt verringern können, ohne die Sicherheit unserer Besucherinnen und Besuchern zu gefährden“, sagt Helmut Schultze, Veranstalter des Weihnachtsmarkts am Jungfernstieg.

„Die Einlass-Bänder, die die Gäste beim Check-In in die 2G-Zonen erhalten, haben ab heute bei allen teilnehmenden Partnern Gültigkeit. Das vereinfacht vieles und spart unseren Kunden Zeit und Warterei.“ Die Partner hoffen auf weitere teilnehmende Geschäfte. So könne ein Stück vorweihnachtlicher Freude in die Hamburger City zurückkehren.

Inzidenz in Hamburg steigt wieder – die neuen Zahlen

Am Montag meldet die Hamburger Sozialbehörde 420 Corona-Neuinfektionen. Das sind zwar 151 Fälle weniger als am Vortag (571), aber 151 mehr als am Montag vor einer Woche (269). Damit steigt die Inzidenz wieder an und liegt nun bei 245,5 (Vortag 237,5) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 233,7 gelegen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 118.548 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 102.800 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.432.245 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.388.991 Personen sind vollständig geimpft (Stand 05.12.). Damit sind 77,3 Prozent aller Hamburgerinnen und Hamburger mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft – als vollständig geimpft gelten 75,0 Prozent.

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Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am Montagvormittag laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 70 Covid-19-Patienten behandelt, von denen 52 invasiv beatmet werden mussten – einer weniger beziehungsweise vier mehr als am Vortag. Die Sozialbehörde hatte die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt zuletzt am Freitag mit 226 angegeben.

Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, stieg laut RKI in Hamburg auf 3,08. Am Freitag hatte sie bei 1,67 gelegen. Bundesweit betrug der Wert am Montag 5,32. Es wurde kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Bislang sind 1903 Menschen gestorben.

Mit Termin: Hausarzt in Hamburg eröffnet Pop-up-Impfzentrum

Große Eigeninitiative in der Corona-Krise: Eine Hausarztpraxis in Wellingsbüttel hat innerhalb von zehn Tagen ein "Pop-up-Impfzentrum für Jedermann" eröffnet. "In unserer Praxis sind wir innerhalb weniger Wochen vor Anfragen für die wichtige Covid-Impfung fast ertrunken", sagt Hanna Heidemann, Internistin in der Praxis Dr. Axel Moormann.

Nun werden in der Praxis an der Straße Am Rabenhorst 1a kurzfristig Termine für Covid-Impfungen vergeben. "Um lange Wartezeiten zu vermeiden, sind Impfungen dort ausschließlich mit vorheriger Online-Terminvereinbarung möglich", sagt Heidemann. Alle verfügbaren Termine finden Sie hier, neue Termine werden regelmäßig am Freitagnachmittag eingestellt.

Eine Hausarztpraxis in Wellingsbüttel hat ein
Eine Hausarztpraxis in Wellingsbüttel hat ein "Pop-up-Impfzentrum" eröffnet. © Praxis Dr. Axel Moormann | Unbekannt

Voraussetzung für eine Booster-Impfung dort ist: Der Abstand von grundsätzlich sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung müsse eingehalten werden. In Ausnahmefällen (wenn medizinische Gründe vorliegen) sei eine frühere Impfung aber schon nach fünf Monaten, nach Rücksprache mit dem impfenden Arzt möglich.
 Personen, bei denen die Grundimmunisierung mit einer Impfstoffdosis von Johnson & Johnson erfolgt ist, erhalten die Boosterimpfung mit einem m-RNA-Impfstoff bereits nach vier Wochen. 



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Welcher Impfstoff wird verimpft? Zur Verfügung stünden ausschließlich m-RNA-Impfstoffe. Gemäß aktueller Stiko-Empfehlung wird an Personen unter 30 Jahren nur der Impfstoff Biontech verimpft. Personen im Alter von über 30 Jahren erhalten je nach Verfügbarkeit Biontech oder Moderna. Das bedeute: Sofern zeitweise nur Moderna-Impfstoff zur Verfügung steht, können Menschen unter 30 Jahren keine Termine buchen.

Telefonnummern und Infos zu Corona in Hamburg

Fragen rund um eine Corona-Erkrankung

  • Arztruf 116 117

Informationen zur Corona-Impfung und Terminvergabe

Fragen rund um das Testen

Fragen zu den aktuellen Regelungen in Hamburg

Fragen rund um die Themen Kita und Schule

Fragen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern

  • Agentur für Arbeit: 040 2485 3333
  • Hotline des Bundes: 0800 4 5555 00

Fragen von Unternehmerinnen und Unternehmern

  • Hotline des Bundes: 0800 4 5555 20

Fragen von Selbstständigen und Kleinunternehmen

  • Hotline der Firmenhilfe: 040 43216949

2G plus macht Hamburger Clubszene schwer zu schaffen

Die seit dem Wochenende geltenden schärferen Corona-Regeln machen Hamburgs Musikclub-Betreibern schwer zu schaffen. „Insbesondere bei 2G-plus-Veranstaltungen ist ein fortwährender Einbruch bei den Gästezahlen zu verzeichnen“, sagte der Geschäftsführer des Clubkombinats, Thore Debor. Es mangele augenscheinlich an Test-Kapazitäten und Besuchervertrauen. Im Clubkombinat sind derzeit 184 Mitglieder organisiert, darunter 110 Musikspielstätten, 55 Veranstalter und 6 Festivals.

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„Viele Konzerte und Tourneen sind reihenweise abgesagt und das Veranstaltungsjahr 2021 nahezu vorzeitig gelaufen“, sagte Debor. Die ersten Musikclubs stellten ihr Programm unter diesen Rahmenbedingungen inzwischen eigenständig ein und riskierten damit erneut einen Aderlass beim Personal. „Die Clubszene steht somit erneut vor einer ungewissen Zukunft.“

Auch in den Diskotheken in Hamburg werden die Corona-Regeln nun noch einmal verschärft (Symbolbild).
Auch in den Clubs und Diskotheken in Hamburg wurden die Corona-Regeln noch einmal verschärft (Symbolbild). © imago/Andre Lenthe | Unbekannt

Seit Sonnabend gelten in Clubs und allen anderen Lokalen, wo getanzt wird, 2G-plus-Regeln. Das heißt: Nur Geimpfte oder Genesene kommen rein und müssen zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. Als weitere Verschärfung gilt auch unter 2G-Bedingungen wieder eine Maskenpflicht vor. Immer dort, wo es möglich ist – etwa im Theater oder bei Konzerten –, muss auch am Platz wieder eine medizinische Maske getragen werden.

Debor sagte unter Hinweis auf eine Befragung der Clubkombinatsmitglieder, dass etliche Musikclubs von sich aus schon die 2G-plus-Regel eingeführt hätten. Die kurzfristig noch hinzugekommene Maskenpflicht für 2G-Veranstaltungen ohne Tanz habe jedoch vielfach für Fragen und Verwirrung bei Veranstaltern und Kontrollstellen geführt.

Polizei Hamburg kontrolliert 2G-Einhaltung auf dem Kiez

Auf dem Hamburger Kiez und in der Schanze führten Polizei und Bezirksamt in den Nächten zu Sonnabend und Sonntag zahlreiche Kontrollen durch. „Der Großteil der Gastronomen hat sich an die neuen Regeln gehalten“, so Polizeisprecher Florian Abbenseth. Es gab nur wenige Beanstandungen, darunter der fehlenden Abstand in den Warteschlangen. Zudem war es auf der Reeperbahn am Sonnabend in der 99-Cent Bar zu voll, so dass der Betreiber die Gästezahl halbieren musste.

In Hamburg traten am Sonnabend um 0 Uhr strengere Corona-Regeln in Kraft. Die Polizei kontrollierte bereits in dieser Nacht unter anderem die Impfnachweise der Gäste auf dem Kiez.
In Hamburg traten am Sonnabend um 0 Uhr strengere Corona-Regeln in Kraft. Die Polizei kontrollierte bereits in dieser Nacht unter anderem die Impfnachweise der Gäste auf dem Kiez. © Jonas Walzberg/dpa | Unbekannt

In der Schanze stellten die Kontrolleure dagegen fest, dass selbst bei zwei Tanzveranstaltungen mit 400 Gästen die Regeln eingehalten und sogar eigene Teststrecken aufgebaut worden waren. In der Nacht zum Sonntag wollte sich ein Gast mit einem offensichtlich gefälschten Impfausweis Zutritt zu einem Lokal am Spielbudenplatz verschaffen. Im „Osborne“ an der Friedrichstraße stellten Behördenmitarbeiter fest, dass zu viele Gäste im Laden waren. Am Hamburger Berg musste im „Bermuda“ eine provisorische Tanzfläche rückgebaut werden. Und in der Schanze schloss das Bezirksamt ein koreanisches Restaurant wegen mehrerer Verstöße, unter anderem war die Kontaktnachverfolgung nicht gewährleistet gewesen.

100 offene Klagen wegen Corona-Verstößen in Hamburg

Maskenpflicht, Tanzverbot auf Hochzeit oder das 2G-Modell: Rechtsstreitigkeiten um Corona-Maßnahmen haben Hamburgs Gerichten auch in diesem Jahr viel Arbeit bereitet. Im Zusammenhang mit der Pandemie gebe es aktuell beim Verwaltungsgericht fünf offene Eil- und 100 offene Klageverfahren, sagte ein Sprecher mit Blick auf Zahlen vom Freitag. Beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht seien gegenwärtig zwei Beschwerdeverfahren zu Eilentscheidungen des Verwaltungsgerichts anhängig.

Von März bis Dezember 2020 waren insgesamt 162 Eilverfahren und 46 Klageverfahren beim Verwaltungsgericht eingegangen. Im Jahr 2021 sind es bisher 229 Eilverfahren und 105 Klageverfahren. Einen großen Anstieg verzeichnen laut Sprecher die Fälle, in denen es um die Rückforderung von Corona-Soforthilfe geht. In den Eilverfahren seien in der zweiten Jahreshälfte vor allem die Quarantänepflicht nach einer Urlaubsrückkehr aus Risikogebieten, die Masken- und Testpflicht in Schulen, die Anwendung des 2G-Modells (Zugang für Geimpfte und Genesene) und das Tanzverbot auf Hochzeitsfeiern zum Streitgegenstand geworden.

2G plus: Lieferdienste rechnen mit mehr Umsatz

 Lieferdienste in Niedersachsen rechnen angesichts der 2G-plus-Regelung mit mehr Umsatz. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Hamburg mit. Weil nur noch Geimpfte oder Genesene – in den meisten Fällen zusätzlich mit einem negativen Test – in die Gastronomie Zutritt haben, geht die NGG davon aus, dass Kunden verstärkt auf Lieferdienste ausweichen werden. „Wir erwarten schon, dass das Liefergeschäft jetzt massiv anziehen wird“, sagte Christoph Schink, Referatsleiter des NGG-Gastgewerbes.

Werden Fahrer von Lieferdiensten künftig in der Kälte warten müssen?
Werden Fahrer von Lieferdiensten künftig in der Kälte warten müssen? © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Nach der aktuellen Corona-Verordnung gelte die 2G-plus-Regelung zwar nicht für Lieferanten, „jetzt ist aber die Frage, wie reagieren die Restaurants in der Praxis“, so Schink. Die Fahrer hätten große Sorge, dass sie trotzdem vor den Türen auf das Essen warten müssen. „Das kann schon sehr frisch werden“, sagte Schink. Er fordert praktische Lösungen.

Jetzt mehr als 100.000 Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Hamburg wurde die Marke schon vor einigen Wochen gerissen – seit Sonntag ist auch in Schleswig-Holstein die Gesamtzahl der Corona-Fälle seit Pandemiebeginn sechsstellig. Am Sonntag kamen 246 Neuinfektion dazu, 22 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt entsprechend leicht auf 143,7 (Vortag 142,1), liegt aber weiter unter dem Stand von 151,3 am Sonntag der Vorwoche.

Das Rathaus in Pinneberg.
Das Rathaus in Pinneberg. © Alexander Sulanke | Alexander Sulanke

Am höchsten ist die Inzidenz derzeit im Kreis Pinneberg (192,1), in Lübeck (187,6) und im Herzogtum Lauenburg (163,7). Mit Dithmarschen (90,8) liegt derzeit nur noch ein Landkreis im zweistelligen Inzidenzbereich.

In den Krankenhäusern werden weiterhin 184 Covid-19-Patienten behandelt, 54 von ihnen haben einen so schweren Verlauf, dass sie auf Intensivstationen behandelt werden müssen – die Mehrheit dieser Schwersterkrankten (32) muss beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 3,26. Neue Todesfälle meldet Schleswig-Holstein nicht, die Gesamtzahl der Toten bleibt bei 1807.

Uni Hamburg wechselt in 2G-Betrieb

Die Universität Hamburg wechselt angesichts steigender Corona-Zahlen am Montag in den 2G-Lehrbetrieb. Damit dürfen dann nur noch Geimpfte und Genesene an Präsenzveranstaltungen teilnehmen. Ungeimpften solle bei Bedarf aber ein Ersatzangebot gemacht werden, teilte die Hochschule mit. Den Lehrenden sei nach wie vor selbst überlassen, ob sie ihre Veranstaltungen in Präsenz, digital oder hybrid umsetzen wollen.

Das Hauptgebäude der Uni Hamburg (Archivbild).
Das Hauptgebäude der Uni Hamburg (Archivbild). © IMAGO / Hanno Bode | Unbekannt

Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen, wie etwa Labortätigkeiten, können den Angaben zufolge vorerst weiter unter 3G-Vorgaben stattfinden – also geimpft, genesen oder frisch negativ getestet. Die Universität Hamburg zählt mit ihren derzeit fast 45.000 Studierenden und rund 14.800 Beschäftigten – darunter 673 Professorinnen und Professoren – zu den größten Hochschulen Deutschlands.

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom Vortag