Hamburg. Der HVV geht mit einer massiven Kontrolloffensive gegen Maskenmuffel und Testschwänzer vor. So hoch sind die Bußgelder.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will Fahrgäste, die weder geimpft noch genesen noch getestet sind, zur Kasse bitten: Wer die 3G-Regel in Bussen und Bahnen oder auf Fähren des HVV missachtet und erwischt wird, muss mit mindestens 80 Euro Vertragsstrafe rechnen. Im Wiederholungsfall oder bei mangelnder Bereitschaft, den Nachweis zu erbringen, droht darüber hinaus ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro, insgesamt also 230 Euro. Diese Vorschrift tritt am 13. Dezember in Kraft.
Die 3G-Regelung im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) gilt in Hamburg schon seit dem 24. November. Seitdem müssen Fahrgäste den Nachweis erbringen, geimpft, genesen oder in den vergangenen 24 Stunden getestet worden zu sein. Ein Verstoß stellt laut Infektionsschutzgesetz eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit Bußgeld belegt werden kann.
Corona Hamburg: Im HVV halten sich die Allermeisten an die Regeln
Mit dem Beschluss ist Hamburg laut Behörde für Verkehr und Mobilitätswende das bislang einzige Bundesland, das eine zusätzliche Vertragsstrafe einführt. Diese kann – vergleichbar zum Schwarzfahren oder bei Nicht-Beachtung des Alkohol- oder Rauchverbots im ÖPNV – von den Fahrkartenkontrolleuren direkt vor Ort verhängt werden.
Bei bisherigen Kontrollen im Nahverkehr hielten sich der Behörde zufolge rund 95 Prozent der Fahrgäste an die 3G-Regel. Die Überprüfungen fanden zunächst in Form von Stichproben- und Zugangskontrollen statt. Allerdings wurde nach Beobachtungen des Abendblatts zumindest zu Beginn der Kontrollen darauf verzichtet, das Impfzertifikat mit dem Personalausweis abzugleichen.
Corona Hamburg: So hoch ist das Bußgeld bei 3G-Verstößen
Laut Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sollen auch weiterhin mehr als 750 Kontrolleurinnen und Kontrolleure die Einhaltung der Regeln stichprobenartig kontrollieren. Tjarks: „Wir setzen weiter auf die Solidarität der Fahrgäste im HVV.“ Bei Nicht-Einhaltung der Maskenpflicht wird schon seit August 2020 eine Vertragsstrafe in Höhe von 40 Euro erhoben. Die Maskentragequote liege bei deutlich mehr als 95 Prozent, hieß es.
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Die Inzidenz in Hamburg ist leicht von 236,8 auf 237,5 gestiegen. Am Sonntag wurden 571 neue Fälle gemeldet. Aus Protest gegen die Corona-Politik des Bundes und der Länder hatten sich am Sonnabend laut Polizei etwa 5000 sogenannte Querdenker und Impfskeptiker in der City versammelt. Zugleich begannen Fachgeschäfte damit, Kunden auf Einhaltung der 2G-Regel zu kontrollieren.