Hamburg. Der Tag im Überblick: Sozialbehörde schaltet 30.000 neue Impftermine frei. Nur wenige Neuinfektionen in Hamburg gemeldet.

Die Inzidenz in Hamburg sinkt kontinuierlich, zum Wochenbeginn wurden lediglich 21 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Ab Montag heißt es daher: Schulbank statt Kinderzimmer-Schreibtisch. Schülerinnen und Schüler dürfen in der Hansestadt nun endlich wieder gemeinsam im Klassenzimmer lernen. Trotzdem müssen noch einige Corona-Regeln eingehalten werden.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zum aktuellen Corona-Newsblog für den Norden.

Auch in Schleswig-Holstein nimmt das Leben wieder Fahrt auf. Dort gelten seit Montag ebenfalls neue Corona-Regeln. Mehr Kontakte, Zuschauer bei Veranstaltungen und im Kino und die Öffnung von Fitnessstudios sind nun wieder erlaubt. Und dann erhält das Bundesland auch noch zusätzliche Impfdosen aus Dänemark – alle Infos im Newsblog.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 31. Mai:

  • Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 17,0
  • Corona-Testzentren: Kein Fall von Abrechnungsbetrug bekannt
  • Addo warnt: "Dürfen nicht unvorsichtig werden"
  • Dänemark überlässt Schleswig-Holstein weitere 59.000 Impfdosen
  • Dehoga Hamburg erwartet keinen Gästeansturm nach Öffnung der Hotels
  • Hamburg: 30.000 neue Impftermine für die Prio-Gruppe 3
  • Kampagne für einen erfolgreichen Neustart des Hamburger Kiezes
  • Expertenbilanz von Modellprojekten: Tourismus kein Infektionstreiber
  • Kaum Neuinfektionen in Hamburg – die neuen Corona-Zahlen
  • Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht an
  • Wieder im Regelbetrieb: Elbfähre legt Corona-Fahrplan ad acta
  • Prostituierte können wieder arbeiten – aber nicht überall
  • Elbphilharmonie und Laeiszhalle öffnen nach sieben Monaten Pause
  • Corona-Ausbruch in zwei Altenheimen in Wilhelmshaven

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 17,0

In Schleswig-Holstein ist die Inzidenz weiter auf inzwischen auf 17,0 gesunken. Bundesweit lag der Wert am Montag bei 35,1. Am Vortag waren in Schleswig-Holstein 18,1 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gemeldet worden, am Montag vergangener Woche lag der Wert bei 29,9.

Das Bundesland meldete 42 neue Corona-Infektionen. Eine Woche zuvor waren es 80. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg um zwei auf 1595 Menschen. 89 Corona-Patienten werden momentan in Kliniken behandelt – das sind zehn weniger als am Wochenende. Davon liegen 26 auf Intensivstationen, 24 von ihnen werden beatmet.

Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind die Pinneberg (28,8) und Herzogtum Lauenburg (26,8). Am niedrigsten sind die Werte weiter in Schleswig-Flensburg (6,5) und Plön (5,4).

Corona-Testzentren: Kein Fall von Abrechnungsbetrug bekannt

Anders als in Bayern und Nordrhein-Westfalen hat die Hamburger Gesundheitsbehörde bislang keine Anhaltspunkte für Abrechnungsbetrügereien bei Corona-Tests. Nur bei stichprobenartigen Kontrollen zur Hygiene seien in einem Dutzend Fälle Unregelmäßigkeiten in privaten Testzentren aufgefallen, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. In sechs Fällen seien die Verträge mit den Betreibern wegen Mängeln bei Hygiene oder Fachlichkeit gekündigt worden.

In der Hansestadt gibt es rund 330 private Testzentren, die seit März ohne das übliche Vergabeverfahren öffnen durften. Die Gesundheitsämter kontrollieren die Durchführung der Schnelltests, die Hygiene und die Einbindung der ärztlichen Seite. Die Gesundheitsbehörde überwacht die Abrechnung mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die das Geld für die Tests vom Bund bekommt.

Betrügereien seien nicht grundsätzlich ausgeschlossen, sagte Helfrich. „Das System ist nicht wasserdicht.“ Beim Aufbau der Testzentren sei es dem Bund vor allem um Schnelligkeit gegangen, Geld habe keine so große Rolle gespielt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte am Montag nach Beratungen mit seinen Länderkollegen strengere Überwachungsvorgaben an.

UKE-Expertin Addo warnt: "Dürfen nicht unvorsichtig werden"

Die Hamburger Infektiologin Prof. Marylyn Addo (UKE) hat sich erfreut gezeigt angesichts der sinkenden Inzidenzen. Die „Medizinerin des Jahres 2020“ warnte im Abendblatt jedoch: „Die Zahlen sinken weiter, immer mehr Menschen werden geimpft. Gleichzeitig darf man aber nicht unvorsichtig werden, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.“ Ob es neue Infektionen gebe, hänge von jedem Einzelnen und den weiter geltenden Hygieneregeln ab. Addo sagte: „Wir dürfen nicht unvorsichtig werden oder uns in falscher Sicherheit wiegen, andere Länder haben diese Erfahrung schon machen müssen.“

Die Hamburger Infektiologin Prof. Marylyn Addo (UKE) im Hamburger Rathaus (Archivbild).
Die Hamburger Infektiologin Prof. Marylyn Addo (UKE) im Hamburger Rathaus (Archivbild). © Roland Magunia | Unbekannt

Ob und wie die Lockerungen in Hamburg vor Pfingsten zu mehr Neuinfektionen geführt haben, ist offenbar noch nicht genau abzuleiten. Wie die UKE-Infektiologin bestätigte, entwickelten die mit dem Coronavirus Angesteckten nach fünf bis sechs Tagen Symptome. Bis zu einem positiven Test und einem Eingang in die Statistik dürfte also insgesamt eine Woche vergehen. Nach einer Ansteckung entwickelten die meisten Infizierten erst nach fünf bis sechs Tagen Symptome. Daher würden sich neue Infektionen immer erst in etwa einer Woche in den Zahlen widerspiegeln. Das hieße, dass die nächsten Tage schon darüber Aufschluss geben könnten, ob und welche Folgen die Lockerungen hatten.

Dänemark überlässt Schleswig-Holstein weitere 59.000 Impfdosen

Schleswig-Holstein erhält aus Dänemark weitere 59.300 Dosen des Impfstoffs vom schwedisch-britischen Hersteller Astrazeneca. Die bereits unterzeichnete Vereinbarung sei ein „weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit und das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Montag. Dänemark hat den Einsatz dieses Präparates ausgesetzt.

Schleswig-Holstein erhält aus Dänemark weitere 59.300 Dosen Astrazeneca.
Schleswig-Holstein erhält aus Dänemark weitere 59.300 Dosen Astrazeneca. © imago/Sven Simon | Unbekannt

Zuvor hatte das nördliche Nachbarland Schleswig-Holstein bereits erste 55.000 Dosen des Impfstoffs überlassen. Die neuen Dosen sollen kurzfristig geliefert und müssen nicht an Dänemark zurückgegeben werden.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden in Schleswig-Holstein bis einschließlich Sonntag rund 1,25 Millionen Menschen erstmals gegen Covid-19 geimpft. Dies entspricht 43 Prozent der Bevölkerung. „Die zusätzlichen Dosen stärken unsere Impfkampagne erheblich“, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Die zusätzlichen Impfdosen sollen kurzfristig an die Arztpraxen verteilt werden.

Gymnasiallehrer fordern Schutz an Schulen gegen weitere Corona-Welle

Schutzmaßnahmen an Schulen gegen eine mögliche weitere Corona-Welle hat der Philologenverband Niedersachsen gefordert. „Jetzt müssen wichtige Weichen gestellt werden, damit wenigstens das nächste Schuljahr so normal wie möglich beginnen kann“, sagte der Vorsitzende des Gymnasiallehrerverbandes, Horst Audritz, am Montag in Hannover. Bis zum Ende der Sommerferien müsse jede Schule hinsichtlich baulicher Mängel, der Belüftungssituation, möglichen Luftreinigungsgeräten, Zustand der Toiletten und Waschbecken sowie der technischen Ausrüstung für einen möglichen Distanzunterricht überprüft werden.

Nach der Rückkehr aller Schüler in die Klassen am Montag warnte Audritz vor einer undifferenzierten Aufholjagd mit erhöhten zusätzlichen Belastungen für alle, das sei nicht zielführend. Im Gegenteil müssten sich die Belastungen auf ein Normalmaß einpendeln, sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrkräfte. Außerdem warnte Audritz vor übertriebener Euphorie. „Die Entwicklung der letzten Wochen hat gezeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Das Virus bleibt in der Welt und ist nur bei konsequenter und kontinuierlicher Bekämpfung zu besiegen.“

Mit 1,1 Millionen Euro ausgestatteter Neustartfonds geht an den Start

Hamburg stellt für verkaufsfördernde Aktionen und Neustarts zum Ende der Corona-Auflagen 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zuschüsse könnten von Dienstag an Interessengemeinschaften, Werbegemeinschaften oder anderen Verbünde für dieses und das kommende Jahr bei den Bezirken beantragen, teilte die Finanzbehörde am Montag mit. Förderfähig seien zum Beispiel saisonale Sonderaktionen, Kulturveranstaltungen, Pflanzaktionen, Flohmärkte, Laternenumzüge, Weihnachtsbeleuchtung oder die Professionalisierung von Internetauftritten von Interessengemeinschaften.

„Über eine Million Euro stellen wir bereit, um den Quartieren in City und Stadtteilen den jetzt begonnenen Neustart nach dem Lockdown zu erleichtern und die Kundinnen und Kunden wieder in die Einkaufsstraßen zu locken“, erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) betonte: „Ich möchte, dass wir in Hamburg weiterhin lebendige und vielfältige Quartiere haben, wo die Menschen gerne bummeln, shoppen und flanieren.“ Den Angaben zufolge stehen für Hamburg Mitte inklusive der Innenstadt 300.000 Euro zur Verfügung, Harburg und Bergedorf erhalten jeweils 100.000 Euro, und alle anderen Bezirke jeweils 150.000 Euro.

Dehoga Hamburg erwartet keinen Gästeansturm nach Öffnung der Hotels

Nach dem Ende des Verbots touristischer Übernachtungen erwartet der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) keinen Ansturm auf die Hamburger Hotels. Es fehlten die Gründe für eine Reise nach Hamburg, sagte Dehoga-Vizepräsident Niklaus Kaiser von Rosenburg. „Es gibt kein Musical, keine Events, keinen Hafengeburtstag, nur staatliche Kultur und auch die mit starken Einschränkungen.“ Wer in diesen Tagen Bekannte oder Verwandte in Hamburg besuchen wolle, habe sich bereits eine Unterkunft im angrenzenden Schleswig-Holstein oder Niedersachsen reserviert.

Die Alster in Hamburg ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen – auch zum Übernachten (Archivbild).
Die Alster in Hamburg ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen – auch zum Übernachten (Archivbild). © picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Unbekannt

Die Hotels durften seit dem 2. November nur Geschäftsleute oder Menschen mit dringenden familiären Angelegenheiten aufnehmen. Lediglich zu Weihnachten waren Ausnahmen erlaubt. Für die Häuser, die Geschäftsreisende beherbergten, sei es jetzt nur eine Kapazitätserweiterung, sagte Kaiser von Rosenburg. Andere Hotels würden aber aus dem Tiefschlaf geweckt. Es müsse Personal organisiert werden, Lieferanten müssten die Getränke- und Kühllager auffüllen. Der Betrieb werde voraussichtlich erst Ende Juni normal laufen. Wegen des Vorlaufs sei es aber gut, dass die Öffnung jetzt gekommen sei, sagte der Dehoga-Vize. Sonst wären weitere Buchungen für den Sommer verloren gegangen.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte am Freitag erklärt, dass die Hotels ab Dienstag wieder öffnen dürfen, vorerst allerdings nur mit 60 Prozent ihrer Kapazität. Hamburg hat nach Dehoga-Angaben rund 350 Hotels mit 70.000 Betten.

Gastgewerbe unzufrieden mit Bilanz nach zwei Wochen erster Öffnungen

Das Gastgewerbe hat nach rund zwei Wochen begrenzter Öffnungen eine kritische Bilanz für die Branche gezogen. „Wir sind natürlich froh, dass wir endlich bundesweit die Außengastronomie und in einigen wenigen Bundesländern auch die Innengastronomie wieder öffnen durften“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbands Dehoga, Ingrid Hartges, der „Rheinischen Post“ vom Montag. Jedoch falle die Bilanz „nicht besonders zufriedenstellend aus“.

Es sei zum Beispiel „unverständlich“, weshalb Länder wie Hamburg oder Berlin zögerlich seien, obwohl die Inzidenzwerte dort deutlich unter 50 lägen. „Sie sollten sich ein Beispiel an Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, NRW oder Rheinland-Pfalz nehmen, die unter Auflagen auch die Innengastronomie zulassen“, sagte Hartges. Das gelte auch für touristische Übernachtungen - diese seien in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen noch nicht wieder erlaubt.

Die Branche forderte erneut eine dauerhafte Öffnung der Betriebe sowie eine Lockerung von Auflagen bei einer weiterhin verbesserten Infektionslage. „Dazu steht die Politik in der Verantwortung, für ausreichend Impfstoff zu sorgen und allen Impfwilligen ein Angebot zu unterbreiten“, sagte die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin.

Hamburg: 30.000 neue Impftermine für die Prio-Gruppe 3

Wie die für Gesundheit zuständige Sozialbehörde am Montag mitteilt, ist mit sofortiger Wirkung die gesamte sogenannte Prioritätsgruppe 3 zum Impfen aufgerufen. Damit sind nun unter anderem Personen im Alter von über 60 Jahren sowie Personen, die in der kritischen Infrastruktur tätig sind, impfberechtigt. Schon zuvor waren einzelne Gruppen aus der letzten der drei Prioritätsgruppen aufgerufen worden, Impftermine zu vereinbaren, darunter Vorerkrankte und Beschäftigte im Einzelhandel.

Dafür werden laut Behörde "alle restlichen Termine, die aufgrund der aktuellen Impfstofflieferungen ermöglicht werden können", für Erstimpfungen im Impfzentrum freigegeben: "Dabei handelt es sich um rund 30.000 zusätzliche Termine", so die Behörde weiter. Diese können ab sofort telefonisch unter 116 117 oder online unter impfterminservice.de vereinbart werden.

Mit sofortiger Wirkung ist die gesamte Prio-Gruppe 3 zur Impfung aufgerufen.
Mit sofortiger Wirkung ist die gesamte Prio-Gruppe 3 zur Impfung aufgerufen. © HA | Andreas Laible

Die Behörde weist darauf, dass nach Vergabe dieser Termine "kurzfristig nicht mit der Verfügbarkeit weiterer Termine im Impfzentrum zu rechnen" sei. Denn obwohl die Liefermenge, die Hamburg vom Bund erhält, nicht gestiegen sei, müssten nun eine "hohe Anzahl von Zweitimpfungsterminen" berücksichtigt werden, was die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen für Erstimpfungen verringere.

Alle zusätzlichen Impfdosen, die die Stadt erreichen, gehen laut Behörde an die Arztpraxen – die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg hatte vergangene Woche harsche Kritik an der Impfpolitik des Bundes geübt und vor zu niedrigen Liefermengen bei gleichzeitig steigender Belastung der Praxen gewarnt.

KVH-Vorsitzender Walter Plassmann hatte gesagt: „Die Politik verkennt vollkommen, dass Arztpraxen keine kleinen Impfzentren sind. Es ist unzumutbar, dass Ärzte und Helferinnen Stunden damit zubringen müssen, Termine abzusagen, neu zu ordnen und den Unmut der Patienten aufzufangen.“ Die Gesundheitsbehörde betont, dass laut Planungen des Bundes in den kommenden Wochen "die Impfstoffmenge, die dem hausärztlichen System zur Verfügung steht", steigen solle.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) appellierte an die Hamburger Ärzte: "Auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollten bei der Vergabe von Impfterminen den individuellen medizinischen Bedarf weiter im Blick behalten. Es wird noch etliche Wochen dauern, bis nach und nach allen Hamburgerinnen und Hamburgern eine Schutzimpfung angeboten werden kann. Auch, wenn die Priorisierung aufgehoben wird: Ältere oder vorerkrankte Menschen sind dringender auf den Impfschutz angewiesen als jüngere, gesunde Menschen, weil sie im Falle einer Infektion einen schwereren Krankheitsverlauf erleiden.“

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Kampagne für einen erfolgreichen Neustart des Hamburger Kiezes

Unter dem Motto „Es ist immer noch St. Pauli!“ hat die Stadt Hamburg eine Kampagne für einen erfolgreichen Neustart des Hamburger Kiezes in Auftrag gegeben. „Gerade wenn endlich wieder viele Menschen auf dem Kiez unterwegs sein können – heißt es für alle, behutsam mit diesen wiedergewonnenen Möglichkeiten umzugehen und die Abstands- und Hygieneregeln unbedingt einzuhalten“, sagte Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, am Montag bei der Vorstellung der Kampagne, die gemeinsam mit einer Gruppe von St. Pauli-Gastronomen, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und der Agentur achtung! entwickelt wurde.

Vier Motive sollen die Besucher auf die auf St. Pauli weiter geltenden Regeln hinweisen. Allerdings nicht belehrend, sondern mit Augenzwinkern und unterhaltsam, hieß es. Platziert werden die Plakate an den zentralen Orten des Kiezes, wie zum Beispiel am Spielbudenplatz, den vielen Bars und Kneipen oder an Knotenpunkten wie S- und U-Bahnaufgängen der Reeperbahn. Die Kampagne umfasst drei Motive für Plakate, Citylights und auch Edgar-Cards. Hinzu kommt ein frivoleres Motiv eigens für das Umfeld der Herbertstraße.

In der Nacht zu Sonntag hatte die Polizei nach einer illegalen Rave-Party das Schanzenviertel geräumt. In der Spitze hatten dort etwa 4500 Menschen zusammen gefeiert und getrunken ohne die Corona-Regeln einzuhalten.

Expertenbilanz von Modellprojekten: Tourismus kein Infektionstreiber

Tourismus ist auch in Pandemiezeiten möglich und sicher – wenn auch mit deutlich erhöhtem Aufwand. Das ist ein Fazit der wissenschaftlichen Begleitung der Tourismus-Modellprojekte Eckernförde und Ostsee-Schlei-Region. Die Auswertung der Daten beider Modellregionen zeigt demnach deutlich, dass die touristischen Aktivitäten keine negativen Auswirkungen auf die lokale und regionale Inzidenzentwicklung hatten. Zudem gebe es durch die aktive Teilnahme an Tests durch Einheimische, Angestellte von Betrieben und Touristen einen „protektiven Effekt“ und die Gesamt-Infektionslage verbessere sich, sagte der Corona-Experte und Leiter des Fachbereichs Gesundheit beim Kreis Rendsburg-Eckernförde, Prof. Stephan Ott.

Die Sonne scheint auf den Campingplatz Damp Ostseecamping, Teilnehmer am Tourismus-Modellprojekt
Die Sonne scheint auf den Campingplatz Damp Ostseecamping, Teilnehmer am Tourismus-Modellprojekt "Ostsee-Fjord-Schlei" (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Das Projekt sei erfolgreich gewesen und habe frühzeitig die Weichen dafür gestellt, „dass wir den Tourismus im gesamten Land inzwischen wieder problemlos hochfahren konnten“, sagte Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP). Er appellierte ebenso wie Ott an Einheimische wie Gäste, sich regelmäßig auf das Coronavirus testen zu lassen. Dies sei wichtig und helfe - im Zusammenspiel mit Impfungen, dem Einhalten von Hygiene- und Abstandsregeln - mehr Freiheiten zurückzuerlangen. Ott ergänzte, er sei fest davon überzeugt, dass dadurch auch eine mögliche vierte Welle im Herbst verhindert werden könne. Zudem sei es wichtig, über die Sommermonate nicht in allzu viel Sorglosigkeit zu verfallen.

Nach Angaben von Ott wurden in Eckernförde und der Schlei-Region zwischen dem 19. April und dem 16. Mai insgesamt rund 83.000 Corona-Tests vorgenommen. Dabei wurden in Eckernförde bei 23.403 Antigen-Schnelltests fünf Einheimische und drei Tagesgäste positiv getestet – in sechs dieser Fälle wurde die Infektion durch einen PCR-Test bestätigt. Ähnlich positiv fiel das Ergebnis den Angaben zufolge in der Schlei-Region aus. Hier wurden zwischen dem 21. April und dem 16. Mai 60 528 Antigen-Schnelltests vorgenommen. Durch fehlerhafte Antigen-Schnelltest-Chargen wurden zunächst 181 positive Ergebnisse gemeldet. Jedoch wurden die positiven Ergebnisse nur in sieben Fällen durch einen PCR-Test bestätigt. Hierbei handelte es sich um fünf Gäste und zwei Einheimische.

Kaum Neuinfektionen in Hamburg – die neuen Corona-Zahlen

Am Montag hat die Sozialbehörde 21 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 21 Fälle weniger als am Sonntag (42 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Montag mit 68 noch mehr als dreimal so viele Infektionen wie heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt weiter auf nun 21,5 (Vortag: 24,0) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Am Montag sank die Inzidenz in Hamburg erneut, da weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet wurden als noch vor einer Woche (Symbolbild).
Am Montag sank die Inzidenz in Hamburg erneut, da weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet wurden als noch vor einer Woche (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 76.230 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 72.300 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bis einschließlich Sonntag 750.567 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 313.553 auch schon eine zweite.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern liegt weiterhin bei 102 (Stand 28.5.), da die Behörde nach dem Wochenende noch keine aktuellen Zahlen übermittelt hat. 53 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, 37 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1563 Menschen gestorben.

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Nach Corona-Infektionen bei Gosch: Endlich Entspannung auf Sylt

Nach den positiven Corona-Tests von Mitarbeitern in zwei Sylter Restaurants sind keine weiteren Fälle entdeckt worden. Dies teilte der Kreis Nordfriesland am Montag auf Anfrage mit. Auch die Frage, ob weitere Insulaner oder Touristen in Quarantäne geschickt werden mussten, beantwortete der Kreis mit einem Nein.

In der vergangenen Woche hatte der Kreis mitgeteilt, dass nach positiven Corona-Tests bei sieben Mitarbeitern in zwei Sylter Restaurants mehr als 1100 Kontaktpersonen ermittelt wurden. 29 Mitarbeiter und 55 Gäste aus Nordfriesland wurden in Quarantäne gesetzt. Die Kontaktdaten von 1036 weiteren Gästen wurden demnach an die Gesundheitsämter der Heimatorte gemeldet.

Am 30. Mai gab es auf Sylt nach Kreisangaben 23 Corona-Infizierte. 208 Menschen mussten in Quarantäne. Eine Woche zuvor waren 29 Menschen infiziert und 234 in Quarantäne.

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt leicht auf 18,1

In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Coronazahlen leicht gestiegen. Sie lag am Sonntag bei 18,1, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht (Stand 30.5., 19.08 Uhr). Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 17,9 gelegen, am Sonntag vergangener Woche bei 30,3.

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist mit Stand Sonntagabend wieder leicht angestiegen (Symbolbild).
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist mit Stand Sonntagabend wieder leicht angestiegen (Symbolbild). © imago/Addictive Stock | Unbekannt

Innerhalb eines Tages kamen 39 neu gemeldete Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein hinzu, eine Woche zuvor waren es 24. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle blieb dem Robert Koch-Institut zufolge unverändert bei insgesamt 1593.

99 Menschen liegen den Angaben zufolge mit Covid-19 im Krankenhaus – das sind genauso viele wie am Samstag. 32 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt; 29 Patienten wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind die Kreise Stormarn (29,5) und Pinneberg (28,5). Am niedrigsten sind die Werte weiter in Schleswig-Flensburg (5,5) und Plön (6,2).

Bürgermeister Tschentscher kündigt weitere Lockerungen an

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher verkündete  am Freitagnachmittag die nächsten Öffnungsschritte. Folgende Lockerungen treten am 1. Juni in Kraft:

  • Die Kontaktbeschränkung wird so angepasst, dass private Zusammenkünfte wieder mit bis zu fünf Personen unabhängig von der Zahl der beteiligten Haushalte möglich sind. Kinder unter 14 Jahren werden dabei weiterhin nicht mitgerechnet.
  • Der Präsenzunterricht für alle Klassenstufen an Hamburgs allgemeinbildenden Schulen wird am 31. Mai 2021 starten.
  • Kindertageseinrichtungen starten ab dem 7. Juni in den Regelbetrieb.
  • An den Hochschulen können ab sofort mehr Formate in Präsenz stattfinden, insbesondere Prüfungsvorbereitungen, Prüfungsleistungen sowie Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Laboren und Werkstätten.
  • Die Maskenpflicht entfällt in den Straßenzügen, die die Außenalster umschließen.
  • Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze oder vergleichbare Beherbergungseinrichtungen dürfen unter Auflagen bis zu 60 Prozent ihrer zulässigen Kapazität öffnen. Die Gäste müssen vor dem Beginn der Beherbergung sowie hiernach alle 72 Stunden einen negativen Coronatest vorlegen und ihre Daten für die (digitale) Kontaktnachverfolgung hinterlegen. Darüber hinaus gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske überall abseits des persönlichen Gästebereiches sowie der Restaurant- und Speisebereiche. Gastronomische Angebote im Innenbereich der Beherbergungsbetriebe dürfen ausschließlich für die beherbergten Gäste erbracht werden. Schlafsäle dürfen nur für Personen angeboten werden, die unter die allgemeine Kontaktregel fallen.
  • Kreuzfahrtschiffe können ab 11. Juni 2021 in Hamburg wieder abgefertigt werden. Für Kreuzfahrten gilt ein strenges Hygienekonzept, zu dem ein Nachweis über einen negativen PCR-Test gehört, der vor dem Boarding vorgelegt werden muss und nicht älter als 48 Stunden sein darf.
  • Sport ist mit bis zu 20 Erwachsenen unter freiem Himmel und kontaktfrei mit bis zu 10 Erwachsenen im Innenbereich unter Auflagen (u.a. (digitale) Kontaktnachverfolgung, Testpflicht) möglich. Die bisherige Höchstzahl der Kinder, die am Sport im Freien teilnehmen dürfen, wird aufgehoben.
  • Fitness-, Sport- und Yogastudios dürfen unter entsprechenden Auflagen ihre Innenbereiche öffnen. Voraussetzung ist unter anderem eine Testpflicht, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie eine Begrenzung des Zugangs von einer Person je 10 qm Fläche. Die Geräte bzw. der individuelle Bewegungsbereich – beispielsweise um die Yogamatte herum – müssen 2,5 m Abstand zueinander haben.
  • Sportveranstaltungen unter freiem Himmel und in Hallen dürfen unter Auflagen mit bis zu 650 Zuschauerinnen und Zuschauern stattfinden (Auflagen: Testpflicht, fester Sitzplatz, (digitale) Kontaktnachverfolgung, medizinische Maskenpflicht).
  • Sonstige Veranstaltungen in Innenräumen sind mit bis zu 50 Personen möglich (Auflagen: Testpflicht, fester Sitzplatz, (digitale) Kontaktnachverfolgung, medizinische Maskenpflicht), soweit es in der Eindämmungsverordnung nicht eine besondere Regelung für diese Veranstaltungsart gibt.
  • Die bezirklichen Standesämter ermöglichen es Hochzeitspaaren zeitnah (ab 28. Mai 2021), sich in Anwesenheit von Gästen (Testpflicht für Gäste) trauen zu lassen, wobei je nach den räumlichen Gegebenheiten bis zu zehn Personen (einschl. Standesbeamte) an der Trauung teilnehmen können. Davon unberührt bleibt es aber bei der generellen Regel, dass private Feierlichkeiten nur im Rahmen der allgemeinen Kontaktbeschränkungen (max. fünf Personen) zulässig sind. Dies betrifft auch alle Aktivitäten von Hochzeitspaaren nach dem hoheitlichen Akt im Standesamt.
  • Angebote von Freizeitaktivitäten im Außen- und Innenbereich dürfen mit einer Begrenzung der Personenzahl in geschlossenen Räumen (analog zum Einzelhandel: 1 Person pro 10 qm Fläche), Maskenpflicht, Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, (digitale) Kontaktnachverfolgung und Einhaltung der Kontaktregeln, angeboten werden (zum Beispiel Kletterseilgärten, Escape-Rooms, Skateparks, etc.). Gruppenangebote sind im Freien mit bis zu 20 Personen und in geschlossenen Räumen mit bis zu zehn Personen zulässig.
  • Chorproben dürfen im Freien stattfinden.
  • Zoologische und botanische Gärten dürfen jetzt auch wieder ihre Innenbereiche öffnen. Auch hier gilt als Zugangsvoraussetzung unter anderem die Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie die Maskenpflicht.
  • Hafen- und Stadtrundfahrten sowie touristische Gästeführungen sind im Außenbereich mit Gruppen bis zu 20 Personen, im Innenbereich mit Gruppen bis zu zehn Personen zulässig. Im Innenbereich gilt als Zugangsvoraussetzung die Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie eine Maskenpflicht (in Fahrzeugen eine FFP-Maskenpflicht wie im ÖPNV). Geschlossene Fahrzeuge (auch Schiffe) dürfen mit maximal sechzig Prozent ihrer Kapazitäten ausgelastet sein.

Niedersachsen: Corona-Infektionsgeschehen weiter auf niedrigem Niveau

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt auf niedrigem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag bei 23,3 und damit geringfügig über dem Wert vom Vortag (23,1), wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht. 116 neue Infektionsfälle wurden registriert. Nur in der Stadt Emden lag der kritische Wert immer noch bei 112,2, so dass dort weiterhin die Bundes-Notbremse gilt. Mit der Inzidenz wird die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen erfasst.

Die zweithöchste Inzidenz hatte der Landkreis Holzminden mit 59,6. Alle anderen Kommunen lagen unter der Schwelle von 50, so dass dort zahlreiche Lockerungen greifen. In 37 der 45 Kreise und Großstädte wird sogar die nächste Schwelle von 35 unterschritten.

Im Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag bei 32,3, dabei entfielen 31,4 auf die Stadt Bremen und 37,0 auf Bremerhaven. Auch in Bremen greifen von Montag an etliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen.

Wieder im Regelbetrieb: Elbfähre legt Corona-Fahrplan ad acta

Nach 14 Monaten mit eingeschränktem Fahrplan kehrt die FRS Elbfähre Glückstadt Wischhafen zum Regelbetrieb zurück. Die vier Fähren verkehrten von Montag (31. Mai) an erstmals seit Pandemiebeginn wieder nach dem Fahrplan, der bis im März 2020 gegolten habe, teilte das Unternehmen mit.

Die Reederei und ihre Kunden hätten lange auf diesen Moment warten müssen. „14 Monate fuhren die Elbfähren zwischen Wischhafen und Glückstadt nach einem Sonderfahrplan, der coronabedingte Lockdown hat die Anzahl der Beförderungen teilweise auf bis zu 25 Prozent reduziert“, hieß es in einer Mitteilung.

Die FRS Elbfähre
Die FRS Elbfähre "Glückstadt" legt vom Fähranleger an der Elbe ab. Nach 14 Monaten mit Corona-Einschränkungen gilt wieder der reguläre Fahrplan. © dpa | Unbekannt

Die Elbfähren verbinden die beiden Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Zuge der Bundesstraße 495 miteinander. Die vier Fähren überbrücken die 5,5 Kilometer über die Elbe in 20 Minuten.

Die Fähren pendeln den Angaben zufolge wieder montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr morgens und 23.15 Uhr abends und am Wochenende von 6.45 Uhr bis 23.15 Uhr, die Abfahrten erfolgen von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr in der Woche und am Wochenende von 6.00 Uhr bis 21.45 Uhr im 30-Minuten-Takt je Hafen. Bei hohem Verkehrsaufkommen werde durchgehend und ohne festen Fahrplan verkehrt.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Prostituierte können wieder arbeiten – aber nicht überall

Während zahlreiche Prostituierte noch immer auf den Neustart für die Bordelle warten, können Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bereits wieder Freier empfangen. „Das fühlt sich erstmal gut an, dass es Bundesländer gibt, die uns mit reinnehmen in die Öffnungspläne. Die Freude darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ebenso Bundesländer gibt, die unverrückbar bei einer Schließung bleiben“, sagte Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen.

Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Sachsen, Hamburg und Bayern sei ein Neustart noch nicht absehbar, sagte die politische Sprecherin des Verbandes. „Da müssen wir wirklich noch Druck machen.“ Die Branche ist wie viele andere auch seit November im Lockdown. In Hessen und Mecklenburg-Vorpommern müssen Bordelle seit März 2020 geschlossen bleiben.

Die Corona-Zwangspause habe viele Kolleginnen und Kollegen in Existenznöte und teilweise auch in die Illegalität getrieben. „Viele Sexarbeiterinnen sind durch alle Raster gefallen, zum Beispiel weil sie keinen festen Wohnsitz haben“, sagte Weber vom Berufsverband weiter. Andere haben Corona-Hilfen oder Arbeitslosengeld bekommen. Dem Berufsverband zufolge sind in Deutschland rund 40 000 Männer und Frauen als Prostituierte angemeldet. Weber geht davon aus, dass nochmal so viele ohne den sogenannten Prostituiertenschutzausweis arbeiten, weil sie berufliche und private Nachteile fürchten.

Am 2. Juni wird am Internationalen Hurentag überwiegend mit Online-Veranstaltungen auf die Situation der Prostituierten aufmerksam gemacht.

Nach monatelangem Homeschooling wieder Präsenzunterricht für alle

Nach Monaten des pandemiebedingten Homeschoolings oder Wechselunterrichts können von Montag an alle Hamburger Schülerinnen und Schüler wieder regulär in die Schule gehen. Trotz des steten Rückgangs an Corona-Neuinfektionen gelten aber weiterhin die Test- und Maskenpflicht, die Hygieneregeln und die Pflicht zum regelmäßigen Lüften der Klassenräume In knapp vier Wochen beginnen dann in Hamburg die Sommerferien.

Der Präsenzunterricht für die gut 200.000 Schüler an den allgemeinbildenden Schulen der Stadt findet von Montag an wieder in allen Fächern statt. Das betrifft auch Sport, Musik und das Schulschwimmen in der Grundschule. Die Schulmensen sind geöffnet. Wegen der zahlreichen organisatorischen Fragen nach Monaten des coronabedingten Teil-Lockdowns können die Schulen den Montag und Dienstag nach Behördenangaben im Einzelfall auch abweichend gestalten.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Elbphilharmonie und Laeiszhalle öffnen nach sieben Monaten Pause

Endlich wieder Konzerte: Nach sieben Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie gibt es am Montag (18.30 Uhr) das erste Konzert in der Elbphilharmonie. Auf dem Programm steht das Abschlusskonzert der Trilogie „Song of America: A Celebration of Black Music“ mit Thomas Hampson (Bariton) und weiteren Gesangssolisten sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – unter der Leitung von Roderick Cox.

Auch die Laeiszhalle öffnet wieder für Publikum. Hier startet Chefdirigent Sylvain Cambreling mit einem Mozart-Programm. Die Säle werden nur zu einem Drittel ausgelastet sein, alle Besucher brauchen einen negativen Coronatest und müssen Maske tragen

 Lockerungen der Corona-Regeln treten im Norden in Kraft

Von Montag an dürfen sich in Schleswig-Holstein wieder mehr Menschen treffen. Die neue Corona-Landesverordnung erlaubt drinnen wieder private Treffen von zehn Menschen aus bis zu ebenso vielen Haushalten. Weitere Lockerungen der Corona-Regeln betreffen Veranstaltungen, den Sport und die Kultur.

Je nach Art sind unter Auflagen in Innenräumen wieder Veranstaltungen von bis zu 125 Teilnehmern möglich, im Freien bis zu 250. Bei Festen und Empfängen sind drinnen bis zu 25, draußen bis zu 50 Personen erlaubt. Geimpfte und Genesene zählen nicht mit. Zudem entfällt die Sperrstunde - damit müssen Restaurants nicht mehr um 23.00 Uhr schließen.

Corona-Ausbruch in zwei Altenheimen in Wilhelmshaven

In zwei Altenheimen in Wilhelmshaven ist das Corona-Virus ausgebrochen. Bei insgesamt 40 Bewohnern und Beschäftigten beider Einrichtungen seien Infektionen nachgewiesen worden, teilte die Stadt Wilhelmshaven am Sonntag mit. Nachdem es immer wieder zu einzelnen Infektionsfällen gekommen war, hatte das Gesundheitsamt vorsorglich alle Bewohner und Mitarbeiter testen lassen. Schutzmaßnahmen wurden angeordnet und die Zutrittsregeln verschärft. Bislang sind die betroffenen Bewohner ohne Symptome oder es zeigen sich milde Krankheitsverläufe, wie dies nach einer vorangegangenen Impfung zu erwarten ist.

In zwei Altenheimen in Wilhelmshaven ist das Corona-Virus ausgebrochen.
In zwei Altenheimen in Wilhelmshaven ist das Corona-Virus ausgebrochen. © Federico Gambarini/dpa | Unbekannt

Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Wilhelmshaven stieg nach den Ausbrüchen auf 39,4 und lag damit erstmals seit über zwei Wochen wieder oberhalb der 35-er-Marke. Sollte der Wert in den kommenden Tagen nicht wieder unter 35 fallen, muss die Stadt möglicherweise einige Corona-Lockerungen wieder zurücknehmen.

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Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag