Hamburg. Der Überblick: In Messehallen soll neuer Impf-Rekord aufgestellt werden. Erste Bilanz zu Impfstart in Praxen. Inzidenz-Sinkflug gebremst.
Zwei Tage nach dem Start der Corona-Impfungen in Hausarztpraxen haben die in Hamburg daran beteiligten Akteure am Freitag eine erste Bilanz gezogen. Auch auf den abgesagten Corona-Gipfel von Bund und Ländern gibt es Reaktionen aus Hamburg und dem Norden.
Am Freitag wurden in Hamburg indes 447 weitere Corona-Fälle bestätigt – 35 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank ein weiteres Mal von 132,8 auf 131,0. Aufgrund der Osterfeiertage gelten die Zahlen aber weiterhin als weniger verlässlich. Alle Infos in unserem Newsblog.
Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 9. April:
- Corona-Party in Harburg: Flaschenwurf gegen Polizisten
- 8000 Menschen täglich sollen in Messehallen geimpft werden
- Tourismus-Modellprojekte in Schleswig-Holstein stehen fest
- Corona-Camping auf Fehmarn: Eilantrag abgewiesen
- Tschentscher drückt nach MPK-Absage auf Tempo
- Astrazeneca: Hausärzte fürchten viele Diskussionen
- Fegebank mit klarer Kante: "Die MPK hat fertig"
- Hamburgs Apotheker mit Praxis-Impfstart zufrieden
- Corona-Impfungen: Hamburger Hausärzte berichten
- Impfstart bei Hausärzten: Erste Bilanz für Hamburg
- Hamburg-Inzidenz sinkt den neunten Tag in Folge
- Niedersachsen: Arzt wegen Ansteckungen unter Verdacht
- Abgesagter Corona-Gipfel: Nord-Grüne verständnislos
- Testergebnisse von Hamburgern öffentlich einsehbar?
- Panne bei Impfstart in Hamburgs Hausarztpraxen?
- Tschentscher warnt vor Schnelltest-Euphorie
- Corona-Urlaub: Hamburg Airport zieht Oster-Bilanz
Die aktuellen Corona-Nachrichten finden Sie hier.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Corona-Party in Harburg: Flaschenwurf gegen Polizisten
Etwa 20 Jugendliche haben sich am Freitagabend gegen 21 Uhr auf dem Harburger Ring versammelt, um dort offenbar eine illegale Corona-Party zu feiern. Dabei verstießen sie gegen die in Hamburg geltende Ausgangssperre. Nach Erkenntnissen der Polizei hatten sie sich über soziale Medien verabredet.
Als erste Streifenwagen eintrafen, begann ein Katz-und-Maus-Spiel in der Harburger Innenstadt. Bei dem Versuch, die Zusammenkunft aufzulösen, seien Flaschen in Richtung der Polizisten geworfen worden, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei dem Abendblatt. Auch seien Fahrräder auf die Fahrbahn gelegt worden.
Nach dem Eintreffen der Beamten flüchteten viele Jugendliche in angrenzende Straßen. Die Polizei zog Kräfte in Harburg zusammen, darunter die aus Bereitschaftspolizisten bestehende Landesreserve, und nahm die Verfolgung auf. Überall in der Harburger Innenstadt wurden Streifenwagen postiert. Die Polizei hat mehrere Personen überprüft und einen jungen Mann, der stark betrunken war, angehalten und in Gewahrsam genommen. Ob er an der Zusammenrottung beteiligt war, ist unklar.
8000 Menschen täglich sollen in Messehallen geimpft werden
Bis zu 8000 Impflinge täglich sollen in der kommenden Woche ihre Corona-Schutzimpfung im Hamburger Impfzentrum erhalten können. Das kündigt Dirk Heinrich, der medizinische Leiter des Impfzentrums, gegenüber dem Abendblatt an. Das sind 1000 Impflinge mehr als bislang und stellt einen neuen Rekord da.
Um diese 1000 zusätzlichen Menschen impfen zu können, organisiert sich das Impfzentrum der Kassenärztlichen Vereinigung im Auftrag der Stadt Hamburg neu: Es werden sogenannte sortenreine Tage eingeführt. „Wir impfen statt drei Impfstoffe gleichzeitig an einzelnen Tagen nur noch einen“, so Heinrich. „Damit sparen wir Zeit, und Zeit ist ein kostbares Gut, wenn man die Kapazitätsgrenze erreicht.“
Heinrich schätzt, dass bis Juli/August jeder impfberechtigte Hamburger bereits eine Impfdosis erhalten haben wird.
Tourismus-Modellprojekte in Schleswig-Holstein stehen fest
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hat am Freitag die Modellprojekte im Land vorgestellt,in denen Tourismus wieder möglich wird. Ausgewählt wurden insgesamt vier Regionen:
- Sylt und der Kreis Nordfriesland
- Büsum
- Schleiregion/Eckernförde
- Innere Lübecker Bucht mit Neustadt, Rettin und Pelzerhaken
„Die von uns einmütig ausgewählten Bewerber haben allesamt gute und ambitionierte Konzepte vorgelegt, mit denen sich nach unserer Überzeugung beweisen lässt, dass ein sicherer Tourismus trotz Pandemie möglich ist“, sagte Buchholz.
Voraussetzungen sind stabil weniger als 100 Corona-Neuinfektionen bezogen auf 100.000 Bewohner innerhalb von sieben Tagen, wissenschaftliche Begleitung und die Zustimmung der jeweiligen Gesundheitsämter, möglicherweise mit weiteren Auflagen. Im Ernstfall, etwa bei einer Überlastung des Gesundheitswesens, könnten die Projekte jederzeit durch das Veto des örtlichen Gesundheitsamts abgebrochen werden, sagte Buchholz. Die Projekte beginnen am 19. April. Sie sind zunächst auf vier Wochen befristet – mit der Möglichkeit der Verlängerung. Der Kreis Nordfriesland will am 1. Mai starten.
Beworben hatten sich zwölf Regionen. Sylt und Eckernförde hatten sich einzeln beworben. Nicht zum Zuge kamen Kiel, Grömitz, Wangels (Weißenhäuser Strand), der Kreis Herzogtum Lauenburg und die Insel Helgoland sowie ein Einzelunternehmen. Im Kreis Herzogtum Lauenburg sei das Pandemiegeschehen schlicht zu ausgeprägt für ein Modellprojekt, so Buchholz. Helgoland sei abgelehnt worden, weil die dort gewonnenen Erkenntnisse nicht auf andere Regionen übertragbar gewesen wären.
Sylter Konzept sei "anspruchsvoll und umfassend"
Bewertet wurden die Bewerbungen von einer Task Force Tourismus, zu der neben dem dem Tourismusministerium und dem Tourismusverband unter anderem auch die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, der Städteverband und der Landkreistag gehören. Sie lobten zum Beispiel das Sylter Konzept als anspruchsvoll und umfassend. Das Konzept der Schleiregion und Eckernfördes, das sich besonders auf Ferienhäuser und -wohnungen konzentriere, könnte den Beweis erbringen, dass Beherbergungsbetriebe ein niedriges Risiko für Infektionen darstellen.
Die innere Lübecker Bucht im Kreis Ostholstein mit Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Neustadt, Pelzerhaken und Rettin hatte nach Buchholz' Angaben bereits im vergangenen Sommer viel Erfahrung bei der Besucherlenkung und dem Umgang mit vielen Menschen gesammelt. „Dieses Modellprojekt wäre ein exzellentes Beispiel für eine gelungene Öffnung des Tourismus unter schwierigen Bedingungen einer hohen touristischen Frequenz.“
Büsums Bewerbung sei besonders bei den Plänen für Tests sehr fundiert, sagte Buchholz. Der Nordsee-Badeort sei schon im vergangenen Sommer mit vielen Übernachtungs- und Tagesgästen sehr professionell umgegangen. „Mit dem kommunalen Ärztezentrum hat Büsum zudem einen sehr wichtigen Player vor Ort.“ Der Minister bezeichnete den Dithmarscher Badeort Büsum als ein klassisches Urlaubsziel, das als Modellprojekt viele Erkenntnisse für vergleichbare touristische Orte liefern kann.
Buchholz wies darauf hin, dass nicht automatisch alle touristischen Betriebe öffnen dürfen. Wer mitmachen möchte, müsse sich innerhalb des Projekts akkreditieren.
Camping auf Fehmarn: Eilantrag abgewiesen
Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag dreier Klägerinnen abgewiesen, die drei Monate in einem Wohnwagen auf der Insel Fehmarn verbringen wollten. Die Corona-Verordnung von Schleswig-Holstein erlaubt nur Dauercamping, die Mietzeit muss dann mindestens fünf Monate betragen.
Die Karlsruher Richter entschieden am Freitag, dass zwar „nicht evident“ sei, inwiefern das Verbot eines mehrmonatigen Aufenthalts auf einem Campingplatz zum Infektionsschutz erforderlich sei. Sie könnten aber nicht erkennen, dass den Klägerinnen derart schwere Nachteile entständen, dass ein Eingreifen per Eilentscheidung gerechtfertigt sei, ehe die Fachgerichte die aufgeworfenen Fragen geklärt hätten. (Az. 1 BvQ 39/21)
Die aktuelle Landesverordnung gilt bis einschließlich 11. April. Eine Verlängerung des Verbots würde an ihrer Entscheidung aber nichts ändern, schreiben die Richter. Die geplante Reise müsse so kürzer ausfallen, eventuell sei sie auch gar nicht möglich. Den Klägerinnen bleibe aber die Option, einen Dauercampingplatz zu mieten. Sie hätten außerdem nicht vorgetragen, dass ihre Wohn- und Lebenssituation daheim „durch deutlich beengte Verhältnisse oder ähnliche außergewöhnliche Härten tatsächlich unzumutbar wäre“.
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Tschentscher: "Virusverbreitung wartet nicht auf Wahltermine"
Nach der Absage des Bund-Länder-Gipfels zur Corona-Krise (siehe auch hier sowie andere vorige Einträge) drückt Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) aufs Tempo. „Wir müssen jetzt die richtigen Entscheidungen treffen. Das bedeutet, nichts zu vertagen, vor allem auch keine Probleme unter den Teppich kehren“, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Poppenbütteler Pflegeeinrichtung „Hospital zum Heiligen Geist“, in der Ende Dezember die ersten Hamburger eine Corona-Schutzimpfung erhalten hatten. „Ich bin jederzeit bereit, an einer Ministerpräsidentenkonferenz teilzunehmen.“ Ebenso an jeder anderen Erörterung, „die dazu führt, dass wir zu den erforderlichen Entscheidungen kommen. Aber es muss jetzt entschieden werden.“
Der Vorschlag aus der Union, dabei der Bundesregierung mehr Kompetenzen einzuräumen, lasse noch viele Fragen offen. „Wenn es einen Weg gibt, ohne die Ministerpräsidentenkonferenz ein Ziel zu erreichen, dann muss dieser Weg erörtert werden. Aber derzeit ist für mich nicht erkennbar, was konkret passieren soll.“ Auch dürften keine parteiinternen Ränkespiele oder Wahlkampf Einfluss auf das Vorgehen haben, sagte Tschentscher. „Wir können wegen Wahlterminen im Bund oder in Ländern wichtige Entscheidungen jetzt nicht aufschieben. Wir müssen handeln, denn die Virusverbreitung wartet nicht auf Wahltermine.“
Erneut sprach er sich für einheitliche Maßnahmen in ganz Deutschland aus. „Wir müssen in einer so komplexen Lage, wo wir in ganz Deutschland eine ernste Entwicklung in der Pandemie haben, synchron und einheitlich vorgehen.“ Es brauche mehr Wirkung im Infektionsschutz. „Momentan scheint es mir noch nicht ausreichend umgesetzt zu sein in vielen Ländern.“ Zu Tschentschers Schnelltest-Warnung siehe auch diesen Eintrag.
Astrazeneca: Ärzte fürchten viele Diskussionen
Nach dem Serum von Biontech/Pfizer soll in den kommenden Wochen auch der Impfstoff von Astrazeneca in die Hausarztpraxen geliefert werden. Hamburger Hausärzte befürchten nach Abendblatt-Informationen „deutlich mehr Diskussionen“ mit Patienten, wie es aus mehreren Praxen hieß. Astrazeneca habe einen schlechten Ruf, sei aber ein wirksames Mittel.
Fälle von Hirnvenenthrombosen, die zuletzt international berichtet wurden, hat es in Hamburg nicht gegeben. Viele Ärzte wurden selbst mit Astrazeneca geimpft.
Die Hamburger setzen aber auch auf Johnson&Johnson. Falls der Impfstoff des amerikanischen Herstel-lers komme, eigne er sich hervorragend für die Praxen. Denn von ihm brauche man nur eine Spritze statt zwei im Abstand mehrerer Wochen.
MPK-Absage: Fegebank reagiert anders als SH-Freunde
Die Absage der für Montag geplanten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist nach Ansicht von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) nur konsequent. „Leider hat dieses Gremium nicht mehr die Kraft, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen, dieses zu beschließen und dann auch umsetzen, weil das Krisenmanagement vom Wahlkampf gelähmt ist“, sagte Fegebank dem Abendblatt. Besserung sei vor der Bundestagswahl im Herbst kaum in Sicht. Fegebanks Schlussfolgerung: „Die MPK hat fertig.“
Damit vertritt Fegebank eine andere Meinung als ihre Parteifreunde aus Schleswig-Holsteins. Der dortige Grünen-Landeschef Steffen Regis hatte die Absage des Bund-Länder-Gipfels zuvor angesichts der kritischen Entwicklung des Infektionsgeschehens als befremdlich bezeichnet. „Die Kanzlerin und andere haben ihr Nachdenken groß angekündigt und wir erwarten jetzt konkrete Vorschläge“, sagte Regis (siehe diesen Eintrag). „Mindestens die Notbremse ab einer 100er-Inzidenz sollte schleunigst bundesrechtlich durchgesetzt werden, damit sie in allen Bundesländern und nicht nur bei uns in Schleswig-Holstein wirkt.“
Fegebank wiederum fordert nun mehr Kompetenzen für den Bund, um sicherzustellen, dass die bereits Anfang März beschlossene „Notbremse“ in den Ländern auch wirklich konsequent umgesetzt wird. Dafür müsse es eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes geben, das den Bund mit mehr Verordnungskompetenz ausstattet, sagte Fegebank im Gespräch mit dem Abendblatt. Anders als Hamburg, das in der MPK immer einen klaren Kurs vertreten habe, seien in vielen anderen Regionen mit einer hohen Inzidenz Ausgangsbeschränkungen beispielsweise noch nicht umgesetzt.
Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht: Fegebank plädiert für bundesweiten, harten, kurzen Lockdown
Apotheker mit Praxis-Impfstart zufrieden
Auch Hamburgs rund 2400 Apotheker, die die Hausarztpraxen mit Biontech versorgen, ziehen eine überwiegend positive Bilanz über den dortigen Impfstart (siehe auch vorige Einträge). „Im Großen und Ganzen ist die Belieferung gut gestartet,“ sagte der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, am Freitag. „Die Impfstoff-Lieferungen des Großhandels konnten von den Apotheken in den meisten Praxen pünktlich und problemlos im Laufe des Dienstags vorgenommen werden.“ Gelegentliche Probleme hätten im Einzelfall zumeist an der begrenzten Verfügbarkeit der Impfstoffe gelegen.
Trotz der Zuversicht, dass die Impfkampagne durch die zusätzliche Bereitstellung von Astrazeneca ab 19. April weiter an Fahrt aufnehmen werde, findet Siemsen auch mahnende Worte: „Dennoch wird in den nächsten Wochen auch weiterhin das gemeinsame Engagement aller Beteiligten erforderlich sein, um einen reibungsarmen Ablauf gewährleisten zu können.“ Aufgrund eingeschränkter Lieferbarkeit der Impfstoffe sei weiterhin mit Problemen zu rechnen, die es gemeinsam zu lösen gelte. „Hierbei kommt uns aber zugute, dass alle Beteiligten bereits aufeinander eingespielt sind und die bekannten Strukturen für die Bereitstellung der Impfstoffe genutzt werden“.
Corona-Impfungen: Hamburger Hausärzte berichten
Der Hamburger Hausarzt Dr. Bastian Steinberg berichtet nach zwei Tagen Impferfahrung (siehe auch voriger Eintrag) in seiner Rahlstedter Praxis von einer kleinen Zahl „sanfter“ Impfdrängler und von einem gewaltigen Interesse der Patienten. Auch wenn er in dieser Woche nur 36 und in der kommenden 90 Dosen des Impfstoffes von Biontech habe und Termine nur auf Einladung vergebe, sei die Praxis doch x-fach angerufen worden.
„Viele Patienten fragen recht diszipliniert, wann sie einen Termin bekommen könnten oder sagen, wir mögen sie anrufen, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht“, so Steinberg zum Abendblatt. Als impfender Hausarzt, der die meisten Anfragen ablehnen müsse, sei es in etwa so: „Man hat plötzlich 50 Freunde und 950, die mich nicht mehr mögen.“
Die Praxis habe zunächst die ihnen bekannten über 80-Jährigen abtelefoniert. Die meisten seien aber bereits im Impfzentrum gewesen. Es gebe auch den Fall, dass beispielsweise eine Tochter für die Mutter anrufe und sage, ihr Hausarzt impfe nicht. Ob man sie aufnehmen könne. Die Ärzte sind an die Impfreihenfolge nach Alter gebunden, können aber besonders schwer kranke Patienten auch früh impfen.
Der Volksdorfer Hausarzt Dr. Björn Parey sagte dem Abendblatt: „Wir kämpfen seit 15 Monaten im Notdienst gegen das Coronavirus, machen Abstriche, behandeln die Erkrankten. Jetzt können wir endlich auf einem anderen Weg diese Pandemie bekämpfen.“ Auch er habe viele „Drängler“ erlebt, erlebe aber eine große Erleichterung bei seinen Patienten. „Ich arbeite auch für viele glückliche Gesichter.“
Hausarzt-Impfstart: Zufriedenheit und Mahnung
In Hamburg ist an den ersten beiden Tagen bereits knapp die Hälfte der für die Hausärzte vorgesehenen 20.000 Biontech-Impfdosen verabreicht worden. „Die niedergelassenen Ärzte haben am Mittwoch 3.500 und gestern 5.500 Menschen geimpft“, sagte Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), am Freitag. „Heute und auch am Sonnabend werden weitere Impfungen dazukommen.“
Der Imfpstart sei somit erfolgreich verlaufen. „Nur ganz vereinzelt“ seien der KVH Probleme gemeldet worden, die aber alle hätten gelöst werden können. Zuvor hatte es Berichte über die Auslieferung nicht zusammenpassender Spritzen und Kanülen an die Hausärzte gegeben (siehe diesen Eintrag).
Plassmann zeigte sich außerdem zuversichtlich, das Ziel zu erreichen, alle gelieferten Dosen zu spritzen. Laut KVH werde die Menge der Impfstoffdosen in der kommenden Woche in etwa auf dem Niveau der ersten Woche liegen. „Wir hoffen aber sehr, dass danach – also ab 19. April – die Lieferzusagen eingehalten werden und wir richtig Fahrt aufnehmen können“, so Plassmann.
Schon jetzt zeichne sich aber ab, dass ein effizientes und zügiges Impfen nur möglich sein werde, wenn die Ärzte die Priorisierungsvorgaben vollständig ausschöpfen könnten. „Der Impfprozess ist schon mit Bürokratie vollgestopft, da kann ein Arzt nicht noch große Diskussionen um Impfberechtigungen führen.“ Dies werde verschärft, wenn ab Kalenderwoche 16 (19. Bis 25. April) auch Astrazeneca in die Arztpraxen geliefert werde.
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Krisenmanagement: Midyatli attackiert Merkel
Schleswig-Holsteins SPD-Landeschefin und Bundesvize Serpil Midyatli hat das Vorgehen der Kanzlerin in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. „Die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes zeigt, dass Angela Merkel die CDU-Ministerpräsidenten nicht mehr im Griff hat“, erklärte Midyatli am Freitag in Kiel. „Die Kanzlerin hat große Mitschuld an der aktuellen Lage.“ So habe sie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Impfstoffbeschaffung ausgebremst und die flächendeckende Einführung von Schnelltests verzögert. „Auch das Scheitern der letzten Ministerpräsidentenkonferenz geht maßgeblich auf ihr Konto.“
Der Bund sollte sich im Rahmen der vorhandenen Kompetenzen darauf konzentrieren, ausreichend Impfstoff zu beschaffen und die versprochenen Schnelltests zu liefern, sagte Midyatli. Auch müssten die Wirtschaftshilfen schneller kommen.
Midyatli rügte unterschiedliche Signale aus dem Unionslager: Während Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans bei knapp unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen über Öffnungen statt über die Notbremse spreche, forderten Bayerns Markus Söder, Merkel und CDU-Chef Armin Laschet einen bundesweiten Lockdown. Dieser wiederum würde auch Schleswig-Holstein mit seinen relativ niedrigen Corona-Zahlen betreffen. „Aber dieses Problem muss die Union intern klären“, sagte Midyatli. „Dafür braucht es keine Änderung des Infektionsschutzgesetzes.“
Hamburg: Corona-Inzidenz sinkt nur noch leicht
In Hamburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen am Freitag um 447 neue Fälle gestiegen. Das sind laut Gesundheitsbehörde 59 neugemeldete Fälle weniger als am Donnerstag (506). Im Wochenvergleich zu Karfreitag (483) bedeutet dies 36 weniger Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, sank noch einmal leicht von 132,8 auf nun 131,0. Vor einer Woche hatte der Wert 160,1 betragen.
Es war bereits der neunte Tag mit rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Freitag auf anderer Berechnungsgrundlage mit 109 an. Allerdings verwies das Institut auch darauf, dass über die Osterfeiertage weniger Tests durchgeführt worden seien, was zu einer geringeren Zahl an nachgewiesenen Neuinfektionen geführt haben dürfte.
Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab das RKI mit 1406 an, zwei mehr als am Vortag. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich laut Gesundheitsbehörde nachgewiesenermaßen 64.779 Hamburger mit Sars-CoV-2 infiziert; von ihnen gelten laut RKI 55.500 (+300) inzwischen als genesen.
In den Hamburger Kliniken wurden laut Behörde mit Stand Donnerstag 290 Corona-Patienten behandelt, 14 weniger als am Vortag. Die Zahl der Intensivpatienten ist um einen Fall auf 103 gestiegen.
Staatsanwaltschaft: Hausarzt hat niemanden angesteckt
In dem Fall eines niedersächsischen Hausarztes, der gegen Corona-Hygieneregeln verstoßen haben soll, gibt es bislang keine Hinweise, dass er jemanden angesteckt hat. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kann eine Infektion von Patientinnen und Patienten durch den Beschuldigten wohl ausgeschlossen werden“, sagte am Freitag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Abgeschlossen sei das Ermittlungsverfahren aber noch nicht. Derzeit werde geprüft, ob die Voraussetzungen eines strafbaren Versuchs erfüllt seien. Die Ermittlungen waren wegen eines Anfangsverdachts der versuchten beziehungsweise vollendeten Körperverletzung aufgenommen worden.
Dem Arzt aus dem Landkreis Vechta war seitens des Corona-Krisenstabes des Landes der Vorwurf gemacht worden, dass er mit seinem Verhalten dazu beigetragen habe, dass Anfang Februar der Inzidenzwert im Landkreis auf mehr als 200 angestiegen war. Die Vize-Chefin des Krisenstabes hatte dem Mediziner auch vorgeworfen, zu den Corona-Leugnern zu gehören, was vom Arzt selber bestritten wurde.
Der Landkreis hatte die Praxis Ende Januar wegen Hygienemängel vorübergehend geschlossen. Der Arzt soll laut Landkreis zu etwa 200 Patienten Kontakt gehabt haben. Der Vorwurf lautete, der Mediziner habe weiterbehandelt, obwohl er selbst Corona-Symptome hatte, und er habe dabei nicht immer eine Maske getragen.
Der Arzt hatte die Vorwürfe als falsch und unwahr zurückgewiesen. Allenfalls zwei Corona-Fälle hätten auf ihn und seine Praxis zurückgeführt werden können. Die hohen Infektionszahlen im Kreis Vechta seien damit auf keinen Fall zu erklären. Der Hausarzt hatte seinerzeit dem Gesundheitsamt, der Kreisverwaltung und den Vertretern des Landes üble Nachrede vorgeworfen, die ein existenzielles Ausmaß erreicht habe.
SH-Grüne kritisieren Absage des Corona-Gipfels
Schleswig-Holsteins Grüne haben die Absage des für Montag geplanten Bund-Länder-Gifpels kritisiert. Dies sei befremdlich angesichts der kritischen Entwicklung des Infektionsgeschehens, sagte der Landesvorsitzende Steffen Regis am Freitag in Kiel. Zuvor hatte die Bundesregierung mitgeteilt, es gebe in der kommenden Woche keine Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
„Die Kanzlerin und andere haben ihr Nachdenken groß angekündigt und wir erwarten jetzt konkrete Vorschläge“, sagte Grünen-Landeschef Regis. „Mindestens die Notbremse ab einer 100er-Inzidenz sollte schleunigst bundesrechtlich durchgesetzt werden, damit sie in allen Bundesländern und nicht nur bei uns in Schleswig-Holstein wirkt.“
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Ministerpräsident Daniel Günther hatte am Donnerstagabend die Notwendigkeit der ursprünglich für Montag angesetzten Bund-Länder-Konferenz in Frage gestellt. „Ich dränge nicht auf ein solches Treffen“, sagte der CDU-Politiker in den ARD-„Tagesthemen“. Mit dem Infektionsschutzgesetz und den bisherigen Beschlüssen gebe es bereits den gesamten Rahmen, um die Corona-Pandemie erfolgreich in den Ländern zu bekämpfen. „Von daher brauche ich keine neuen Besprechungen, sondern wir würden genau das umsetzen, was wir miteinander besprochen haben“, sagte Günther auch in Bezug auf Überlegungen zu einem bundesweiten harten Lockdown.
Unterdessen verständigten sich Bund und Länder darauf, im Eilverfahren das Infektionsschutzgesetz zu ändern. Im Kampf gegen die Pandemie soll damit eine bundeseinheitliche Regelung für das Vorgehen bei einer Inzidenz von mehr als 100 geschaffen werden. Dies teilte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer mit.
Datenleck bei Corona-Testergebnissen?
Die Corona-Testergebnisse von rund 7000 Menschen sind offenbar zeitweise öffentlich im Internet einsehbar gewesen. Die Ergebnisse von Testzentren, die von einem Unternehmen als „Franchise“-Zentren betrieben werden, waren über eine Sicherheitslücke auf der Website abrufbar, wie die Sender NDR, RBB und MDR berichteten. „Aus unserer Sicht handelte es sich um sehr sensible Daten“, sagte der Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Joachim Wagner, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Laut den Berichten waren Kunden in Hamburg, Berlin, Leipzig, Dortmund und Schwerte von dem Datenleck betroffen. Insgesamt seien 17.000 Codes für Testtermin-Registrierungen sowie die bereits vorhandenen Ergebnisse von mindestens 7000 Tests abrufbar gewesen. Einsehbar waren demnach unter anderem das Testergebnis und die persönlichen Daten der Kunden.
Nach Angaben des BSI waren die Daten zwar theoretisch abrufbar. Ob aber neben den Journalisten und den Forschern der Organisation „Zerforschung“, die das Datenleck ausfindig gemacht hatten, weitere Parteien auf die Daten zugegriffen hätten, sei bisher noch ungeklärt. Dem BSI sei die Sicherheitslücke am Osterwochenende gemeldet worden. Eine Stichprobe am vergangenen Dienstag habe ergeben, dass die Sicherheitslücke geschlossen worden sei, sagte Wagner.
Da es sich bei den Testzentren um ein Franchisemodell handele, sei noch unklar, welche Folgen das Datenleck für die betroffene Firma haben werde, sagte der Sprecher des Landesbeauftragten für Datenschutz von Nordrhein-Westfalen, Nils Schröder. „Natürlich ist das problematisch, wenn Gesundheitsdaten abrufbar waren für alle Welt“, sagte er. Welche Auswirkungen die Datenlücke auf die Kunden hatte und ob auch die Betreiber der Testzentren für die Datenlücke verantwortlich gemacht werden könnten, müsse nun geklärt werden.
Fehmarn-Pferde-Festival wird entzerrt
Das Fehmarn-Pferde-Festival findet wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr an zwei statt nur an einem Wochenende statt. Wie bereits 2020 erprobt, soll der sportliche Leistungsvergleich vom 17. bis 20. Juni und vom 25. bis 27. Juni in einer Doppelveranstaltung absolviert werden, teilte der Fehmarnsche RRV mit. „Diese Aufteilung hat es uns schon im vergangenen Jahr möglich gemacht, die Prüfungen sowie Reiter, Reiterinnen und Pferde besser zu verteilen“, sagte Clubchef Hinrich Köhlbrandt. „Wir haben den Hauptplatz genutzt und konnten zwei Abreite-Plätze bieten, das hat sich als funktionell und entlastend erwiesen“, betonte er.
Wegen der Corona-Pandemie seien auf dem Gelände keine Zuschauer zugelassen. Es müssten Anwesenheitsnachweise gepflegt werden. Wer mit seinem Sportprogramm durch sei, müsse zügig den Turnierplatz wieder verlassen. Das erste Turnierwochenende ist den Prüfungen bis zur Klasse S und damit auch den Teilnehmenden der Leistungsklassen 1 bis 3 vorbehalten. Dazu gehören in der Halle auch vier Dressurprüfungen. Am zweiten Wochenende stehen die Sichtungen für die deutschen Jugend-Meisterschaften sowie Spring- und Dressurprüfungen auch für Amateure auf dem Programm.
Zwischen beiden Wochenenden findet der Springpferdetag für die vier bis sechs Jahre alten Pferde statt. Der Zeitplan soll damit weiter entzerrt werden. Nach dem gleichen Prinzip hatte der Fehmarnsche RRV auch 2020 das Pferde-Festival aufgeteilt. Damit war es trotz Corona erst möglich geworden, die Veranstaltung überhaupt durchzuführen.
Panne bei Impfstart in Hamburgs Hausarztpraxen?
Der Imfpstart in Hamburgs Hausarztpraxen ist möglicherweise von einer Panne begleitet worden. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, seien „in einigen Fällen“ Spritzen und Kanülen ausgeliefert worden, die nicht zusammenpassten. Dies gehe aus einem Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) an ihre Mitglieder hervor. Demnach bestünde „die Gefahr des Auslaufens“ des Biontech-Vakzins, „da die Konnektierung nicht optimal“ sei.
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Dem Abendblatt sind bislang keine solcher Fälle bekannt, KV-Sprecher Jochen Kriens spricht in der „Bild“-Zeitung von „Einzelfällen“. Eine genaue Zahl liege der KV nicht vor. Die Lieferungen seien „vom Großhandel über Apotheken“ an die Praxen gegangen. In Hamburgs Arztpraxen wird seit diesem Mittwoch vorerst ausschließlich Biontech verimpft. Für die erste Woche wurde mit insgesamt 20.000 Dosen geplant.
Schnelltests: Tschentscher warnt bei Illner
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat noch einmal eindringlich davor gewarnt, die Nutzung von Antigen-Schnelltests als Argument für weitere Öffnungsschritte heranzuziehen. „Jetzt nutzen wir plötzlich an allen Ecken und Enden diese Schnelltests nicht, um die Welle kleiner zu bekommen, sondern, um neue Infektionsrisiken zu begründen. Das darf man jetzt nicht unterschätzen“, sagte Tschentscher im ZDF-Talk von Maybrit Illner, der am Donnerstagabend unter der Fragestellung "Heute lockern, morgen Lockdown?" stattfand.
Schnelltests wiesen laut Tschentscher keine "hundertprozentige Sicherheit" auf wie ein PCR-Test. "Durch das Testen wird auch ein Mensch, der grenzwertig gerade erst vielleicht eine Viruslast hat, nicht hundertprozentig erkannt und kann dann trotzdem dieses Virus weitergeben", so Tschentscher. "Und deswegen glaube ich, ist es ein Irrweg – in dieser Phase – mit den Schnelltests, mit diesen einfachen Tests, zusätzliche Risiken einzugehen in einer überall ansteigenden Infektionsdynamik."
Es sei "wichtig, dass wir dieses Gleichgewicht von Wirkung und dem zusätzlichen Risiko im Auge haben". Laut Tschentscher seien zunächst in allen Bereichen "ein paar Wochen" nötig, um die Inzidenzwerte weiter zu drücken. "Und dann kann man sicher, begleitet durch Schnelltests, weitere Öffnungsschritte vertreten", schloss der Bürgermeister.
Zur Einordnung: In Hamburg steht es derzeit beispielsweise Schulen weiterhin offen, auch für Klassen in Jahrgängen, die sich gemäß des aktuell gültigen Muster-Corona-Hygieneplans der Schulbehörde (BSB) generell im Distanzunterricht befinden, Klassenarbeiten in Präsenzform anzuordnen. Voraussetzung ist ein Selbst-Schnelltests, der seit Dienstag von Kindern im Präsenzunterricht vorab verpflichtend durchgeführt werden muss. Friseursalons können ebenfalls in Verbindung mit einem Antigen-Schnelltest betreten werden – was wiederum Kunden und Friseure gleichermaßen verunsichert.
Hamburg Airport: Passagierzahlen auf niedrigem Niveau
Der Hamburger Flughafen hat am Freitag Bilanz zum Oster-Reiseverkehr gezogen. Über die Feiertage konnte der Airport täglich durchschnittlich 5500 an- und abreisende Passagiere verzeichnen. Damit befinden sich die Passagierzahlen trotz Ferienzeit weiterhin auf niedrigem Niveau, wie der Flughafen mitteilte. Die Entwicklung sei nach wie vor abhängig von den Reisebeschränkungen und den Auswirkungen des Lockdowns.
In der Woche von Gründonnerstag, 29. März, bis Mittwoch, 7. April, registrierte der Hamburger Flughafen rund 37.600 Passagiere – das sind nur rund 12 Prozent des Passagieraufkommens aus dem Vergleichszeitraum 2019. Der stärkste Reisetag war Gründonnerstag (mehr als 6850 an- und abreisende Fluggäste). „Auch die Flugbewegungen blieben aufgrund der starken Reisebeschränkungen durch die Corona-Pandemie auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Waren es im Vergleichszeitraum 2019 noch 2714 Starts und Landungen, gab es in diesem Jahr nur 538 Flugbewegungen.
Zudem wies der Airport darauf hin, dass alle Reiserückkehrer nur mit einem negativen Corona-Test an Bord dürfen. Bis zum 12. Mai gilt zudem eine Testpflicht für alle Reiserückkehrer aus dem Ausland: Alle Personen, die mit dem Flugzeug nach Deutschland einreisen möchten, müssen der Fluggesellschaft vor dem Abflug einen negativen Corona-Test vorlegen.
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