Hamburg. Der Überblick: Hunderte Neuinfektionen in Hamburg, aber Inzidenz sinkt. 27 Bewerbungen für Sport-Modellprojekte im Norden.

Corona und weiterhin kein Ende in Sicht: Seit über einem Jahr bestimmt die Pandemie den Alltag der Menschen im Norden. Erstmals seit Inkrafttreten der nächtlichen Ausgangssperre in Hamburg beschäftigte sich am Donnerstag die Bürgerschaft mit dieser scharfen Maßnahme. Die Opposition sieht das kritisch.

Kann der Sommerurlaub stattfinden oder nicht? Mehrere Landkreise in Schleswig-Holstein haben sich als Modellregion beworben, darunter Nordfriesland und Dithmarschen, um erste vorsichtige Schritte in Richtung Normalität und Alltag zu wagen. Bis zum 12. April will die Landesregierung eine Entscheidung treffen. Starten sollen die regionalen Lockerungen dann voraussichtlich ab dem 19. April. In Hamburg ist die Sieben-Tage-Inzidenz derweil seit vergangenen Mittwoch von 163,7 auf nun 132,8 zurückgegangen. Alle Infos in unserem Newsblog.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 8. April:

  • Mehrere Städte verschieben Start von Modellprojekten
  • SPD und CDU werfen sich Missbrauch des Corona-Themas vor
  • Günther offen für Änderungen im Infektionsschutzgesetz
  • Hamburgs Unternehmen müssen bald Corona-Tests anbieten
  • Zwölf Bewerbungen für Tourismus-Modellprojekte in Schleswig-Holstein
  • 27 Bewerbungen für Sport-Modellprojekte im Norden
  • Hunderte Neuinfektionen in Hamburg, aber Inzidenz sinkt weiter
  • Mecklenburg-Vorpommern will eine Million Impfstoff-Dosen Sputnik V
  • Wirrwarr um Impftermine: Termin erhalten, aber am Impfzentrum abgewiesen
  • Bürgerschaft befasst sich mit Corona-Ausgangsbeschränkung
  • Zug auf Sylt wegen Corona-Falls evakuiert
  • Hamburg: Abiturienten feiern trotz Corona-Pandemie an der Alster
  • Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein kaum verändert
  • Gastronomie im Norden darf öffnen – aber nicht überall

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Mehrere Städte verschieben Start von Modellprojekten

Der Start der ersten Modellversuche zur Öffnung von niedersächsischen Innenstädten in der Corona-Pandemie zum 12. April wird immer unwahrscheinlicher. Mehrere Modellkommunen kündigten am Donnerstag an, zunächst die Beratungen von Bund und Ländern zu möglichen schärferen Corona-Regeln am kommenden Montag abwarten zu wollen - dazu zählten etwa Oldenburg, Lüneburg und Hildesheim. Eigentlich war in diesen Städten der Start der Modellprojekte für nächsten Montag (12. April) vorgesehen.

In Oldenburg soll es nun erst am übernächsten Montag (19. April) losgehen, in Hildesheim am kommenden Donnerstag (15. April). In Lüneburg soll es erst im Lauf der nächsten Woche soweit sein, sagte eine Sprecherin. Cuxhaven verschob den Start auch auf den 15 April.

SPD und CDU werfen sich Missbrauch des Corona-Themas vor

SPD und CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft haben sich gegenseitig vorgeworfen, die Corona-Thematik für bundespolitische Profilierungen zu missbrauchen. Seitens der Union seien es Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, die um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl rängen, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. „Es geht hier um die Pandemie und es geht nicht um die Kanzlerschaft, um die Kanzlerkandidatur“, warnte er am Donnerstag bei der Debatte zur jüngsten Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats.

CDU-Fraktionschef Dennis Thering hielt seinerseits den Sozialdemokraten vor, die Union als Regierungspartner im Bund zu attackieren, um ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz aus dem Umfragetief zu bringen. „Dieser Virus ist nicht geeignet, vorzeitig in den Bundestagswahlkampf einzuziehen“, sagte er.

Günther offen für Änderungen im Infektionsschutzgesetz

Im Kampf gegen das Coronavirus will sich Schleswig-Holstein Änderungen im Bundesinfektionsschutzgesetz nicht verschließen. „Ich bin für verbindlichere Regelungen auch im Infektionsschutzgesetz für Regionen mit einer ansteigenden Inzidenz über 100 offen“, erklärte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag auf Anfrage. „Allerdings sollten wir in diesem Gesetz das Problem bei der Wurzel packen und uns auf die wirklich wirksamen Lösungen zur Eindämmung der Pandemie konzentrieren, nicht auf die Bereiche, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen kaum Effekte auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens haben, wie zum Beispiel der Einzelhandel oder Aktivitäten im Außenbereich.“

Eine Inzidenz über 100 bedeutet, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen über diese Marke gestiegen ist. Er wundere sich darüber, dass Kollegen eine bundesgesetzliche Lösung einforderten, äußerte Günther. „Wir haben schon jetzt alle Möglichkeiten, im gesetzlichen Rahmen und auf der Grundlage von Beschlüssen alle Maßnahmen bei hohen Inzidenzen zu ergreifen. Man muss einfach nur machen.“

Die aktuelle Diskussion um einen bundesweiten Lockdown könne sich nur auf eine Notbremse für Regionen mit hohen Corona-Zahlen beziehen. Dazu teile er auch die Auffassung von Kanzlerin Angela Merkel, erklärte Günther. „In Regionen, in denen die Inzidenz niedriger ist und in denen die Auslastung der Krankenhäuser im Griff ist, gilt der Stufenplan.“ Daher werde die für nächsten Montag vorgesehene Öffnung der Außengastronomie in Schleswig-Holstein davon nicht berührt. Das nördlichste Bundesland hatte mit Stand Mittwochabend die bundesweit niedrigste Inzidenz von 63,3.

FDP prangert Ausgangssperre in Hamburg an

Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein hat die Ausgangsbeschränkungen in Hamburg mit scharfen Worten kritisiert. "Die Ausgangssperre in Hamburg ist ein Dokument der Hilflosigkeit. Weil Impfen und Testen nicht ausreichend vorangehen, glaubt Rot-Grün tatsächlich, mit dieser unverhältnismäßigen Maßnahme das Virus zurückzudrängen. Dabei werden sich fahrlässig handelnde Teilnehmer nächtlicher Pokerrunden oder abendlicher Kellerpartys kaum davon beeindrucken lassen“, sagte von Treuenfels-Frowein am Donnerstag in der Bürgerschaft. Selbst Geimpfte und Getestete würden „eingesperrt“.

Anna von Treuenfels-Frowein ist die einzige FDP-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft.
Anna von Treuenfels-Frowein ist die einzige FDP-Abgeordnete in der Hamburger Bürgerschaft. © HA | Andreas Laible

Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen verteidigte die Maßnahme. Die Menschen in Hamburg würden eben nicht eingesperrt, sondern könnten weiter nach 21 Uhr allein spazieren oder joggen gehen. Deshalb seien die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhältnismäßig und auch notwendig: „Die Fakten liegen auf dem Tisch. Wir müssen die dritte Welle jetzt stoppen, nicht an irgendeinem fernen Zeitpunkt in der Zukunft.“

Hamburgs Unternehmen müssen bald Corona-Tests anbieten

Hamburg erhöht im Kampf gegen die Pandemie den Druck auf die Wirtschaft. „Wir werden die Unternehmen verpflichten, im Zeitraum von zwei Wochen Testungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorzuhalten“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Kienscherf am Donnerstag in der Bürgerschaft. Bisher hatte es nur entsprechende Appelle gegeben. Dies reiche nicht aus. Kienscherf: „Wir haben insbesondere im Bereich prekärer Beschäftigungsverhältnisse ein erhöhtes Infektionsgeschehen.“

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf
SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Zugleich forderte er die Bundesländer zu einem einheitlichen Handeln und mehr Solidarität auf. „Die Länderegoismen müssen zurücktreten. Es ist nicht verständlich, wenn Hamburg zugunsten Bayerns und des Saarlandes auf Impfstoff verzichtet und Bayern dann eigenen Impfstoff einkauft und das Saarland lockert. Wir brauchen Solidarität.“

Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen forderte ein bundeseinheitliches Vorgehen. „Die Corona-Krise darf nicht auch zu einer Krise des Föderalismus werden. Wenn es die Länderchefs nicht schaffen, sich auf wirksame Corona-Maßnahmen zu verständigen, muss der Bund jetzt handeln. Wir brauchen einen wirksamen zusätzlichen Infektionsschutz in ganz Deutschland.“

Der Fraktionschef der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft, Dominik Lorenzen.
Der Fraktionschef der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft, Dominik Lorenzen. © Michael Rauhe / HA | Unbekannt

Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus reicht die von Kienscherf angekündigte Maßnahme nicht aus. Sie forderte eine Umkehrung der Beweispflicht: „Arbeitgeber müssen proaktiv nachweisen, dass die AHA-Regeln in den Unternehmen gewahrt werden. Mir fehlt der Glaube, dass hier in Hamburg wirklich konsequent gehandelt wird.“

Die CDU lehnt die Maßnahme ab. Zwar seien breitere Testmaßnahmen in Hamburg zu befürworten. „Aber von einer Verpflichtung halte ich nichts“, sagte Wirtschaftsexperte Götz Wiese, „vielmehr sollten wir die richtigen Anreize setzen.“ Die Wirtschaft sei hier zur Kooperation bereit. Zudem müssten die Testkosten vom Staat getragen werden.

Maskenverweigerer bekommt Geldstrafe – Hausfriedensbruch im Kino

Das Amtsgericht Altona hat einen Maskenverweigerer wegen Hausfriedensbruchs und der Verbreitung illegaler Videoaufnahmen zu einer Geldstrafe verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte, muss der 30-Jährige 80 Tagessätze zu je 40 Euro – also insgesamt 3200 Euro – bezahlen (Az. 326a Ds 276/20).

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Angeklagte am 5. Oktober vergangenen Jahres zusammen mit einer Begleiterin in ein Kino in Hamburg-Othmarschen gegangen. Als ihn Mitarbeiter auf die Maskenpflicht nach der Corona-Verordnung hinwiesen, soll sich der Mann uneinsichtig gezeigt haben. Er habe sich geweigert, das Kino zu verlassen und habe die Mitarbeiter gefilmt. Die Videoaufnahmen soll er später auf Instagram veröffentlicht haben. Zu einem ähnlichen Vorfall war es zwei Tage später in einem Supermarkt in Altona gekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Knapp 30.000 Impfungen in Arztpraxen am ersten Tag

Die Corona-Impfungen in Arztpraxen verleihen der niedersächsischen Impfkampagne ersten Zahlen zufolge deutlich mehr Schwung. Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht, wurden zum regulären Start am Mittwoch bereits rund 30.000 Menschen in den niedersächsischen Praxen geimpft. Das waren fast so viele wie in den Impfzentren, wo zur selben Zeit rund 35.000 Menschen geimpft wurden.

In einer Hausarztpraxis wird eine Spritze mit dem Biontech-Impfstoff Comirnaty gegen das Coronavirus aufgezogen.
In einer Hausarztpraxis wird eine Spritze mit dem Biontech-Impfstoff Comirnaty gegen das Coronavirus aufgezogen. © picture alliance/dpa | Unbekannt

Der Impffortschritt konzentriert sich dabei derzeit überwiegend auf die Erstimpfungen. In den Impfzentren liegt ihr Anteil aktuell bei rund 75 Prozent. Bei den Ärzten gab es überhaupt erst 65 Zweitimpfungen, nachdem Niedersachsen ausgewählte Praxen schon Anfang März als Teil eines Pilotprojekts in die Impfungen einbezogen hatte.

Insgesamt sind im Land bisher 13,3 Prozent der Menschen erstgeimpft. Den vollständigen Impfschutz haben 5,6 Prozent erhalten.

Zwölf Bewerbungen für Tourismus-Modellprojekte in Schleswig-Holstein

Für die geplanten Tourismus-Modell-Projekte in Schleswig-Holstein sind zwölf Bewerbungen bei der Landesregierung eingegangen. Die Konzepte sollen bis Montag bewertet werden, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag. Beworben haben sich die Städte Kiel und Eckernförde, der Kreis Herzogtum Lauenburg und der Kreis Nordfriesland, die Gemeinden Büsum, Grömitz und Wangels (Weißenhäuser Strand), die innere Lübecker Bucht, die Schleiregion sowie die Inseln Sylt und Helgoland. Außerdem hat sich ein Einzelunternehmen beworben.

Auch die Insel Sylt hat sich für das Projekt beworben (Archivbild).
Auch die Insel Sylt hat sich für das Projekt beworben (Archivbild). © imago/blickwinkel | Unbekannt

Wie viele Bewerbungen genau zum Zuge kommen, ließ Buchholz noch offen, sprach aber von drei bis fünf. Ein wichtiges Kriterium sei die Lage der Corona-Pandemie in der Region. Es habe nur Sinn, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz stabil und deutlich unter 100 liege. „Die Regionen, die weiter weg sind von einer 100er-Inzidenz oder sogar von einer 50er-Inzidenz, haben bessere Chancen als andere“, sagte Buchholz. Teil aller Konzepte seien Teststrategien. Nicht alle Projekte sehen eine Öffnung der Gastronomie vor. Manche beschränken sich auf Beherbergung.

Es gehe auch um wissenschaftliche Begleitung und die Frage, wo besonders große Erkenntnisse aus dem befristeten Modell zu erwarten seien, sagte der Minister. Nicht alle Bewerber wollen bereits am 19. April starten. Einige Konzepte sehen einen Beginn am 1. Mai vor.

Mehr als 1700 neue Corona-Fälle in Niedersachsen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen ist vor dem Hintergrund der Osterfeiertage weiter rückläufig. Das Landesgesundheitsamt meldete am Donnerstag 1721 neue Fälle – das sind etwas weniger als vor einer Woche (1889). Die landesweite Inzidenz sank auf 84,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Allerdings geht der Rückgang dem Gesundheitsamt zufolge darauf zurück, dass es über Ostern weniger Arztbesuche und Tests gegeben habe. Eine verlässliche Bewertung der Entwicklung sei erst von Freitag an wieder möglich.

Den regional höchsten Corona-Wert verzeichnete weiter die Stadt Salzgitter (191,8). In zehn weiteren Kommunen lag die Inzidenz ebenfalls über 100. Dort gelten schärfere Corona-Regeln als im Rest Niedersachsens – beispielsweise bei den privaten Kontakten.

Stadt und Landkreis Osnabrück heben Ausgangssperre auf

Als Reaktion auf sinkende Corona-Infektionszahlen haben die Stadt und der Landkreis Osnabrück am Donnerstag die vergangene Woche verhängte nächtliche Ausgangssperre wieder aufgehoben. Das teilten beide Kommunalverwaltungen am Donnerstag mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag im Landkreis bei 89,9 und in der Stadt Osnabrück bei 118,0. Die Ausgangsbeschränkungen waren am Mittwoch vergangener Woche in Kraft gesetzt worden, als die Stadt bei einem Wert von rund 200 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag und der Landkreis auf Werte um die 150er-Marke kam.

Aus rechtlichen Gründen könne die Ausgangsbeschränkung erst zum Freitag aufgehoben werden, sie solle aber schon in der Nacht zu Freitag nicht mehr kontrolliert werden, hieß es. Landrätin Anna Kebschull (Grüne) und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) appellierten aber an die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Kontakte zu verzichten.

27 Bewerbungen für Sport-Modellprojekte im Norden

Für Modellprojekte im Sport unter Corona-Bedingungen sind bei der Landesregierung in Kiel 27 Bewerbungen fristgerecht eingegangen. Sie kommen aus den Kreisen Dithmarschen, Ostholstein, Nordfriesland, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg, Steinburg und Pinneberg sowie den kreisfreien Städten Kiel, Flensburg und Neumünster. Dies teilte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag mit.

Modellprojekte sollen ab 19. April in Kreisen und kreisfreien Städten möglich sein, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unter 100 liegt. Mit Ausnahme des Kreises Segeberg ist dies in den genannten Kommunen momentan der Fall, wobei Neumünster nur knapp unter dem Inzidenzwert 100 steht.

Mit den Modellprojekten wollen die Bewerber zeigen, dass Sport auch unter Pandemie-Bedingungen möglich gemacht werden kann (Symbolbild).
Mit den Modellprojekten wollen die Bewerber zeigen, dass Sport auch unter Pandemie-Bedingungen möglich gemacht werden kann (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

„Diese beeindruckende Zahl an Bewerbungen stellt einmal mehr das herausragende Engagement unserer Sportlerinnen und Sportler im Land unter Beweis“, kommentierte Sütterlin-Waack. „Sie wollen zeigen, dass ihre Konzepte greifen und Sport auch unter Pandemiebedingungen möglich machen – ich finde das klasse.“ Die Jury aus Vertretern der Kommunalen Landesverbände, des Landessportverbandes und des Innenministeriums werde die Konzepte nun daraufhin prüfen, ob sie die geforderten Voraussetzungen erfüllen.

Dazu gehören außer einer wissenschaftlichen Begleitung Schutz- und Hygienekonzepte, konsequentes Testen und eine IT-gestützte Nachverfolgung der Kontakte. Auch klare Abbruchkriterien für den Fall eines Misserfolgs werden verlangt. Die Landesregierung wird voraussichtlich am nächsten Dienstag bekanntgeben, welche Projekte zum Zuge kommen. „Wir werden nur die besten auswählen, weil es wichtig ist, dass diese guten Beispiele dann später überall im Land eingesetzt werden können“, sagte die Ministerin.

Hunderte Neuinfektionen in Hamburg, aber Inzidenz sinkt weiter

Die Hamburger Sozialbehörde hat am Donnerstag 506 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 200 Fälle mehr als noch am Mittwoch. Vor einer Woche waren es am Donnerstag mit 541 jedoch etwas mehr Infektionen. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder leicht und sinkt weiter auf 132,8 (Vortag: 134,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Es ist bereits der achte Tag mit rückläufiger Inzidenz in Hamburg.

Am Donnerstag wurden in Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Donnerstag wurden in Hamburg wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/Westend61 | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 64.332 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 55.200 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 304 (Stand: 7. April). 102 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 7. April), 86 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1404 – es sind sechs weitere Tote hinzugekommen (Stand: 7. April).

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Mecklenburg-Vorpommern will eine Million Impfstoff-Dosen Sputnik V

Wie Bayern sichert sich auch Mecklenburg-Vorpommern noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Wie Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag in Schwerin mitteilte, hat sich das Land gegenüber Russland eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. „Wir sind aktuell noch in einer Phase, wo es große Abhängigkeiten von noch zu wenigen Herstellern gibt“, begründete Glawe den Vorstoß.

Mecklenburg-Vorpommern versuche auch eigene Wege zu gehen, um das Tempo und die Planbarkeit der Impfungen zu verbessern. „Wir sind interessiert an langfristigen Kooperationen mit Russland. Darüber hinaus prüft das Land, ob im Land ansässige Firmen eine Abfüllung oder Produktion ermöglichen könnten“, sagte Glawe.

In Bayern soll eine Firma im schwäbischen Illertissen den russischen Impfstoff produzieren. Eine entsprechende Absichtserklärung für die Produktion und den Import sei unterzeichnet, hieß es. Nach der Zulassung soll der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen erhalten.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Antrag aufZulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Impfstoffs erwartet. Russland gab das Mittel bereits Mitte August 2020 als weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung frei. Mittlerweile haben in der medizinischen Fachpresse publizierte Daten dem Mittel hohe Wirksamkeit bescheinigt.

Metronom bietet weiterhin Nachtfahrten an

Während in Hamburg die HVV-Nachtfahrten von Bus und Bahn als Folge der nächtlichen Ausgangssperre ab Donnerstag, 8. April, vorerst eingestellt werden, ist der Metronom von dieser Maßnahme nicht betroffen.

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Alle Fahrten werden gemäß dem geltenden Fahrplan auch weiterhin angeboten. "Ausnahmen bilden die bereits seit Längerem angekündigten Einschränkungen durch eine große Baustelle zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg-Hauptbahnhof", teilte ein Sprecher des Metronoms am Mittwoch mit.

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Wirrwarr um Impftermine: Termin erhalten, aber am Impfzentrum abgewiesen

Viele Hamburger zwischen 70 und 75 Jahren sind irritiert – und verärgert: Sie besorgen sich telefonisch einen Termin im Impfzentrum, werden vor Ort aber wieder abgewiesen. Der Grund: Impfberechtigte Hamburger müssen eine offizielle Einladung zum Impfen bekommen, bevor sie sich einen Termin unter der Telefonnummer 116 117 besorgen können. Das trifft aktuell auf alle Hamburger zu, die das 75. Lebensjahr beendet haben.

Wissen tun das offenbar aber weder alle Mitarbeiter an der 116-117-Hotline, noch alle über 70-Jährigen, die sich auf die offiziellen Angaben im Internet berufen. Dort steht: „Folgende Personen haben mit hoher Priorität Anspruch auf Schutzimpfung: 1. Personen, die das 70. Lebensjahr vollendet haben.“

„In der kommenden Woche werden wir die 75-Jährigen anschreiben, um ihnen ein Impfangebot zu machen“, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Wer aufgerufen sei, könne sofort einen Termin für die nächsten Tage erhalten. Laut Helfrich wird immer wieder beobachtet, dass Menschen einen Impftermin zu ergattern versuchen, obwohl sie noch nicht dazu berechtigt sind.

Auch die Abendblatt-Redaktion erreichen solche Fälle. So hat eine 70 Jahre alte Frau einen Impftermin über die Telefonnummer 116 117 erhalten, ihr 71 Jahre alter Mann jedoch nicht. „Die Frau hätte keinen Termin erhalten dürfen. Das ist ein ärgerlicher Fehler. Sie wird aber im Impfzentrum abgewiesen werden“, sagte Helfrich. „Ich bitte weiterhin um Solidarität und Geduld, was die Vergabe der Impftermine angeht!“

Bürgerschaft befasst sich mit Corona-Ausgangsbeschränkung

Die Hamburgische Bürgerschaft befasst sich am Donnerstag (ab 13.30 Uhr) mit der jüngsten Corona-Eindämmungsverordnung des Senats. Sie war am Karfreitag in Kraft getreten und sieht unter anderem eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 21.00 und 5.00 Uhr vor. Rot-Grün war damit bei der Opposition auf Kritik gestoßen. Den Abgeordneten liegen mehrere Anträge zum Thema vor – unter anderem zu Schnelltests in Betrieben oder in Kitas und Schulen sowie zur Nutzung des Abwassermonitorings als Corona-Frühwarnsystem.

Trotz strenger Maskenpflicht im Freien sinken die Inzidenz-Werte in einigen Hamburger Bezirken kaum (Archivbild).
In Hamburg herrscht in einigen Bereichen eine strenge Maskenpflicht. © Marcelo Hernandez | Unbekannt

Zunächst wird sich die Bürgerschaft aber in der Aktuellen Stunde mit dem Stand von Forschung und Technik in Hamburg befassen. Unter dem Titel „Weder Plan noch Ziel – warum verspielt Rot-Grün Hamburgs Zukunft als Technologie- und Wissenschaftsstandort?“ hat die CDU die Debatte angemeldet. Anschließend will die Linksfraktion „Hamburgs erbarmungsloses Vorgehen“ gegen einen von Abschiebung bedrohten kurdischen Geflüchteten in der Aktuellen Stunde thematisieren.

Zug auf Sylt wegen Corona-Falls evakuiert

Ein Zug der Deutschen Bahn ist am Mittwoch in Westerland auf Sylt wegen eines Corona-infizierten Schwarzfahrers evakuiert worden. Die leere Bahn sei nach Husum zur Desinfektion gebracht worden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Donnerstag. Der Zug hatte nach Hamburg fahren sollen.

Ein Zug am Bahnhof in Westerland auf Sylt (Archivbild).
Ein Zug am Bahnhof in Westerland auf Sylt (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Der Schwarzfahrer sei auf der Hinfahrt ertappt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Beamte hätten den 42-Jährigen in Itzehoe aus dem Zug geholt. Weil sich der Mann auf dem Bahnsteig übergab, hätten die Beamten einen Rettungswagen gerufen, der ihn in eine Klinik brachte. Dort sei ein Corona-Test gemacht worden, der positiv ausfiel. Der Zug sei unterdessen nach Sylt weitergefahren, aber vor der Rückfahrt nach Hamburg gestoppt worden.

Wie viele Reisende betroffen waren, konnten die Sprecher nicht sagen. Zunächst hatte shz.de berichtet. Andere Züge sollen nach Informationen der shz nicht durch den Ausfall beeinträchtigt gewesen sein. Die Reisenden, die die Verbindung um 17.52 Uhr ab Westerland nehmen wollten, hatten den Zug wieder verlassen und eine spätere Verbindung nehmen müssen.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Weil gegen harten Lockdown – derzeit kein „exponentieller Anstieg“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich gegen einen harten bundesweiten Lockdown in dieser Phase der Corona-Pandemie ausgesprochen. Dafür seien die Umstände nicht gegeben, sagte Weil am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. „Diesen exponentiellen Anstieg, den wir ja befürchten mussten, den sehe ich nicht.“

Obwohl es über Ostern weniger Tests gegeben habe und die derzeit gesunkenen Fallzahlen nicht unbedingt aussagekräftig sind, sieht der Ministerpräsident eine positive Entwicklung. „Die Lage in den Krankenhäusern in Niedersachsen ist entspannt. Immer mehr Teile unseres Landes wachsen gerade aus der Notbremse heraus. Und ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihr Verhalten geändert haben.“ Diese positive Entwicklung wolle Weil unterstützen und nicht Familien belasten mit zu strengen Maßnahmen.

Gleichzeitig sagte Weil in dem Interview, Niedersachsen werde nicht wie Bayern den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V vorbestellen. „Dass das ausgerechnet derjenige Kollege macht, der ansonsten mit markigen Worten immer ein betont einheitliches Verhalten in der Pandemiebekämpfung fordert, das spricht auch für sich.“

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Hamburg: Abiturienten feiern trotz Corona-Pandemie an der Alster

Eine größere Gruppe von Abiturienten hat sich am Dienstagnachmittag zu „Verkleidungstagen“ auf dem Alstervorland getroffen, um vor den stressigen Abiturprüfungen noch einmal ausgelassen zu feiern – damit verstießen sie eindeutig gegen geltende Corona-Regeln.

Während die Jugendlichen feierten, tauchten mehrere Streifenwagenbesatzungen auf, um die Gruppe – bestehend aus etwa 20 Schülern, die sich bunt verkleidet hatten und mit einer Musikbox und größeren Mengen Alkoholika in Höhe Harvestehuder Weg unterwegs waren – zu kontrollieren. Grund: Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung.

Polizisten im Einsatz an der Hamburger Alster (Archivbild).
Polizisten im Einsatz an der Hamburger Alster (Archivbild). © imago/Blaulicht News | Unbekannt

Als sich vier Streifenwagen der Gruppe nährten, nahmen die Schüler Reißaus. Sieben von ihnen, alle 18 oder 19 Jahre alt, waren nicht schnell genug – wohl auch wegen des bereits konsumierten Alkohols. Ein 19-Jähriger, dem auch die Musikbox gehörte, leistete erheblichen Widerstand, als die Beamten das Beschallungsgerät sicherstellen wollten. Er wurde in Gewahrsam genommen und kam in Handschellen zur Wache. Von dort wurde er nach seiner Ausnüchterung nach Hause entlassen.

Im Februar hatte ein Vorfall, bei dem die Polizei mit einem Streifenwagen einen Jugendlichen durch den Jenischpark verfolgte, bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. „Kontrollen im Rahmen der Eindämmungsverordnung mit Jugendlichen, die auch noch alkoholisiert sind, bergen ein hohes Konfliktpotenzial“, sagt ein Beamter. Die an der Alster ertappten Schüler bekamen Platzverweise. Außerdem werden sie ein Bußgeld zahlen müssen.

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Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein kaum verändert

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein hat sich am Mittwoch mit 63,3, kaum verändert. Am Dienstag lag sie bei 62,3, am Ostermontag bei 66,5. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Vor einer Woche hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 74,5 gelegen.

Die Zahl der fürs Land gemeldeten Corona-Neuinfektionen betrug 428 (Dienstag 237). Am Mittwoch vergangener Woche waren es 496. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg um 1 auf 1448.

Die Zahl der in Kliniken behandelten Covid-19-Patienten blieb mit 202 weitgehend stabil; Dienstag waren es 204. Von ihnen wurden 52 intensivmedizinisch behandelt (Dienstag: 50); 32 wurden beatmet (Dienstag: 30).

In welchen Hamburger Stadtteilen sich das Coronavirus besonders stark ausbreitet, finden Sie hier in der Übersicht.

Gastronomie im Norden darf öffnen – aber nicht überall

Die Außengastronomie kann in Schleswig-Holstein wie von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) angekündigt ab nächstem Montag öffnen. Dies habe die Landesregierung bestätigt, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit. Gekoppelt sei dies an strenge Auflagen.

Die Öffnungsmöglichkeit besteht in Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stabil unter 100 liegt. Zum Dienstagabend war das mit Ausnahme des Kreises Segeberg überall so. Dort gelten weiterhin strengere Regeln.

Die Inzidenz im Land liege seit knapp drei Monaten unter 100 und aktuell bei 62, sagte Günther. Dies mache es möglich, vorsichtige Öffnungen vorzunehmen und der Gastronomie jetzt diese Perspektive zu bieten. Der Zugang zur Außengastronomie richtet sich nach den aktuellen Kontaktbeschränkungen. Also dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag