Hamburg. Der Überblick: Erstmals wieder Straßenlauf in Hamburg. Fischmarkt ist nach Zwangspause zurück. Ruhige Nacht im Stadtpark.
in Hamburg sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Tanzveranstaltungen erlaubt, allerdings nur unter strengen Vorgaben. Es dürfen maximal 250 Menschen unter freiem Himmel tanzen. Sie müssen negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen sein und sich registrieren. Im Stadtpark durfte in den Nächten zum Sonnabend und Sonntag angesichts vorangegangener Krawalle zudem kein Alkohol mehr getrunken und auch nicht mitgeführt werden.
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Derweil leben in Hamburg inzwischen schon mehr gegen das Coronavirus geimpfte Menschen als ungeimpfte. Vor dem Wochenende wurde die Zahl der mindestens einmal Immunisierten die Marke von einer Million übersprungen. Doch nun hat Hamburg die Vergabe der Impftermine vorerst gestoppt – wegen der geänderten Stiko-Empfehlung für Astrazeneca-Geimpfte. Alle Infos in unserem Newsblog.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 3. und 4. Juli:
- Nach langer Corona-Pause: 153 laufen um den Spreehafen
- Corona-Zahlen in Hamburg stagnieren
- Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter leicht
- Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt minimal
- Hamburger Fischmarkt öffnet nach langer Zwangspause
- Alkoholverbot im Stadtpark: Zweite Nacht in Folge ruhig
- 80 Prozent der Corona-Schnelltests falsch-positiv
- Weiter Ruhe im Stadtpark – Platzverweise in Winterhude
- Schadenersatz-Klagen wegen Quarantäne in Niedersachsen
- Inzidenz in Hamburg wieder leicht gesunken
- Viele Besucher in der Schanze und auf dem Kiez
- Hamburger Polizei setzt Alkoholverbot im Stadtpark durch
- Helgoland hebt Corona-Testpflicht für Tagesgäste auf
- Hamburg stoppt Impftermin-Vergabe – wegen Astrazeneca
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Nach langer Corona-Pause: 153 laufen um den Spreehafen
Erstmals nach monatelanger Corona-Pause ist in Hamburg wieder ein Straßenlauf ausgetragen worden. Der 9. Spreehafenlauf führte am Sonntag über einen fünf Kilometer langen Rundkurs auf der Veddel und dem Kleinen Grasbrook. Allerdings sah das Hygienekonzept eine geringere Teilnehmerzahl vor: 153 Läuferinnen und Läufer kamen ins Ziel. Die Schnellsten auf der 13-Kilometer-Distanz war Stephan Krakow (SG Enthe Perleberg) in 50:46 Minuten und Marie Mangold (Eintracht Munster/59:19).
Parallel zum Event vor Ort hatte Veranstalter BMS auch einen digitalen Lauf ohne feste Strecke und Startzeit angeboten. BMS richtet auch den Wilhelmsburger Insellauf aus, der im April wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen von der Polizei beendet worden war.
Corona-Zahlen in Hamburg stagnieren
Trotz der weiteren Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante bleiben die Corona-Zahlen in Hamburg niedrig. Am Sonntag meldete die Sozialbehörde 11 neue Fälle, das sind 11 Fälle weniger als am Vortag und genau so viele gemeldete Neuinfektionen wie am Sonntag vor einer Woche. Damit bleibt die Inzidenz mit 8,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen auf dem Niveau des Vortags. Vor einer Woche hatte der Wert 9,3 betragen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.467 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.300 als genesen. In den Hamburger Krankenhäusern werden mit Stand vom Vortag 34 Corona-Patienten behandelt. 19 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. 11 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1597 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
Inzidenz in Niedersachsen steigt weiter leicht
In Niedersachsen und Bremen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Wochenende leicht gestiegen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche in den niedersächsischen Kommunen zuletzt bei durchschnittlich 3,7.
Damit hält die Tendenz einer geringfügigen Zunahme an: Für Samstag war noch ein Wert von 3,4 und für Freitag - nach stetigen Rückgängen in den Tagen davor – von 3,3 gemeldet worden. Am Sonntag kamen 53 bestätigte Ansteckungen hinzu, tags zuvor waren es 49 gewesen. Weitere Todesfälle gab es nicht. Insgesamt starben in Niedersachsen bisher 5769 Menschen in Zusammenhang mit dem Covid-19-Erreger.
Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt minimal
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist minimal gestiegen. Nach Angaben der Landesmeldestelle vom Sonnabend (Stand: 19.45 Uhr) lag sie bei 3,6, etwas höher als am Vortag (3,5). Die Zahl der Neuinfektionen wurde mit 20 angegeben (Vortag: 17). Am Sonnabend vor einer Woche waren 16 Neuinfektionen registriert worden, die Inzidenz lag bei 3,3.
Es wurden keine weiteren Corona-Toten gemeldet, die Gesamtzahl im Bundesland blieb daher bei 1623. Als genesen galten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 62.100 Menschen. Im Krankenhaus wurden am Sonnabend den Angaben nach unverändert 14 Covid-19-Erkrankte behandelt. Elf Patienten lagen auf der Intensivstation, acht wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Inzidenz im Land sind die Kreise Segeberg (6,9), Lübeck (6,0) und Stormarn (4,5).
Hamburger Fischmarkt öffnet nach langer Zwangspause
Nachtschwärmer und Touristen konnten am frühen Sonntagmorgen erstmals seit mehr als einem Jahr wieder eine beliebte Hamburger Attraktion besuchen: den Fischmarkt. Nach mehr als 15-monatiger Zwangspause konnten viele der Verkäufer um 5 Uhr wieder ihre Rollläden hochziehen und Kunden begrüßen.
Der Start ist allerdings als Testbetrieb deklariert, es gibt einige Corona-Auflagen. Marktschreier und Musiker sind noch nicht erlaubt. Besucher müssen eine medizinische Maske tragen und dürfen nur außerhalb des Geländes essen. Auf einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern dürfen zudem derzeit nur rund 60 Händler in zwei Reihen ihre Waren anbieten. Üblicherweise sind dort im Sommer etwa 120 Marktstände bis 9.30 Uhr aufgebaut.
Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) hat sich vom Neustart des Fischmarkts selbst überzeugt und postete auf Twitter ein Foto von sich an der Elbe. Ob sie wiederkommt? "Aufstehen um 4 Uhr morgens ist ja nicht so meins, aber es hat sich wirklich gelohnt", schreibt von Berg.
Alkoholverbot im Stadtpark: Zweite Nacht in Folge ruhig
Infolge des seit Freitag geltenden Alkoholverbots ist es im Hamburger Stadtpark die zweite Nacht in Folge ruhig geblieben. „In der Spitze waren am Samstagabend etwa 1000 Menschen da“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Darunter seien hauptsächlich Familien gewesen. Um 21 Uhr hätten die meisten den Park verlassen. Nur vereinzelt habe die Polizei Gruppen auflösen müssen. Gegen 23 Uhr seien noch etwa 150 Menschen in der Grünanlage in Winterhude gewesen.
Im Hayns Park versammelten sich nach Angaben der Polizei zunächst etwa 300 Menschen. Vor Mitternacht seien es noch 60 gewesen. Am Winterhuder Kai zählte die Polizei etwa 80 und auf der Mühlenkampbrücke in Hamburg-Uhlenhorst 90 Menschen. „Insgesamt war die Stimmung aber überall entspannt“, sagte der Polizeisprecher.
80 Prozent der Corona-Schnelltests falsch-positiv
Der Anteil falsch-positiver Ergebnisse bei Corona-Schnelltests in Hamburg hat sich in den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Lag er in der ersten Mai-Woche bereits bei etwas über der Hälfte, waren in der zweiten Juniwoche schon 80 Prozent der Menschen mit positivem Corona-Schnelltestergebnis nicht infiziert, wie aus der Antwort der Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervorgeht. In den Wochen dazwischen kletterte der Anteil der per PCR-Test festgestellten falsch-positiven Ergebnisse von 52 über 69 und 71 auf 75 Prozent.
Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Fraktion, Andreas Grutzeck, nannte den hohen Anteil an falschen Ergebnissen für die Betroffenen zumindest kurzfristig beunruhigend. Es stelle sich „die generelle Frage, wie aussagekräftig Schnelltests tatsächlich noch sind“.
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Weiter Ruhe im Stadtpark – Platzverweise in Winterhude
Das Alkoholverbot im Stadtpark scheint auch in der Nacht zum Sonntag seine Wirkung zu entfalten. Der Lagedienst der Polizei hatte am Sonnabend kaum Zwischenfälle zu vermelden. Gegen 23.30 Uhr seien noch etwa 60 Personen in der Grünanlage gezählt worden – von einer Party mit Tausenden Feiernden wie noch am vergangenen Wochenende, als es zu Ausschreitungen kam, keine Spur.
Kleine Gruppen versammelten sich in Winterhude auch auf der Meenkwiese, am Winterhuder Kai und wie schon am Freitagabend auf der Mühlenkampbrücke. Dort traf die Polizei am Abend etwa 80 Personen an, die zu lauter Musik feierten. Gegen mehrere von ihnen seien Platzverweise ausgesprochen worden, zudem wurden erneut Lautsprecher beschlagnahmt.
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Schadenersatz-Klagen wegen Quarantäne in Niedersachsen
Ein Ehepaar und ein Mann aus Niedersachsen empfinden pauschale Corona-Quarantäneregeln nach Auslandsaufenthalten als rechtswidrig und verlangen Schadenersatz. Wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete, begann vor dem Landgericht Hannover bereits am Freitag ein entsprechendes Verfahren. Die Klagen richten sich demnach gegen das Land Niedersachsen sowie im Fall des Mannes darüber hinaus auch gegen die Region Hannover.
Das aus Cloppenburg stammende Paar kritisiere die verpflichtende Quarantäne, in die es nach der Rückkehr aus einem Anfang Juni angetretenen Schweden-Urlaub geschickt worden sei, so das Blatt. „Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte und fühlten uns 14 Tage wie im Knast“, wurden die beiden zitiert. Das Herumlungern habe belastet.
Sie hätten erst während der Reise von der Hochstufung des Landes zum Risikogebiet erfahren. Zurück zu Hause habe es wegen der strikten Absonderungsregeln aus dem schriftlichen Bescheid dann auch Probleme mit den Arbeitgebern gegeben. Die Klage des weiteren Mannes ziele zudem auf den Umstand, dass er allein deshalb in Quarantäne haben gehen müssen, weil er Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte.
Die wichtigsten Varianten des Coronavirus im Überblick
Nach Anregung der Weltgesundheitsorganisation WHO werden die Varianten des Coronavirus seit Mai 2021 nicht mehr nach den Staaten benannt, in denen sie zuerst nachgewiesen wurden, sondern nach den Buchstaben des griechischen Alphabets. So soll eine Stigmatisierung beispielsweise von Ländern verhindert werden, in denen besonders ansteckende Virusmutationen zuerst nachgewiesen wurden.
Derzeit gelten fünf Formen des Coronavirus als besorgniserregend ("Variants of Concern"):
- Alpha: Die im September 2020 zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7, die das ursprüngliche Coronavirus fast vollständig verdrängt hatte, bevor sie ihrerseits von der Delta-Variante verdrängt wurde
- Beta: Eine Form des Coronavirus, die im Mai 2020 in Südafrika entdeckt wurde, wissenschaftliche Bezeichung: B.1.351, B.1.351.2, B.1.351.3
- Gamma: Die zunächst in Brasilien im November 2020 nachgewiesene Mutation P.1 und ihre Subformen P.1.1 und P.1.2
- Delta: Die Corona-Variante B.1.617.2 (und ihre Subformen AY.1, AY.2, AY.3), zuerst im Oktober 2020 in Indien gefunden
- Omikron: Die Corona-Variante B.1.1.529 wurde im November 2021 in mehreren afrikanischen Ländern nachgewiesen und verbreitet sich
Außerdem beobachtet die WHO weitere vier Mutationen als bedeutsame "Variants of Interest" :
- Lambda: C.37, im Dezember 2020 in Peru entdeckt
- Mu: B.1.621, im Januar 2021 erstmals in Kolumbien nachgewiesen
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Inzidenz in Hamburg wieder leicht gesunken
Am Sonnabend hat die Sozialbehörde 22 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 15 Fälle weniger als am Freitag (37 neue Fälle) und 13 weniger als am Sonnabend vor einer Woche (35). Damit sinkt der Inzidenzwert wieder und liegt nun bei 8,8 (Vortag: 9,5) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Vor einer Woche hatte der Wert 10,0 betragen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 77.456 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 75.300 als genesen. 984.009 Menschen sind in Hamburg bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft worden, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht (Stand: 30.6.). Ihre Zweitimpfung haben 663.389 Bürger bekommen.
In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 34 Corona-Patienten behandelt. 19 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Elf von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1597 Menschen gestorben.
Corona-Inzidenz im Nordwesten nimmt leicht zu
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Niedersachsen abermals leicht gestiegen. Laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonnabendmorgen lag die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche zuletzt bei 3,4. Am Freitag hatte sie noch 3,3 betragen und nach einem tagelangen Rückgang erstmals wieder zugenommen.
Die absolute Summe der registrierten neuen Fälle war mit 49 jedoch etwas geringer als am Freitag (52). Es wurden zudem keine weiteren Todesfälle gemeldet. Insgesamt starben in Niedersachsen bisher 5769 Menschen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Erreger.
In den einzelnen Kommunen bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz auf einem relativ geringen Niveau. Nur in den Landkreisen Celle (14,0) und Stade (12,2) lag sie mit Stand Sonnabendmorgen über der Schwelle von 10. Für acht Kreise und Städte gab das RKI den Wert null an: Leer, Lüchow-Dannenberg, Northeim, Salzgitter, Uelzen, Vechta, die Wesermarsch sowie Wilhelmshaven. 57,2 Prozent der Menschen in Niedersachsen haben derzeit mindestens eine Impfung erhalten.
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Viele Besucher in der Schanze und auf dem Kiez
In Hamburgs Szenevierteln war es am Freitagabend voll. Wie der Lagedienst der Polizei auf Anfrage mitteilt, waren auf dem Kiez in der Spitze 12.000 Besucher. Auch in der Schanze sei die Außengastronomie ausgelastet gewesen. Auf der Piazza vor der Roten Flora zählte die Polizei 1500 Personen. Das Erfreuliche: Alle verhielten sich gesittet. Die Polizei spricht von einer ruhigen Lage.
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
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Hamburger Polizei setzt Alkoholverbot im Stadtpark durch
Die Hamburger Polizei hat am Freitagabend das Alkoholverbot im Stadtpark wie angekündigt konsequent umgesetzt. In der Spitze seien etwa 300 Menschen im Stadtpark gewesen, doch mit Beginn der Kontrollen wegen des Alkoholverbots um 21.00 Uhr habe sich der Park recht schnell geleert. Kurz vor Mitternacht sprach ein Polizeisprecher von einer „absoluten Null-Lage“, es seien keine Menschen mehr dort. Wie der Lagedienst der Polizei mitteilt, konnten die Polizeikräfte ab 0.30 Uhr nach und nach abrücken.
An den vergangenen Wochenenden hatte die Polizei den Stadtpark mehrfach geräumt. Mehrere Hundert überwiegend junge Männer hatten nach Angaben von Innensenator Andy Grote (SPD) nicht nur gegen Corona-Regeln verstoßen, sondern auch Straftaten wie Körperverletzungen, Landfriedensbruch und Sexualdelikte begangen. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hatte daher für dieses Wochenende scharfe Kontrollen angekündigt und gesagt: „Gerade gegen diese Krawallmacher werden meine Kolleginnen und Kollegen eine klare Kante zeigen.“
In den Nächten zum Sonnabend und Sonntag gilt in der 150 Hektar großen Grünanlage von 21.00 bis 6.00 Uhr ein Alkoholverbot. Das heißt, Besucher dürfen Bier und Wein weder trinken noch dabei haben. So mussten etliche Partywillige am Freitagabend ihre angebrochenen Getränke ausschütten und sich mit mitgebrachten Bierkisten auf den Heimweg machen.
Polizei nimmt eine Person im Stadtpark in Gewahrsam
Auch nach 21 Uhr blieb die Lage ruhig. Es würden lediglich "vereinzelt kleinere Personengruppen" auf das inzwischen geltende Alkoholverbot hingewiesen, teilte die Polizei via Twitter mit. Gegen 23.20 Uhr hielten sich noch etwa 100 Personen auf der Festwiese auf.
Nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes ist eine Person in Gewahrsam genommen worden. Sie habe zuvor Widerstand geleistet.
Das Partyvolk versuchte offenbar woanders sein Glück. Am Mühlenkamp in Winterhude seien der Polizei am Abend kleinere Gruppen gemeldet worden, die auf der Straße zu Musik feierten und selbst mitgebrachte Getränke konsumierten. Laut Lagedienst hatten sich in Höhe der Mühlenkampbrücke etwa 150 Personen auf beiden Gehwegseiten versammelt.
"Wir bleiben nun vor Ort und sorgen dafür, dass die Ruhestörung beendet bleibt und Anwohner schlafen können", teilte die Polizei mit. Eine Musikbox sei sichergestellt worden.
Helgoland hebt Corona-Testpflicht für Tagesgäste auf
Auch Helgoland lockert die Corona-Regeln weiter: Die Testpflicht für die Einreise wird am Montag für Tagesgäste aufgehoben. Das teilte der zuständige Kreis Pinneberg am Freitag mit. Die aktuellen Rahmenbedingung ließen diese Lockerung zu.
Urlauber, die auf der Hochseeinsel übernachten möchten, müssen aber auch weiterhin einen Nachweis über einen negativen Test haben. Er muss vor Reiseantritt gemacht werden und darf beim Einchecken nicht älter als 48 Stunden sein. Auch wer in einer Gaststätte im Innenbereich speisen möchte, muss ein negatives Testergebnis vorlegen. Vollständig Geimpfte oder Genesene brauchen dies nicht. Bereits vor wenigen Tagen war die Maskenpflicht im Hafen der Insel aufgehoben worden.
Hamburg stoppt Impftermin-Vergabe – wegen Astrazeneca
Hamburg reagiert auf die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag sagte, werde die Terminvergabe für Impfungen im Impfzentrum sofort gestoppt und bleibe voraussichtlich zwei Wochen ausgesetzt. Alle fest vereinbarten Termine können wahrgenommen werden. Der vorhandene mRNA-Impfstoff von Biontech und Moderna werde jetzt vorrangig für die anstehenden 50.000 Zweitimpfungen von Menschen mit Astrazeneca-Erstimpfung gebraucht. Das bedeute auch, dass sich das Impftempo bei den jüngeren Altersgruppen etwas verlangsamen werde.
Wer bei der ersten Impfung im Impfzentrum den Astrazeneca-Impfstoff erhalten hat, wird beim zweiten Termin mit einem Vakzin von Biontech oder Moderna geimpft. Das geschieht aufgrund neuer Erkenntnisse, die sich auch die Stiko zu eigen gemacht hat. Sie empfiehlt, dass nach Astrazeneca bei der Erstimpfung frühestens nach vier Wochen ein mRNA-Impstoff verabreicht wird, um einen noch größeren Schutz gegen die Delta-Variante des Coronavirus zu haben. Leonhard verwies darauf, dass man nichts tun müsse, wenn man bereits einen Termin zur Impfung in den kommenden zwei Wochen im Impfzentrum habe. Wer bereits zweimal Astrazeneca bekommen habe, sei gut geschützt.
Vermutlich wird sich auch die Vergabe neuer Impftermine in den Arztpraxen verzögern. Auch hier sollen zuerst mit Astrazeneca Geimpfte bei der zweiten Spritze Biontech oder Moderna erhalten. „Bitte gehen Sie nicht spontan in eine Arztpraxis“, bittet der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann, die Betroffenen, „setzen Sie sich erst mit der Praxis in Verbindung und sprechen Sie das weitere Vorgehen ab.“ In den Praxen gebe es aktuell nicht ausreichend Impfstoff, um die Zweitimpfung mit einem mRNA-Wirkstoff vorziehen zu können. „In der Woche ab dem 12. Juli könnte die Lage anders aussehen“, so Plassmann.
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Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Sylt-Pendler und Lokalpolitiker auf der größten deutschen Nordseeinsel kritisieren, dass es in den Zügen auf der Marschbahnstrecke zu wenige Sitzplätze gibt. „Es ist zu voll: Wenn statt zehn bis zwölf Waggons nur sechs angekoppelt sind, stehen wir in den Gängen und vor den Türen dicht beieinander“, sagt Achim Bonnichsen, Sprecher der Sylter Pendler-Initiative. Im Hinblick auf die Delta-Variante des Coronavirus sei das kein schönes Gefühl.
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Die Bahn und das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium hatten zuvor mit einer sogenannten Sommeroffensive mehr Sitzplätze für Berufspendelnder und Urlaubsreisende von und nach Sylt versprochen. Zwischen Hamburg und Westerland sollen bis zum 1. November täglich rund 4000, zwischen Niebüll und Westerland rund 8500 zusätzliche Sitzplätze pro Tag zur Verfügung stehen.
Lockerungen in Hamburg ab 2. Juli:
- Tanzveranstaltungen im Freien sind mit bis zu 250 Personen unter Auflagen möglich (insbesondere Hygiene- und Schutzkonzept, Abstandsgebot, Testpflicht, Voranmeldung, (digitale) Kontaktnachverfolgung).
- Das Mitführen und der Verzehr von Alkohol sind im Stadtpark am Freitag und Sonnabend sowie an Tagen, auf die ein Feiertag folgt, von 21 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages nicht gestattet.
- Die Gültigkeit von Antigenschnelltests wird von 24 auf 48 Stunden erweitert. Das Boarding einer Kreuzfahrt ist nun auch mit Antigenschnelltests möglich.
- Die Sitzplätze von Zuschauerinnen und Zuschauern bei Sportveranstaltungen dürfen künftig auch im Schachbrettmuster angeordnet werden. Stehplätze müssen weiterhin mit Abstand von 1,5 Metern zueinander angeordnet werden.
- Im Freien und in geschlossenen Räumen ist Mannschaftssport und Kontaktsport unabhängig von der Personenzahl zulässig. In geschlossenen Räumen gilt eine Begrenzung der Personenzahl in Abhängigkeit von der Raumgröße (eine Person je zehn Quadratmeter Fläche). Die bisherigen Auflagen bleiben bestehen – insbesondere die Testpflicht in geschlossenen Räumen.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag