Hamburg. Der Überblick: 2G-Regel für Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen fällt im Norden. Inzidenz in Hamburg erneut gesunken.
Am Mittwoch beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Ein erster Beschlussentwurf sieht baldige Lockerungen vor. In Hamburg hat sich die Lage in den vergangenen Wochen stabil gezeigt: Die Inzidenz sinkt kontinuierlich, und die Krankenhäuser sind be-, aber nicht überlastet. Am Dienstagmittag informierte der Senat auf einer Landespressekonferenz über die aktuelle Corona-Situation in der Stadt und stellte einen Freedom Day in Aussicht.
Schon lange läuft es auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen nicht immer friedlich ab. Die Angst vor gewaltbereiten Corona-Leugnern steigt. Doch wer bedroht wird, ist nicht allein. Alle Infos in unserem Corona-Blog.
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 15. Februar 2022:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert bei etwa 755
- SPD kritisiert Corona-Lockerungskurs im Norden
- 2G-Regel für Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen fällt im Norden
- Sperrstunde und Freedom Day: Senat kündigt Lockerungen an
- Auch Regierung in MV für stufenweise Lockerung der Corona-Regeln ab März
- "Impfpolizei": Woran eine Impfpflicht gegen Corona scheitern dürfte
- Weniger Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg sinkt deutlich
- Sechs Bewohner nach Corona-Ausbruch in Seniorenheim gestorben
- Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen stagniert
- Im dritten Coronajahr planen wieder mehr Menschen Urlaubsreisen
- Ärzteverband will Festhalten an FFP2-Masken-Pflicht
- Mehr Menschen fühlten sich 2021 durch Corona-Leugner bedroht
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein stagniert bei etwa 755
Die Corona-Wochen-Inzidenz in Schleswig-Holstein verharrt etwa auf der Höhe der vergangenen Tage. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in sieben Tagen lag am Dienstag bei 755,6. Seit Sonnabend pendelt der Wert in dieser Größenordnung. Vor einer Woche hatte die Landesmeldestelle in Kiel noch Werte über 880 registriert.
Am Dienstag wurden im Land 5058 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch etwas höher gelegen. Die Hospitalisierungsinzidenz sank weiter auf 5,15 (Vortag: 5,32). 345 Patienten lagen mit Corona in Krankenhäusern.
Auf Intensivstationen wurden am Dienstag 46 Corona-Patienten behandelt, also zwei weniger als am Vortag. Derzeit werden 30 (-2) Intensiv-Corona-Patienten beatmet. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg auf 2058. Das sind vier neu gemeldete Tote innerhalb eines Tages.
SPD kritisiert Corona-Lockerungskurs im Norden
SPD-Fraktionschefin Serpil Midyatli hat den Lockerungskurs des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) in der Corona-Pandemie kritisiert und Vorsicht angemahnt. „Daniel Günther hat in der Vergangenheit häufig zu früh Lockerungen eingeläutet, um sie dann doch wieder zurücknehmen zu müssen“, sagte Midyatli. „Ich befürchtete, dass wegen des aufziehenden Landtagswahlkampfes Daniel Günther immer mehr der Versuchung erliegt, Lockerungen über das vernünftige Maß in Aussicht zu stellen.“
Günther sollte sich lieber damit beschäftigen, die „Unionsländerfürsten“ und die Bundestagsfraktion wieder einzufangen, statt einen Tag vor der Ministerpräsidentenkonferenz wieder eigene Lockerungen zu verkünden, sagte Midyatli. „Auch diese wird er eventuell wieder zurücknehmen müssen.“ Schleswig-holsteinische Extratouren lehnte Midyatli ab.
Günther hatte zuvor diverse Erleichterungen für Freizeit, Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Sport bekanntgegeben, die am 3. März in Kraft treten sollen. Schon an diesem Wochenende fallen Kontaktbeschränkungen für private Treffen weg, wenn alle Teilnehmer von Covid-19 genesen oder gegen das Virus geimpft sind.
2G-Regel für Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen fällt im Norden
In Schleswig-Holstein sollen auch Ungeimpfte vom dem 3. März an wieder an weiten Teilen des öffentlichen Lebens teilnehmen dürfen. Voraussetzung ist, dass sie in der Gastronomie, im Tourismus sowie in Freizeit und Kultur einen negativen Test vorweisen, wie aus Ankündigungen von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vom Dienstag hervorgeht.
Schon von Sonnabend an will die Landesregierung die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene in Schleswig-Holstein aufheben. Für Menschen ohne Covid-19-Schutzimpfung soll bei privaten Treffen aber noch eine Obergrenze von 25 Personen gelten, kündigte Günther an.
Außerdem soll spätestens zu Beginn der Osterferien die Maskenpflicht an den Schulen in Schleswig-Holstein aufgehoben werden. „Das ist der späteste Zeitpunkt, den wir von heute an sehen“, sagte Günther.
Auch die Diskotheken in Schleswig-Holstein dürfen ab dem 3. März wieder öffnen. Dort soll dann 2G plus greifen, wie Günther am Dienstag ankündigte. Dabei erhalten nur Menschen Zutritt, die geimpft oder oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind und daneben einen aktuellen negativen Test vorlegen oder eine Booster-Impfung haben.
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Sperrstunde und Freedom Day: Senat kündigt Lockerungen an
Auf einer Landespressekonferenz hat der Senat über die aktuelle Pandemie-Lage in Hamburg informiert. "Hamburg hat derzeit den bundesweit niedrigsten Wert bei der Hospitalisierungsinzidenz", sagte Marcel Schweitzer, Pressesprecher des Senats. Mehr als eine Million Booster-Impfungen seien zudem schon verabreicht worden, das entspreche einer Quote von 54,5 Prozent. Er wies noch einmal darauf hin, dass der Senat all jenen, die es noch nicht getan haben, empfehle, sich boostern lassen. Impfstoff sei reichlich vorhanden.
Erste Lieferungen des neuen Impfstoffes Novavax würden in der kommenden Woche erwartet. Wie hoch diese ausfallen werden und ob es bereits eine Warteliste von Interessenten gibt, konnte Schweitzer nicht sagen. Bevorzugt würden jedoch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, auch wenn es keine klare Priorisierung gebe.
Angesichts der entspannteren Corona-Lage habe der Senat am Dienstag über weitere Lockerungen beraten und entschieden, in Anlehnung an die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch in mehreren Schritten Öffnungen umzusetzen. Schon bald sollen Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich gelockert und die Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben werden. "Hamburg wird sich wie gewohnt an den Beschlüssen der MPK sowie an den fachlichen Einschätzungen des Expertenrats und den daraus resultierenden Empfehlungen orientieren", erklärte Schweitzer.
Mit der Aufhebung der Sperrstunde könne schon ab Sonnabend gerechnet werden. Hamburg hatte angesichts der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante an Heiligabend vergangenen Jahres in Restaurants, Kneipen und Bars eine Sperrstunde erlassen. Sämtliche derartige Einrichtungen müssen seither um 23.00 Uhr schließen.
Darüber hinaus hält Schweitzer es für wahrscheinlich, dass bis zum 20. März alle Einschränkungen bis auf die Maskenpflicht fallen und es somit auch in Deutschland einen Freedom Day geben wird. Die epidemische Lage endet jedoch bereits am 15. März. Müssen für fünf Tage Regeln eingeführt werden? Schweitzer: "Darüber wird beraten, wie das gehandelt wird."
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Auch Regierung in MV für stufenweise Lockerung der Corona-Regeln ab März
Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Pläne für eine stufenweise Lockerung der Corona-Schutzvorschriften, über die bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch gesprochen werden soll. Erste Lockerungen etwa für die Bereiche Sport, Kultur und Handel habe es in den Vorwochen gegeben. „Weitere Schritte können im März erfolgen“, sagte Vize-Regierungschefin Simone Oldenburg (Linke) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin, ohne jedoch konkret zu werden. Wichtig sei, dass die Regeln bundesweit einheitlich, einfach und leicht nachvollziehbar seien, um bei der Bevölkerung Akzeptanz zu finden.
Bei Telegram angegriffen: Oberbürgermeister von Neumünster fühlt sich bedroht
Neumünsters Oberbürgermeister Tobias Bergmann ist offenbar Opfer von virtueller Hetze geworden. Wie die shz.de schreibt, soll Bergmann in der Telegram-Gruppe "Freies Neumünster", in der sich die Teilnehmer laut dem Bericht auch zu den "Montagsspaziergängen" mobilisieren, heftig angefeindet und unter anderem als "elender Marxist" beschimpft worden sein.
Bergmann, Ex-Präses der Hamburger Handelskammer, soll daraufhin rechtliche Schritte eingeleitet und bei der Kriminalpolizei Neumünster Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt haben.
"Impfpolizei": Woran eine Impfpflicht gegen Corona scheitern dürfte
Die gesetzlichen Krankenkassen und die privaten Krankenversicherer wehren sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen das Prozedere bei der geplanten Impflicht gegen das Coronavirus. Sie lehnen es ab, die Daten ihrer Versicherten zum Impfstatus zu erheben und zu einer „Impfpolizei“ zu werden. In einer Mitteilung vom Dienstag heißt es: Man unterstütze die Aktivitäten, um die Impfquote zu erhöhen, aber: „Die für die Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht geplante Abfrage, Sammlung, Speicherung und ggf. Weiterleitung des individuellen Impfstatus durch Krankenversicherungen lehnen sie jedoch entschieden ab. Dies ist eindeutig Aufgabe staatlicher Stellen. Das Vertrauen der Menschen in die Krankenversicherungen für den besonders sensiblen Gesundheitsschutz darf nicht gefährdet werden.“
Die Krankenversicherungen könnten die Echtheit der von ihnen neu abzufragenden Daten überhaupt nicht prüfen. Bekommen sie gar keine Impfdaten von ihren Versicherten, müssten sie diese Versicherten „an mehrere Hundert verschiedene Ordnungsämtern“ melden.
Vor allem in der Krankenkassenstadt Hamburg mit den Hauptsitzen der Techniker, der DAK und der HEK gibt es große Vorbehalte gegen die Praktikabilität einer Impfpflicht. „Wie sollen wir denn Fälschungen erkennen?“, heißt es. Das Vertrauen der Versicherten in ihre Krankenversicherung sei zudem erheblich beeinträchtigt. Und es gibt einen entscheidenden Hinweis aus der Führung einer Kasse: „Zu spät.“ Hätte man eine Impfpflicht und ein Impfregister – abseits aller anderen praktischen Fragen – gleich mit Beginn der Impfkampagne im vergangenen Frühjahr eingeführt, wären im Herbst deutlich mehr Menschen geimpft und vor der nächsten Pandemie-Welle geschützt gewesen. So ist die Lesart der Hamburger Krankenkassen.
Wer die Daten erheben, kontrollieren und mögliche Strafen aussprechen soll, das scheint vor der Beratung einer Impfpflicht im Bundestag völlig offen. Bei der Masern-Impfpflicht für Kinder kontrollieren Kita oder Schule die Nachweise, die Eltern ihnen vorlegen.
Weniger Neuinfektionen: Inzidenz in Hamburg sinkt deutlich
Am Dienstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 3970 Corona-Neuinfektionen. Das sind 1837 Fälle mehr als am Vortag (2133), aber 1274 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (5244). Damit sinkt die Inzidenz erneut und liegt nun bei 1396,9 (Vortag 1463,8).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 320.354 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Davon gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 187.300 Infizierte als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.510.309 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten (Stand: 14.02.), 1.490.651 Personen sind vollständig geimpft (Stand 14.02.).
Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 469 Corona-Patienten behandelt. 69 Personen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen, und damit etwas mehr als noch vor dem Wochenende (62). Die Behörde meldete zudem keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 2209 Menschen gestorben.
Sechs Bewohner nach Corona-Ausbruch in Seniorenheim gestorben
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Tarp (Schleswig-Holstein) sind zwei weitere Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben – damit gibt es nun sechs solcher Todesfälle. Es handle sich um einen 82-Jährigen und einen 89-Jährigen, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Schleswig-Flensburg vom Dienstag. Am Vortag war mitgeteilt worden, dass vier Bewohnerinnen im Alter von 86 bis 95 Jahren an einer Corona-Infektion gestorben sind. Angaben zu Vorerkrankungen lagen dem Kreis in alle Fällen zunächst nicht vor.
Bei PCR-Tests von 86 Bewohnern sowie 87 Beschäftigten der Einrichtung waren Ende vergangener Woche 65 Bewohner und 19 Beschäftigte positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Nahezu alle Bewohner und Mitarbeiter des Heimes sind den Angaben zufolge dreifach geimpft.
IHK Nord fordert vor Bund-Länder-Treffen Perspektive für Lockerungen
Die Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern (IHK) appelliert vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch an die Politik, eine Perspektive für Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu schaffen. „Von größter Wichtigkeit ist dabei die Schaffung eines einheitlichen Rahmens der norddeutschen Länder bei der Aufhebung von Beschränkungen wie der 2G-Plus-Regelung oder der Sperrstunde in der Gastronomie“, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag in Hamburg. Die IHK Nord wies hierbei auf die nahende Ostersaison hin.
Laut dem Vorsitzenden des IHK-Verbunds, Norbert Aust, sind das Gastgewerbe, die Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft, die Sport- und Fitnessbranche und die Dienstleister durch die Corona-Maßnahmen schwer belastet. Zudem sei die Umsetzung von 2G plus, also des Zugangs nur für Geimpfte und Genesene mit einem negativen Corona-Test, sehr aufwendig. Die Vielzahl an Regelungen um den Impf- und Genesenenstatus über die Ländergrenzen hinweg sei uneinheitlich und verwirrend.
Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen stagniert
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen sinkt langsam weiter, gleichzeitig bleibt die Lage in den Krankenhäusern im Land angespannt. Die Hospitalisierungsinzidenz betrug am Dienstag 11,1 – genau wie am Vortag. Der Wert steht für die Zahl der infizierten Patienten pro 100.000 Einwohner, die binnen einer Woche neu in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die wegen einer ganz anderen Erkrankung in die Klinik kommen. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten stieg weiter – auf 5,6 Prozent nach 5,4 Prozent am Montag.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sank nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Dienstag auf 1182,7. Einen Tag zuvor lag der Wert noch bei 1191,9. Die Zahl gibt an, wie viele Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen registriert wurden. Insgesamt gab es landesweit 11 725 bestätigte neue Infektionen, die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 18 auf 7266.
Die höchste Inzidenz hatte der Landkreis Celle mit 2021,3, gefolgt von der Stadt Salzgitter (1844,7) und der Stadt Wolfsburg (1627,9). Den landesweit niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Göttingen mit 546,8. Im Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 1059,4 – nach 1255,3 am Vortag. Es wurden 852 bestätigte Neuinfektionen und zwei weitere Todesfälle registriert.
Wegen Corona: Staples-Büromärkte melden Insolvenz an
Ein bekanntes Handelsunternehmen mit Sitz in Hamburg ist ein Opfer der Corona-Krise geworden: Die Firma OfficeCentre, besser bekannt unter dem Markennamen Staples, hat Insolvenz angemeldet – hier erfahren Sie mehr.
Im dritten Coronajahr planen wieder mehr Menschen Urlaubsreisen
Im dritten Jahr der Coronapandemie planen einer Umfrage zufolge mehr als 50 Prozent der Menschen in Deutschland wieder eine längere Urlaubsreise. „Bereits jetzt ist sich mehr als jeder zweite Deutsche (57 Prozent) sicher, dieses Jahr in den Urlaub zu fahren. Dieses entspricht 27 Prozent mehr als noch vor 12 Monaten“, berichtete die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) am Dienstag. „Nach mittlerweile zwei Jahren scheinen sich viele Bundesbürger an diese Situation gewöhnt zu haben und durch Maßnahmen der Reiseveranstalter ein wenig Sicherheit in unsicheren Zeiten zu verspüren.“
Die Stiftung ließ für ihre jüngste Tourismusanalyse nach eigenen Angaben im Dezember und Januar mehr als 3000 Menschen über 18 zu ihren Reisen im vergangenen Jahr und ihren Urlaubsplänen für dieses Jahr befragen. Demnach sagten immerhin schon wieder 49 Prozent, dass sie 2021 wenigstens einmal die Koffer gepackt hätten, nachdem es 2020 im ersten Corona-Jahr nur gut jeder dritte war. „Damit ist der Wert zwar immer noch der zweitniedrigste seit der Wiedervereinigung, zeigt aber gleichzeitig auch, welch hohen Stellenwert Urlaub und Verreisen für die Bundesbürger (wieder) hat“, lautet das Fazit der Stiftung.
„Die Bürger sind Corona-müde und wollen nicht mehr rund um die Uhr mit der Pandemie konfrontiert werden. Sie sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer, wollen wieder unterwegs sein und dabei möglichst die Unsicherheit daheimlassen“, sagte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. „Die Chancen hierfür stehen gut und mit einer hohen Impfquote und weniger Infektionen werden auch Reisewarnungen und Einschränkungen zurückgehen.“
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Ärzteverband will Festhalten an FFP2-Masken-Pflicht
Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat die Bund-Länder-Pläne für schrittweise Lockerungen der Einschränkungen in der Corona-Pandemie begrüßt. Zugleich pocht sie aber vor dem Bund-Länder-Gipfel auf ein Festhalten an der FFP2-Masken-Pflicht. „In der Beschlussvorlage zu der Ministerpräsidentenkonferenz wird ein gestuftes Vorgehen in Aussicht gestellt. Das ist der richtige Ansatz“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). „Ich halte es für sinnvoll, im Abstand von etwa einer Woche neue Lockerungsschritte umzusetzen.“
Ein Stopp der Corona-Einschränkungen auf einen Schlag wie bei einem „Freedom Day“ sei zu gefährlich, sagte Johna. Es gebe noch 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene, darunter 2,8 Millionen über 60-Jährige ohne zweifachen Basis-Impfschutz. „Wenn sich diese Menschen vermehrt infizieren - und das werden sie bei Aufhebung aller Schutzmaßnahmen - wird es in dieser Gruppe auch deutlich mehr Erkrankungen geben.“
Die 2G-Regel im Einzelhandel - also das Shopping-Verbot für Ungeimpfte - hält Johna schon jetzt für „entbehrlich“. Allerdings sollte bis auf Weiteres die FFP2-Masken-Pflicht beibehalten werden. „Sie sollte als Letztes wegfallen, weil sich die FFP2-Masken in der Pandemie als besonders hilfreich erwiesen haben“, forderte Johna. „Solange wir eine derart hohe Infektionsaktivität haben wie jetzt, sind FFP2-Schutzmasken gerade in Innenräumen absolut unentbehrlich.“
Eindringlich warnte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft vor einer Aufhebung der Maskenpflicht schon zu Ostern, wie es etwa Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gefordert hatte: „Wahrscheinlich wird man sie erst im Frühsommer nicht mehr brauchen, in Teilbereichen des Gesundheitswesens werden sie aber wohl zum Alltag gehören.“
Corona Hamburg: Senat berät über mögliche Lockerungen
Am Dienstag berät der Hamburger Senat über den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie. Mit Spannung wird erwartet, ob bereits vor dem Bund-Länder-Treffen, das am Mittwoch stattfindet, weitere Öffnungsschritte für die Hansestadt verkündet werden. Am Mittag will der Senat auf einer Landespressekonferenz über die Ergebnisse informieren.
Schon in der vergangenen Woche wurde die erste Lockerung beschlossen und umgesetzt: Seit Sonnabend ist im Hamburger Einzelhandel die 2G-Regel weggefallen. Um shoppen zu gehen, wird jetzt eine FFP2-Maske benötigt.
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Corona-Testpflicht in niedersächsischen Kitas startet
Für den Kita-Besuch brauchen Kinder ab drei Jahren künftig dreimal wöchentlich einen negativen Corona-Test. Von Dienstag an beginnt in Niedersachsen eine entsprechende Test-Pflicht. Laut Kultusministerium soll dann in der Regel zu Hause getestet werden, bevor das Kind das Haus verlässt. Die Tests werden von den Einrichtungen gestellt und sind kostenlos. Da Kita-Kinder noch sehr klein sind, sollen gewöhnlich die Eltern das Testen übernehmen. Diese sollen dann auch das negative Testergebnis gegenüber der Kita oder Kindertagespflege bestätigen.
Gesundheitsministerin Behrens für Lockerungen in einigen Wochen
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen in einigen Wochen für möglich. Ziel sei stets gewesen, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sagte die SPD-Politikerin dem NDR-Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“. Die Lage in den Krankenhäusern sei stabil, die Zahl der Corona-Infektionen mit schwerem Verlauf sei in der Omikron-Welle deutlich geringer. In den kommenden Wochen sei es möglich, sich vorzutasten und langsam auf einen Öffnungsplan einzulassen. Damit seien bald sicherlich weniger intensive Beschränkungen bei privaten Kontakten möglich.
Bund und Länder beraten am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. In einem am Montag bekanntgewordenen, zwischen Kanzleramt, Vorsitz und Co-Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz abgestimmten Vorschlag ist davon die Rede, dass bis zum 20. März die Corona-Schutzmaßnahmen weitgehend wegfallen sollen. In einem ersten Schritt sollen private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene mit mehr Menschen ermöglicht werden. Im Einzelhandel soll die 2G-Regel bundesweit fallen, die Pflicht zum Maskentragen aber bestehen bleiben. Bei dem Papier handelt es sich um eine Diskussionsgrundlage.
Mehr Menschen fühlten sich 2021 durch Corona-Leugner bedroht
Im vergangenen Jahr haben sich mehr Menschen an die Betroffenenberatung Niedersachsen gewandt, weil sie sich von Corona-Leugnern bedroht fühlten. Insgesamt 51 Fälle standen nach Angaben der Beratungsstelle in Zusammenhang mit einer Bedrohungslage durch Reichsbürger, Verschwörungsideologen und sogenannte Querdenker. Das entspreche in etwa jeder fünften Anfrage. Die meisten Beratungen zu diesen Fällen habe es für Journalistinnen und Journalisten gegeben, sagte eine Sprecherin der Stelle. Diese seien bei Demonstrationen besonders betroffen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2020 habe es zwischen Juli und Dezember nur vier Fälle mit dem Tatmotiv Verschwörungsideologie gegeben. Da sich die Beratungsstelle seit Juli 2020 in neuer Trägerschaft befinde, könnten keine Angaben zur ersten Jahreshälfte gemacht werden.
Die Betroffenenberatung Niedersachsen berät und unterstützt Menschen, die von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bedroht sind. Sie besteht aus drei regionalen Beratungsstellen in Osnabrück, Nienburg und Hildesheim. Das Angebot ist kostenlos. Das Geld kommt vom Land und vom Bund.
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Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt minimal
Die Inzidenz in Schleswig-Holstein hat sich am Montag nach 3513 Neuinfektionen kaum verändert. Die Zahl der bestätigten Fälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 755,2 – nach 752,6 am Sonntag. Am Montag vergangener Woche lag der Wert bei 868,9 nach 4017 Neuinfektionen. Damit bleibt Schleswig-Holstein das Bundesland mit der niedrigsten Inzidenz. Außer Thüringen (983,4) liegen alle anderen Länder weiter über dem Wert 1000.
Die Hospitalisierungsinzidenz ist auf 5,32 (Wochenende: 6,05) gesunken. 344 Patienten werden mit Corona in Krankenhäusern behandelt (Vorwoche: 326). Auf Intensivstationen liegen 48 Corona-Patienten, das sind vier mehr als am Wochenende. Eine Woche zuvor waren es 51. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg um elf Menschen auf 2054. Die höchste Inzidenz wird für die Städte Neumünster (1251,51), Flensburg (1195,3) und Lübeck (927,0) ermittelt. Am niedrigsten ist der Wert im Kreis Nordfriesland (564,8).