Hamburg. Der Überblick: Erster Omikron-Fall in Stormarn bestätigt. “Booster-Days“ in der Kaifu. Mehr als tausend Neuinfektionen in Hamburg.

Die Corona-Impfungen sind in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in vollem Gange: Am Donnerstag ist in der Hansestadt das erste Kinder-Impfzentrum erfolgreich an den Start gegangen. Die Immunisierung gilt als Ausweg aus der Pandemie. Auch Geimpfte können sich mit dem Virus infizieren, erleben dann aber nur selten schwerere Verläufe – oder? Eine Anfrage der Linken und der FDP in Hamburg bringt nun ans Licht, dass die Zahlen des Senats zum Impfstatus der Infizierten auf wackeligen Beinen stehen.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zu den aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden.

Seit die 2G-Regel in vielen Bereichen Schleswig-Holsteins greift, steigt dort die Zahl der Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe. Allein 100 Fälle registrierte die Polizei zuletzt. Alle Infos in unseren Corona News.

Die Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 16. Dezember:

  • Erster Omikron-Fall im Kreis Stormarn bestätigt
  • LKA-Mann soll Polizisten bei Corona-Protesten attackiert haben
  • Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 164,9
  • Falsche Zahlen in Hamburg? Inzidenz der Geimpften womöglich höher
  • Landesamt: Omikron-Ausbreitung in Niedersachsen beginnt
  • UKSH boostert unter 30-Jährige mit Biontech
  • Corona-Ausbruch auf Geriatrie-Station in Krankenhaus in Bergedorf
  • Corona-Zahlen: Mehr als 1000 neue Fälle und elf Tote in Hamburg
  • "Booster-Days" in der Kaifu-Lodge: 3000 Impfdosen stehen bereit
  • Corona Hamburg: Bezirke stellen auch in Kundenzentren auf 3G-Regel um
  • Radikalisierte Impfgegner: Pistorius fordert Vertriebsstopp von Telegram
  • Hamburg öffnet zentrales Corona-Impfzentrum für Kinder
  • Zahl der Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe rapide gestiegen
  • Deutliche Zunahme von Corona-Protesten in Niedersachsen
  • Beamter gibt Querdenkern Demo-Tipps: Polizei prüft Video
  • Wieder fast 1000 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

Erster Omikron-Fall im Kreis Stormarn bestätigt

Jetzt hat die neue Coronavirus-Variante Omikron auch den Kreis Stormarn erreicht. „Es ist ein erster positiver Fall bestätigt“, sagte Kreisverwaltungssprecher Michael Drenckhahn. „Betroffen ist eine jüngere Person mit milderem Krankheitsverlauf. Die Infektionsquelle ist unklar, hängt aber nicht mit einer Reise zusammen. Kontaktpersonen werden ermittelt.“

Von Mittwoch- auf Donnerstagnachmittag registrierte das Gesundheitsamt des Kreises insgesamt 97 Neuinfektionen. Damit ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert im gleichen Zeitraum von 226,1 auf 213,4 Infektionen pro 100.000 Einwohner gesunken. Die Gesamtzahl der klinisch bestätigten Covid-19-Fälle hat sich auf 11.514 erhöht. Aktuell sind den Behörden 766 Infektionsfälle im Kreisgebiet bekannt. Die Zahl der Todesfälle bleibt unverändert bei 333.

LKA-Mann soll Polizisten bei Corona-Protesten attackiert haben

Ein sächsischer LKA-Beamter soll einen Polizisten angegriffen haben, der bei Corona-Protesten im Einsatz war. Er wurde festgenommen, wie das Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mitteilte. Der Beamte, der privat unterwegs war, sei während eines Einsatzes bei Corona-Protesten in Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) mit einem Bereitschaftspolizisten aus Niedersachsen aneinandergeraten. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte. Das LKA habe zudem ein Disziplinarverfahren eröffnet und den Beamten von seinen gegenwärtigen Aufgaben entbunden.

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) bezeichnete das Verhalten des Polizisten als „unentschuldbar“. „Wenn sich der Vorwurf so bestätigt, hat der Beamte nichts mehr in den Reihen der Polizei zu suchen.“ Der Sachverhalt müsse nun komplett aufgeklärt werden. LKA-Präsidentin Sonja Penzel kündigte „erhebliche Konsequenzen“ an, führte die Entfernung aus dem Dienst jedoch nur beispielhaft auf.

Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 164,9

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein weiter gestiegen. Die Zahl der registrierten neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner kletterte am Donnerstag auf 164,9, nach 163,2 am Vortag und 156,9 in der Vorwoche. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht, wurden am Donnerstag mit 859 neuen Fällen allerdings weniger Neuinfektionen gemeldet als an den zwei Tagen zuvor mit je mehr als 950.

Im Krankenhaus wurden laut der Zahlen vom Donnerstag 210 Covid-Patienten behandelt, 7 mehr als am Vortag. Auf den Intensivstationen lagen 57 Patienten mit Covid-19, von ihnen mussten 35 beatmet werden. Mit einem weiteren Todesfall stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie erfassten Corona-Toten in Schleswig-Holstein auf 1851. Der für Corona-Maßnahmen wichtige Wert der Hospitalisierungsinzidenz – wie viele Erkrankte innerhalb einer Woche je 100.000 Menschen in Kliniken gekommen sind – stieg von 3,02 am Mittwoch wieder auf 3,44 am Donnerstag.

Im Vergleich der Kreise hat Lübeck mit 242,3 weiterhin die höchste Sieben-Tage-Inzidenz, gefolgt vom Kreis Herzogtum Lauenburg (216,9) und Kreis Stormarn (213,9). Den geringsten Wert wies der Kreis Dithmarschen mit 87,8 aus.

Falsche Zahlen in Hamburg? Inzidenz der Geimpften womöglich höher

Hamburger Krankenhäuser müssen seit dem Sommer an das zuständige Gesundheitsamt melden, welchen Impfstatus die Corona-Patienten haben. Offenbar wird dies jedoch durchschnittlich in etwa einem Drittel der Fälle nicht gemacht. Linke und FDP haben dem rot-grünen Senat nun vorgeworfen, falsche Daten zur Corona-Inzidenz von Geimpften und Ungeimpften veröffentlicht zu haben. Die Sozialbehörde hatte die Zahlen zuletzt Ende November nebeneinander gestellt. Demnach hatte die Inzidenz bei den Geimpften in der 47. Kalenderwoche bei 24,0 gelegen, die der Ungeimpften oder nicht vollständig Geimpften aber bei 898,2.

Linken-Gesundheitspolitiker Deniz Celik in der Bürgerschaft.
Linken-Gesundheitspolitiker Deniz Celik in der Bürgerschaft. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Antworten des Senats auf Kleine Anfragen von Linken-Gesundheitspolitiker Deniz Celik und der FDP-Abgeordneten Anna von Treuenfels-Frowein zeigen nun, dass die Datengrundlage für diese Berechnungen offenbar mehr als wacklig gewesen ist. Demnach ist in der 47. Kalenderwoche bei rund 70 Prozent der Corona-Infizierten der Impfstatus gar nicht erhoben worden.

Menschen, bei denen die Impfung nicht nachgewiesen und also erhoben werden konnte, wurden offenbar zu den Ungeimpften gezählt – was mathematisch zu einer fälschlich höheren Inzidenz der Ungeimpften und einer fälschlich niedrigeren der Geimpften führen kann. Auf eine Anfrage räumte der Senat ein, dass auch bei Klinikpatienten der Impfstatus in rund einem Drittel der Fälle gar nicht erhoben wird. Die Details lesen Sie hier im ausführlichen Bericht.

Heiner Garg: Ausreichend Impfstoff in Schleswig-Holstein

Der Vorrat an Corona-Impfstoff in Schleswig-Holstein reicht nach Angaben von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) für die geplanten Impfungen der kommenden Wochen aus. Bis Ende Februar stünden in den Impfstellen insgesamt 720.000 Termine für Menschen über zwölf Jahren zur Verfügung, sofern dafür dann genug Impfstoff geliefert werde, sagte der Minister am Donnerstag im Landtag und bezog sich auf die Debatte der vergangenen Tage um möglicherweise zu geringe Impfstofflieferungen. 338.500 der 720.000 Impftermine seien bereits gebucht. Für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren stünden zusätzlich mehr als 33.000 Termine zur Verfügung.

„Es gibt also nach wie vor genügend freie Termine in den Impfstellen für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen“, sagte Garg. Alle Bürger könnten sich schnell, unkompliziert und ohne Wartezeit impfen lassen. In Schleswig-Holstein seien immer noch rund 350.000 Menschen nicht gegen das Coronavirus geimpft. „Ich hoffe, dass sie sich zu Impfung entscheiden.“

Maskendeal mit dem Bund: Fünf Männer vor Gericht

Eine Lieferung von mehr als 23 Millionen Corona-Schutzmasken an das Bundesgesundheitsministerium, bei der Steuern in Millionenhöhe hinterzogen worden sein sollen, wird am Landgericht Hamburg verhandelt: Fünf Männer müssen sich dort von Freitag an wegen bandenmäßiger Steuerhinterziehung verantworten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen sie bei der Lieferung 5,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Das Geld hätten sie in Luxusautos gesteckt.

Der Hauptbeschuldigte ist ein 30 Jahre alter Kfz-Händler, der mehrfach vorbestraft sein soll. Unter den Mitangeklagten sind ein 45-jähriger Rechtsanwalt und zwei weitere mutmaßliche Komplizen im Alter von 22 und 31 Jahren. Zudem wird nach Angaben eines Gerichtssprechers gegen einen Steuerberater verhandelt, dem Beihilfe zur versuchten Steuerhinterziehung vorgeworfen wird.

Die Beschuldigten sollen im Frühjahr vergangenen Jahres 23.329.090 Atemschutzmasken an das Ministerium verkauft haben. Der Preis betrug nach Angaben der Staatsanwaltschaft rund 109 Millionen Euro. Die Angeklagten stellten dabei 19 Prozent Umsatzsteuer in Rechnung. Diesen Betrag sollen sie jedoch nicht ordnungsgemäß an das Finanzamt abgeführt haben. Stattdessen hätten sie das hinterzogene Geld in hochwertige Autos der Marken Rolls-Royce, Lamborghini und Bentley gesteckt, hatte die Finanzbehörde Ende April mitgeteilt. Das Gericht hat insgesamt 24 Verhandlungstermine bis Ende April angesetzt.

Landesamt: Omikron-Ausbreitung in Niedersachsen beginnt

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat nach Einschätzung des Landesgesundheitsamts (NLGA) Niedersachsen erreicht. „Bereits bei der Alpha- und Delta-Variante wurde deutlich, dass sich ansteckendere Varianten des Virus durchsetzen. Auch bei der Omikron-Variante sehen wir jetzt erste Anzeichen einer beginnenden Ausbreitung“, sagte NLGA-Präsident Fabian Feil am Donnerstag.

Die weitere Ausbreitung einer ansteckenderen Virusvariante zu verhindern sei praktisch unmöglich. Es müsse daher jetzt darum gehen, die Dynamik zu bremsen. „Es kommt auf jede und jeden an, sich impfen zu lassen, die AHA+L-Regeln zu beachten und die Kontakte zu reduzieren, um die Pandemie zu bewältigen“, erklärte Feil.

In Niedersachsen breitet sich die Omikron-Variante aus (Symbolbild).
In Niedersachsen breitet sich die Omikron-Variante aus (Symbolbild). © imago/Christian Ohde | Unbekannt

Bisher sind dem Landesamt 25 Omikron-Fälle aus verschiedenen Regionen des Landes bekannt, die mittels Target-PCR oder Sequenzierung nachgewiesen wurden. Rückschlüsse auf den Infektionsweg, etwa wegen Reisen in ein Virusvariantengebiet, seien nicht in allen dieser Fälle möglich. Das deute auf eine beginnende Ausbreitung der Variante hin. Beim Target-PCR-Verfahren wird gezielt nach einer bestimmten Virusvariante gesucht, bei der Sequenzierung lassen sich darüber hinaus auch neue Virusvarianten erkennen.

Das NLGA untersucht nach eigenen Angaben derzeit am Tag rund 100 bis 150 Corona-Proben, von denen etwa zehn Prozent positiv sind. Alle positiven Proben im NLGA werden darüber hinaus auch auf Omikron hin untersucht. Darüber hinaus werten auch Privatlabore Corona-Proben aus, in deutlich höherer Zahl als im Landesgesundheitsamt selbst.

UKSH boostert unter 30-Jährige mit Biontech

Am Sonnabend, 18. Dezember, bietet das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein von 15 bis 19 Uhr Booster-Impfungen für Menschen unter 30 Jahren sowohl am Standort Kiel als auch in Lübeck an. Dafür stehen jeweils 200 Impfdosen zur Verfügen, wie das UKSH am Donnerstag mitteilte.

„Die Boosterimpfung verbessert den bestehenden Impfschutz auf das 25- bis 30-fache und schützt somit auch deutlich besser vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante“, erklärte der Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin des UKSH, Siegfried Görg. Zudem schütze die Auffrisch-Impfung vor einem schweren Verlauf im Falle einer Erkrankung.

Corona-Ausbruch auf Geriatrie-Station in Krankenhaus in Bergedorf

Auf der Geriatrie-Station im Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Hamburg-Bergedorf haben sich acht Patienten mit dem Coronavirus angesteckt. Man gehe davon aus, dass ein Mitarbeiter das Virus in die Abteilung getragen habe, sagte ein Sprecher des Krankenhauses am Donnerstag. Ein weiterer Mitarbeiter habe inzwischen auch eine Corona-Infektion.

Sechs der auf der geriatrischen Station betroffenen Patienten gehe es gut, sagte der Sprecher weiter. Ein Palliativpatient sei bereits vorher in einem sehr schwierigen Zustand gewesen. Ein weiterer Patient sei so schwer erkrankt, dass er auf die Intensivstation verlegt worden sei.

Der Mitarbeiter sei doppelt geimpft gewesen und am Tag, bevor die erste Infektion bei einem Patienten am 6. Dezember festgestellt worden sei, geboostert worden. Wahrscheinlich sei der Vorfall genau in einer Lücke passiert: Der Schutz der Doppelimpfung sei vermutlich abgeklungen gewesen und die Booster-Impfung habe ihre Wirkung noch nicht entfalten können, sagte der Sprecher.

Terminbuchungen für Corona-Impfungen jüngerer Kinder gestartet

In Schleswig-Holstein sind seit Donnerstag Buchungen von Terminen für Corona-Impfungen von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren möglich. „Der Start hat gut funktioniert“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Termine gibt es über die Plattform impfen-sh.de. Eltern, die ihr Kind zum Impftermin begleiten, können in den Impfstellen ebenfalls immunisiert werden und müssen dafür keinen separaten Termin buchen.

Das Ministerium verwies darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bei unter Zwölfjährigen bisher Impfungen nur für bestimmte Gruppen empfiehlt, wie Kinder mit Vorerkrankungen. Zusätzlich gilt die Empfehlung für Kinder, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend mit einer Impfung geschützt werden können. Darüber hinaus können auch Fünf- bis Elfjährige ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern Kinder und Eltern dies wünschen.

Für ältere Kinder und Jugendliche laufen Impfungen bereits seit mehreren Wochen. In der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen sind im Land 63,0 Prozent vollständig geimpft. Das ist der höchste Wert in Deutschland.

Corona-Zahlen: Mehr als 1000 neue Fälle und elf Tote in Hamburg

Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 1001 Corona-Neuinfektionen. Das sind sieben Fälle mehr als am Vortag (994), aber 30 weniger als am Donnerstag vor einer Woche (1031). Damit sinkt die Inzidenz trotz der hohen Zahl an Neuinfektionen etwas und liegt nun bei 282,1 (Vortag 283,7).

Auch an diesem Donnerstag meldete die Sozialbehörde wieder Hunderte Corona-Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild).
Auch an diesem Donnerstag meldete die Sozialbehörde wieder viele Corona-Neuinfektionen in Hamburg (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 126.149 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 109.200 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.447.714 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.404.726 Personen sind vollständig geimpft (Stand 15.12.).

Aktuell werden in den Hamburger Krankenhäusern 232 Corona-Patienten behandelt. 58 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen, das sind vier weniger als noch am Vortag (62). Die Behörde meldete zudem elf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1940 Menschen gestorben.

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Die Hospitalisierungsrate gab das RKI für Hamburg am Donnerstag mit 3,62 an, bundesweit waren binnen sieben Tagen 5,17 Corona-Patienten je 100.000 Einwohner in ein Krankenhaus aufgenommen worden. Der Wert ist zentral für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

"Booster-Days" in der Kaifu-Lodge: 3000 Impfdosen stehen bereit

Die Eimsbütteler Kaifu-Lodge an der Bundesstraße 107, Europas größtes Fitnesscenter, bietet dieses Wochenende wieder kostenlose Impfungen gegen Corona an, es ist die inzwischen vierte Aktion. Für die "Booster-Days" stehen 3000 Impfdosen bereit. Freitag (13-20 Uhr), Sonnabend und Sonntag (jeweils 9-20 Uhr) wird ein Ärzteteam vor Ort sein und Erst-, Zweit- Auffrischungsimpfungen mit Moderna (bereits nach vier Monaten) verabreichen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Das Angebot richtet sich an alle, die sich gegen das Virus immunisieren lassen möchten, nicht nur an Mitglieder der Kaifu.

Kevin Nafar von der Kaifu-Lodge-Geschäftsleitung am
Kevin Nafar von der Kaifu-Lodge-Geschäftsleitung am "Booster-Day". © Kaifu | Unbekannt

Am Sonnabend (9-14 Uhr) können sich Interessierte mit BioNTech boostern lassen, jedoch muss dann die letzte Impfung sechs Monate zurückliegen. Eine Anmeldung ist in diesem Fall über Eversports erforderlich. Mitgebracht werden müssen Impfpass, Ausweis und Krankenkassenkarte. Unterstützt wird die Kaifu-Lodge von der Onkologie Hamburg Blankenese Rissen und der Radiologie Arista.

In Bremerhaven kommt Corona-Warnstufe drei

In Bremerhaven gilt wegen der vielen Corona-Patienten in den Krankenhäusern ab Freitag die Warnstufe drei. Das beschloss der Magistrat der Seestadt, nachdem die Hospitalisierungsrate auf 100.000 Einwohner in einer Woche fünf Tage hintereinander höher als 6 gelegen hatte. Am Dienstag wurde ein Wert von 9,69 verzeichnet.

Unter Warnstufe drei dürfen Bars und Diskotheken nur noch Gäste bedienen, die geimpft und genesen und zusätzlich getestet sind (2G plus), wie ein Stadtsprecher am Donnerstag sagte. Ansonsten gelte für Geschäfte wie für Veranstaltungen weiterhin 2G. Auch der Bremerhavener Weihnachtsmarkt laufe weiter mit 2G.

Die Seestadt habe in den vergangenen zwei Wochen eine hohe Infektionsrate von mehr als 200 Ansteckungen auf 100.000 Menschen in sieben Tagen gehabt, sagte der Sprecher. Die Inzidenz sinke wieder, doch zeitverzögert kämen die Schwerkranken nun in die Kliniken. Nach Angaben der Landesregierung lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Mittwoch in Bremerhaven bei 191,1. In der Stadt Bremen betrug der Wert 239,1.

Corona Hamburg: Bezirke stellen auch in Kundenzentren auf 3G-Regel um

Auch in den Kundenzentren mit Publikumsverkehr hat die Stadt Hamburg nun die 3G-Regel eingeführt. Das betrifft beispielsweise Pass-, Ausweis-, Melde- und Ausländerangelegenheiten sowie die Standesämter. Gleiches gilt für Landesbetrieb Verkehr mit den Dienstleistungen wie der Beantragung und Ausgabe von Anwohnerparkausweisen, Führerscheinen und Kennzeichen.

Nach der neuen Regel haben nur noch Personen Zutritt, die geimpft, genesen oder getestet sind. Doch es gibt auch Ausnahmen. Diese sind

  • die Polizeidienststellen,
  • der sozialpsychiatrische, schulärztliche und jugendpsychiatrische Dienst,
  • der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst,
  • die Jugend- und Familienhilfe,
  • die Tuberkulose-fürsorge,
  • die Fachstellen für Wohnungsnotfälle und allgemeinen Sozialhilfe,
  • die Wohnpflegeaufsicht,
  • die Hilfen zur Betreuung, der Straffälligen- und Gerichtshilfe,
  • das Fachamt Beratung, Erlaubnisse und Anmeldung nach dem Prostituiertenschutzgesetz,
  • die Zahlstellen und
  • die städischen Sportanlagen.

Dort gelten die bereits bekannten Corona-Regeln wie Abstand halten und Hygienevorschriften beachten. Auch muss eine medizinische, in einigen Bereichen eine FFP2-Maske getragen werden. Die 3G-Regel in den Kundenzentren gilt ab Montag, 20. Dezember.

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Radikalisierte Impfgegner: Pistorius fordert Vertriebsstopp von Telegram

Nach Razzien bei radikalisierten Impfgegnern hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) ein konsequentes Vorgehen der Sicherheitsbehörden gefordert und vor einer Gewalteskalation gewarnt. „Auf Gedanken folgen Worte und auf Worte folgen Taten“, sagte er am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Das habe die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt. Umso mehr komme es jetzt darauf an, dass der Staat einschreitet.

„Es darf nicht passieren, dass man das, was dort verbal passiert, nicht ernst nimmt“, warnte Pistorius. Was in Chats geäußert werde, dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden. In diesem Zusammenhang erneuerte der Innenminister auch seine Forderung nach einem Vertriebsstopp der Telegram-App durch die Großkonzerne Apple und Google.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) warnt vor Gewalttaten durch radikalisierte Impfgegner (Archivbild).
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) warnt vor Gewalttaten durch radikalisierte Impfgegner (Archivbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Ziel sei es, das Geschäftsmodell von Telegram in Frage zu stellen und den Zugang zum Messengerdienst zu erschweren. Das könne keine abschließende Maßnahme sein, sagte Pistorius. Telegram an sich sei nicht das Problem. Zum Problem werde die Anwendung nur, wenn sich der Anbieter nicht an die Gesetze halte.

In Sachsen waren die Behörden wegen Mordplänen gegen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Mittwoch gegen Mitglieder einer Chatgruppe vorgegangen. Gegen sie wird laut Landeskriminalamt wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Bei Razzien wurden auch Waffen gefunden.

Hamburg öffnet zentrales Corona-Impfzentrum für Kinder

In Hamburg öffnet am Donnerstag (10.00 Uhr) ein zentrales Corona-Impfzentrum für Kinder von fünf bis elf Jahren. In dem in einer Sporthalle in der Nähe des Michels umgebauten Zentrum sollen künftig von Dienstag bis Donnerstag sowie sonnabends und sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr Corona-Schutzimpfungen verabreicht werden – bis zu 2500 Mal pro Woche. Vorrang haben laut Sozialbehörde vorerkrankte Kinder. Aber auch andere Eltern, die sich mit ihrem Kind für eine Impfung entscheiden, können einen Termin erhalten.

Am Donnerstag öffnet in Hamburg das zentrale Corona-Impfzentrum für Kinder (Symbolbild).
Am Donnerstag öffnet in Hamburg das zentrale Corona-Impfzentrum für Kinder (Symbolbild). © imago/photonews.at | Unbekannt

In der Hansestadt kommen etwa 110.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahre für eine Corona-Impfung in Betracht. Die ersten Dosen des speziell für Kinder hergestellten Impfstoffs von Biontech/Pfizer waren für Mittwochabend erwartet worden. Insgesamt erhält Hamburg in einer ersten Tranche 30.000 Impfdosen. Ein Drittel des Impfstoffs soll an die niedergelassenen Kinderärzte ausgegeben werden.

Das Kinderimpfzentrum in der Pasmannstraße wird zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KHV) betrieben. Voraussetzung für die Impfung ist ein Termin, der im Internet gebucht werden kann. Neben dem Kinderimpfzentrum werden ab Donnerstag auch die Asklepios Klinik Nord und die Kinderklinik des UKE mit der Corona-Impfung für Kinder beginnen. Vier andere Kinderkliniken sollen sukzessive folgen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen zurzeit für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher Aufklärung aber auch alle Kinder dieser Altersgruppe geimpft werden. Für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren laufen Impfungen bereits seit Längerem.

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Landesweite Kontrollen zu 3G und Maskenpflicht in Bussen und Bahnen

Fahrgäste in Bussen und Bahnen müssen sich am Donnerstag in Niedersachsen auf Kontrollen einstellen. Im öffentlichen Personennahverkehr wird es einen landesweiten Kontrolltag zu 3G und Maskenpflicht geben, teilte ein Sprecher des Niedersächsischen Innenministeriums mit. Die vierte Welle der Corona-Pandemie schwäche sich aktuell zwar etwas ab, die Zahlen seien aber nach wie vor auf viel zu hohem Niveau.

Ein Mitarbeiter lässt sich in Hamm den digitalen Impfnachweis zeigen.
Kontrollen gibt es auch in Hamburg: Ein Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn lässt sich in Hamm den digitalen Impfnachweis zeigen. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services | Unbekannt

„Leider kommt es in Bussen und Bahnen weiterhin zu Verstößen und sogar aggressivem Verhalten gegenüber dem kontrollierenden Zugpersonal“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Gerade in Bussen und Bahnen, auf deren Nutzung viele Menschen angewiesen sind, sei es wichtig, die Regeln einzuhalten.

Das Infektionsschutzgesetz schreibt für alle Fahrgäste die 3G-Regelung vor. Außerdem muss in Bussen und Bahnen sowie an Haltestellen und Stationen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Bei schwerwiegenden Verstößen drohen Bußgelder.

Zahl der Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe rapide gestiegen

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind der Polizei in Schleswig-Holstein bereits mehr als 450 Fälle gefälschter Impfzertifikate bekannt geworden. Zwei Drittel aller Fälle seien seit der Einführung der 2G-Regel am 22. November erfasst worden, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts. Es gebe einen sehr deutlichen Anstieg in diesem Bereich. „Allein vergangene Woche konnten zu diesem Phänomen über 100 Fälle in Schleswig-Holstein registriert werden.“

Seit dem 22. November gilt im Norden im Grundsatz bei Freizeitveranstaltungen drinnen 2G (geimpft, genesen), für berufliche Veranstaltungen und für Jugendliche 3G (geimpft, genesen oder getestet).

„Der Großteil aller Fälle zu gefälschten Impfzertifikaten ist, insbesondere seit Beginn der 2G-Regelung, in Apotheken bekannt geworden“, sagte die Sprecherin. Gefälschte Impfzertifikate würden auch durch Arbeitgeber und bei amtlichen Kontrollen durch Polizei und den Kommunal- und Ordnungsdienst festgestellt. Zudem erhalte die Polizei Hinweise aus der Bevölkerung zu Personen, die diese besitzen, anbieten oder diese sogar selbst fälschen.

„Der Zusammenhang der steigenden Fallzahlen zu gefälschten Impfzertifikaten und der 2G-Regelung kann als gegeben betrachtet werden“, sagte die Sprecherin. Durch verstärkte und teils qualifiziertere Kontrollen sei eine größere Erhellung des Dunkelfeldes in diesem Bereich möglich.

Deutliche Zunahme von Corona-Protesten in Niedersachsen

In Niedersachsen haben die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen seit Anfang Dezember zugenommen. „Bestimmte Städte ragen dabei nicht heraus, wenngleich die Städte hoher Einwohneranzahl gegenüber ländlichen Gebieten erwartungsgemäß einen Schwerpunkt darstellen“, sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Svenja Mischel. Dabei zeichnet sich ein bundesweiter Trend ab. Nahezu alle Bundesländer registrieren einen Anstieg bis hin zu einer Verdreifachung der Demonstrationen und der Teilnehmerzahlen, wie aus einer Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den zuständigen Behörden hervorgeht.

In Niedersachsen hat sich Mischel zufolge die Zahl der Teilnehmenden seit Oktober sukzessive erhöht. So registrierte die Polizei im Oktober durchschnittlich rund 50 Teilnehmende je Versammlung, im November waren es 85 und im Dezember bislang etwa 120. Allerdings variierten die Zahlen stark, überwiegend bewegten sie sich zwischen zehn und 250 Teilnehmenden. Einzelne Kundgebungen hätten weit überdurchschnittlichen Zulauf, etwa in Osnabrück, wo sich Anfang Dezember 1200 Demonstrierende versammelt hätten, Mitte des Monats sogar 2300.

Dabei habe die Größe der Versammlung keine eindeutige Auswirkung auf deren Verlauf. Unabhängig von der Zahl der Teilnehmenden habe es Verstöße gegen Auflagen, wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung oder das Abstandsgebot gegeben sagte Mischel. Zudem seien gefälschte Atteste zur Befreiung von der Masken-Pflicht vorgelegt worden.

Beamter gibt Querdenkern Demo-Tipps: Polizei prüft Video

Die Szene soll bei der Impfgegner-Demo am vergangenen Sonnabend spielen: Auf dem von einem Account namens Nutzer 456 verteilten, aber augenscheinlich nicht selbst angefertigten Twitter-Video ist eine Frau zu sehen, die sich selbst filmt und erzählt, dass sie gerade Zuspruch von einem Polizeibeamten bekommen hätte – und der seine Unterstützung für die Querdenker nur deshalb nicht vor der Kamera wiederholen will, weil er Uniform trägt.

Impfgegner, Querdenker und Coronaleugner demonstrierten am Sonnabend in Hamburg – und bekamen anscheinend von einem Polizeibeamten Tipps für
Impfgegner, Querdenker und Coronaleugner demonstrierten am Sonnabend in Hamburg – und bekamen anscheinend von einem Polizeibeamten Tipps für "mehr Aufmerksamkeit". © picture alliance | Unbekannt

Dann ist aus dem Hintergrund eine Männerstimme zu hören, die Tipps gibt, wo man für "mehr Aufmerksamkeit und natürlich mehr Verkehrsbehinderung" als nächstes entlanglaufen solle. Die Querdenkerin ist höchst erfreut: "Danke, Alter - geil" und schwenkt auf den Torso des neben ihr Stehenden: Der Mann trägt ganz augenscheinlich Motorradkombi und Warnweste der Polizei, im Hintergrund ist ein Polizeimotorrad zu sehen.

Anhand der Gebäude ist der Ort klar einzugrenzen: die Esplanade, etwa auf Höhe des Finnlandhauses. Auf das gepostete Video reagiert kurze Zeit später auch die Polizei: "Das Video ist bekannt. Die Dienststelle Beschwerdemanagement und Disziplinarangelegenheiten prüft dienstrechtl. Maßnahmen. Grundsätzlich sind alle Einsatzkräfte zur polit. Neutralität verpflichtet. Sollte das Video authentisch sein, so war dies hier erkennbar nicht der Fall", steht in einem Antworttweet. Über den anscheinend offen mit den Corona-Leugnern sympathisierenden Polizeibeamten hatte die Hamburger Morgenpost zuerst berichtet.

Auch am kommenden Sonnabend wollen die Corona-Leugner wieder in Hamburg demonstrieren, diesmal nach Einbruch der Dunkelheit. Die Demonstration in der Innenstadt ist mit 9000 Teilnehmern angemeldet.

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Wieder fast 1000 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

Kein Rückgang erkennbar: Die Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Mittwoch erneut leicht gestiegen, nachdem das Land am Abend insgesamt 953 Neuinfektionen meldete – zwei weniger als am Montag, aber 27 mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Der Sieben-Tage-Wert liegt nun landesweit bei 163,2; deutlich höher in Lübeck (242,8), Stormarn (226,1) und im Herzogtum Lauenburg (209,9), deutlich niedriger in Schleswig-Flensburg (91,8) und Dithmarschen (92,3).

Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat derzeit die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein.
Das Holstentor in Lübeck - die Stadt hat derzeit die höchste Corona-Inzidenz in ganz Schleswig-Holstein (Archivbild). © picture alliance | Unbekannt

Auch die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern bleibt auf hohem Niveau: Insgesamt werden derzeit 203 Menschen stationär behandelt, 58 liegen auf Intensivstationen – fünf mehr als am Dienstag. Von diesen müssen 38 beatmet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt derzeit bei 3,02.

Sechs weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 1850 steigen, allein in der vergangenen Woche kamen 26 neue Todesfälle hinzu.

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