Hamburg. Auch Schulschließungen nicht mehr tabu. Bürgermeister Peter Tschentscher begibt sich in Quarantäne nach Hinweis der Warn-App.

In Flensburg galt sie von 21 Uhr bis 5 Uhr, in weiten Teilen Bayerns gilt sie immer noch von 22 bis 5 Uhr, und nun könnte es auch in Hamburg erstmals zu nächtlichen Ausgangssperren kommen: Nach Abendblatt-Informationen ist Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) entschlossen, mit harten, befristeten Maßnahmen die dritte Corona-Welle zu brechen.

Eine mögliche „Ausgangsbeschränkung“, von der Tschentscher selbst schon gesprochen hatte, ist nur eine von mehreren möglichen Maßnahmen – die zudem beim Koalitionspartner Grüne kritisch gesehen wird.

Die erneute Schließung von Kitas und Schulen, von Rot-Grün bislang als allerletztes mögliches Mittel bezeichnet, wird inzwischen ebenso wenig ausgeschlossen wie weitere Beschränkungen für Handel und Dienstleistungen. Beschließen wird der Senat seine Maßnahmen vermutlich am Mittwoch, gelten sollen sie ab Karfreitag.

Tschentscher in freiwilliger häuslicher Isolation

Am Montag wurden in Hamburg 360 Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldet, 70 mehr als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 152,1 – so hoch wie zuletzt am 11. Januar. Auch dem Bürgermeister selbst kam das Virus möglicherweise sehr nah: Wie Senatssprecher Marcel Schweitzer mitteilte, haben sich Tschentscher, Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne) sowie Staatsrätin Almut Möller, Bevollmächtigte Hamburgs beim Bund, aufgrund eines Warnhinweises in der Corona-Warn-App in freiwillige häusliche Isolation begeben.

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 „Sie arbeiten derzeit im Homeoffice und lassen am kommenden Mittwoch einen PCR-Test durchführen.“ Der Warnhinweis stehe offenbar im Zusammenhang mit der Sitzung des Bundesrates am Freitag. Demnach müsste sich eine später positiv getestete Person im Plenarsaal aufgehalten haben. Schweitzer betonte allerdings, dass in dem Saal Maskenpflicht und Abstandsregeln gälten: „Die Regeln wurden von den Hamburger Teilnehmenden eingehalten.“ 

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