Hamburg. Bei Kontrolle im Hamburger Hafen machen Beamte gefährliche Entdeckung. Nach monatelanger Ungewissheit traf Hersteller nun eine Entscheidung.
Es ist bereits einige Monate her, dass das Hauptzollamt Hamburg den gefährlichen Fund im Hamburger Hafen machte. Jetzt wurde der bei einer Kontrolle im Februar 2024 entdeckte Knetschleim für Kinder vernichtet. Das teilte das Hauptzollamt am Donnerstag mit.
Die Marktüberwachungsbehörde hatte gesundheitsschädigende Substanzen bei dem Produkt „Slime Herstellungsset für Kinder“ in einem aus China stammenden Container entdeckt. Insgesamt 480 Produkte waren betroffen. Kein Einzelfall, wie Zollamtssprecherin Kristina Severon auf Abendblatt-Anfrage sagt.
Zoll Hamburg: Kinderspielschleim weist gefährlichen Bor-Wert auf
Bei der Kontrolle zeigte sich, dass der im Produkt enthaltene Bor-Wert deutlich höher war, als erlaubt. „Die Herstellungssubstanzen für den Knetschleim hat den Grenzwert für Bor um fast das Dreifache überschritten und darf nicht in die Hände von Kindern gelangen“, so Pressesprecherin Severon.
Die zugelassene Menge liegt bei nicht mehr als 300 Milligramm Bor pro Kilogramm. Die „Slime Herstellungssets für Kinder“ wiesen jedoch einen Wert von teilweise 826 Milligramm pro Kilogramm auf. Das Gefährliche: „Borsäure kann über die Haut in den Körper aufgenommen werden und in zu hoher Konzentration Folgen wie beispielsweise Durchfall und Erbrechen hervorrufen.“
Gefährlicher Spielschleim – Hauptzollamt Hamburg vernichtet Kinderspielzeug
Nach dem Fund war zunächst unklar, was mit dem Kinderspielzeug passieren soll und ob es nicht wieder ausgeführt und andernorts verkauft werden soll. Nach Rücksprache mit dem Hersteller entschied dieser sich dazu, das Produkt „unter zollamtlicher Überwachung“ und auf eigene Kosten vernichten zu lassen.
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Es ist nicht das erste Mal, dass der Hamburger Zoll gesundheitsgefährdende Auffälligkeiten bei Kinderspielschleim festgestellt hat. Laut Severon wurden in den letzten vier Jahren bereits mehrfach ähnliche Erfahrungen mit vergleichbaren Produkten gemacht. Oft handle es sich dabei um Kopien namhafter Produkte, bei denen die Sicherheit oft nicht gegeben sei.
Ob bei Kleinteilen, die verschluckt werden könnten, scharfen Kanten oder verwendeten Farben: Auch bei anderem Kinderspielzeug sehe das Hauptzollamt gerne genauer hin und werde nicht selten fündig.