Hamburg. Obdachlosen und Drogenabhängigen in Hamburg soll zukünftig systemübergreifend besser geholfen werden. Was konkret geplant ist.

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) will mit einem Drei-Punkte-Plan gegen die Verelendung von Menschen rund um den Hamburger Hauptbahnhof vorgehen. Das kündigte die 52-Jährige im Gespräch mit „Welt am Sonntag“ (Regionalausgabe Hamburg) an.

Der Hauptbahnhof der Hansestadt und sein unmittelbares Umfeld waren in den vergangenen Monaten wegen vieler Obdachloser und Drogensüchtiger zunehmend in Verruf geraten. „Die sichtbare Verelendung rund um den Hauptbahnhof sowie speziell auf dem Vorplatz des Drob Inn und im August-Bebel-Park stellt eine große Herausforderung und belastende Situation für die gesamte Stadt dar“, sagte Schlotzhauer der Zeitung.

Hamburger Hauptbahnhof: Drei-Punkte-Plan gegen Verelendung

Schlotzhauer will gemeinsam mit den Trägern der Obdachlosen- und Drogenhilfe den Betroffenen Hilfe anbieten. Als erste Maßnahme hat sie Spitzengespräche initiiert. „Wir sitzen dabei mit allen Akteuren der unterschiedlichen Hilfen rund um den Hauptbahnhof - insgesamt mit mehr als 20 Vertreterinnen und Vertretern auch unter Beteiligung des zuständigen Bezirksamtes Mitte - an einem Tisch“, erklärte die Politikerin.

Das nächste Gespräch sei für Anfang Januar angesetzt. Nach Angaben von Schlotzhauer soll es künftig eine „Koordinierungsstelle Sozialarbeit“ für den Hauptbahnhof und das Umfeld geben. Die Stelle werde die systemübergreifende Zusammenarbeit zwischen der Drogen- und Suchthilfe und der Obdachlosenhilfe sicherstellen.

„Gleichzeitig wird sie die Verknüpfung mit den staatlichen Stellen wie dem Jobcenter oder den Fachstellen für Wohnungslosenhilfe verbessern“, sagte Schlotzhauer der Zeitung. Als dritte Maßnahme sollen sogenannte Schutzwohnungen für Betroffene entstehen, um diese schnell von der Straße zu bekommen.

„Diese wollen wir der Straßensozialarbeit an die Hand geben, um Menschen in psychisch belastenden Situationen für eine befristete Zeit einen Schutzraum zu bieten“, berichtete die Politikerin. „Dort sollen sie zur Ruhe kommen und für Hilfen ansprechbar werden.“