Hamburg. Großeinsätze am Tag der Deutschen Einheit und für Schutz jüdischer Einrichtungen. Wegen Geiselnahme und Amok-Lage wird es noch mehr.
Der arbeitsreiche Oktober mit den Sicherheitsmaßnahmen zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), mehreren Demonstrationen und Einsatzlagen seit Beginn des Gaza-Krieges hat zu einem Anstieg der Überstunden bei der Hamburger Polizei geführt. Die Gesamtzahl der Überstunden sei im vergangenen Monat im Vergleich zum dritten Quartal um gut 100.000 gestiegen, teilte die Innenbehörde mit.
Im Mittelpunkt stehe seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober die Sicherheitslage und damit verbunden der Schutz jüdischer Einrichtungen. Die damit verbundenen Maßnahmen wirkten sich dementsprechend auch auf die Zahl der zu leistenden Mehrarbeitsstunden aus. Nimmt man aus dem November die Geiselnahme am Flughafen, die Amok-Lage an der Stadtteilschule Blankenese und die Fußball-Randale beim FC St. Pauli dazu, dürfte die Lage noch angespannter aussehen.
Polizei Hamburg: Überlastung und Überstunden
„Die Polizistinnen und Polizisten unserer Stadt sind seit fünf Wochen im Dauereinsatz – immer wachsam, hochprofessionell und mit dem notwendigen Augenmaß“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Sie sorgten in einer höchst angespannten Lage für Sicherheit und den Schutz jüdischen Lebens in Hamburg. „Mit Erfolg: Ihnen haben wir es zu verdanken, dass es in Hamburg deutlich ruhiger ist, als in vielen anderen deutschen Städten.“
In der Hansestadt sind seit dem 15. Oktober laut Polizei alle nicht angemeldeten und nicht von der Versammlungsbehörde bestätigten sogenannten pro-palästinensischen Kundgebungen verboten. Eine entsprechende Allgemeinverfügung gilt bis einschließlich diesen Sonntag. Nicht erlaubt sind demnach Versammlungen, die inhaltlich einen Bezug zur Unterstützung der Hamas oder deren Angriffe auf das Staatsgebiet Israels aufweisen.
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Gewalt bei Hamburger Pro-Hamas-Demo
Am 28. Oktober hatten sich in St. Georg trotz Verbots rund 500 Menschen mit palästinensischen Fahnen versammelt. Als die Polizei die Versammlung auflösen wollte, wurde sie nach eigenen Angaben aus der Menge heraus mit Steinen und Flaschen angegriffen.
Nach Angaben der Innenbehörde war die Zahl der Überstunden bei der Polizei in den vergangenen Jahren zuvor aber kontinuierlich gesunken. Die Gesamtzahl habe sich von über einer Million Stunden im ersten Quartal 2018 bis zum Ende des dritten Quartals 2023 halbiert.