Hamburg. CDU-Fraktionschef Thering: “Situation ist nicht länger hinnehmbar“. In einigen Stadtteilen gebe es so gut wie überhaupt keine Ärzte.
Die Zahl der Hausärzte ist in den vergangenen fünf Jahren in Hamburg deutlich gesunken. Waren es zum 1. Januar 2019 noch 1702 Hausärztinnen und -ärzte, die im Rahmen von 1572 sogenannten Vollzeitäquivalenten tätig waren, lag ihre Zahl im Januar dieses Jahres nur noch bei 1262 und 1132 Vollzeitäquivalenten, wie eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Fraktion an den Senat ergab.
„Seit 2019 ist die Zahl der Hausärzte regelrecht eingebrochen“, sagte Fraktionschef Dennis Thering. „Auch die Zahl der Kinderärzte sank weiter ab.“ Laut Antwort des rot-grünen Senats ging die Zahl der Kinderärzte von 273 (215 Vollzeitäquivalente) in 2019 auf 213 (162) in diesem Jahr zurück.
Ärztemangel: Immer weniger Haus- und Kinderärzte in Hamburg
„Die ärztliche Unterversorgung in einigen Stadtteilen und der kontinuierliche Einbruch bei der ärztlichen Versorgung in Hamburg machen mir große Sorgen“, sagte Thering. „Schlecht erreichbare Arztpraxen und Termine oftmals erst Monate später sind nicht länger hinnehmbar.“ In einigen Stadtteilen gebe es so gut wie überhaupt keine Ärzte.
Wie der Senat in seiner Antwort einräumt, weisen einige Gebiete in Hamburg eine unterdurchschnittliche Versorgung mit Haus- und Kinderärzten auf. „Soweit in einigen Stadtteilen keine oder wenige hausärztliche Ärztinnen und Ärzte niedergelassen sind, erfolgt eine Mitversorgung in der Regel in nahe gelegenen Stadtteilen“, heißt es.
Thering in Sorge wegen ärztlicher Versorgung in Hamburg
Die Sozialbehörde wirke derweil bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) darauf hin, „alle Sicherstellungsinstrumenten zur Verbesserung der vertragsärztlichen Versorgung zu nutzen“, schreibt der Senat.
Auch würden entsprechende Gespräche zur kinderärztlichen Versorgungssituation im Bezirk Hamburg-Mitte zwischen Ärztinnen und Ärzten, Bezirksamt Hamburg-Mitte, sowie KVH und der für Gesundheit zuständigen Behörde geführt. Auf Bundesebene setze sich der Senat zudem für eine Weiterentwicklung der ambulanten Bedarfsplanung ein.
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„Für uns als CDU-Fraktion ist die sich stetig zuspitzende Situation im Gesundheitssystem nicht länger hinnehmbar“, sagte Thering. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und sein rot-grüner Senat dürften das Problem nicht auszusitzen. „Hier muss schleunigst nachgesteuert und sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene für Verbesserungen gesorgt werden.“