Hamburg. „Poly“ zieht mit kräftigen Böen und Starkregen durch den Norden. Auch Linie der Hamburger S-Bahn betroffen. Todesopfer im Emsland.

Die Tiefdruckgebiete „Poly“ (aus den Niederlanden) und „Otto“ (aus Südskandinavien) sorgen in Hamburg und Norddeutschland in den kommenden Tagen für richtig ungemütliches Wetter.

Am Mittwoch galt in Hamburg, Schleswig-Holstein und das nördliche Niedersachsen von zwischen 11 und 20 Uhr sogar eine amtliche Unwetterwarnung.

Sturm „Poly“: Hagenbecks Tierpark geschlossen

Wegen der erwarteten Stürme entfiel am Mittwoch in Niedersachsen teilweise der Unterricht. Die Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf, Volksdorf und Wohldorf in Hamburg wurden wegen der Sturm- und Orkanwarnungen ab mittags geschlossen. Eine Zufahrt war somit nicht mehr möglich, teilte die Friedhofsverwaltung am Morgen mit. Trauerfeiern wurden abgesagt.

Auch der Tierpark Hagenbeck reagierte: „Aufgrund der aktuellen Sturmwarnung bleibt der Tierpark Hagenbeck heute am Mittwoch, den 5. Juli 2023, geschlossen“, hieß es auf der Homepage. Das Tropen-Aquarium habe dagegen für die Besucher weiter geöffnet.

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Der Sturm brachte an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich. „Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Dazu regnete es kräftig, auch Gewitter traten auf.

Unwetterwarnstufe Rot: Vor Büsum standen die Strandkörbe bereits am Mittwochnachmittag unter Wasser.
Unwetterwarnstufe Rot: Vor Büsum standen die Strandkörbe bereits am Mittwochnachmittag unter Wasser. © Imago/Hartenfelser

„Im Binnenland wird es nicht minder stürmisch werden“, hatte die Expertin angekündigt. Hamburg sei zwar „knapp außen vor“, aber trotzdem seien auch in der Hansestadt schwere Sturmböen möglich.

Auch ein Bild dieses Sturms: Im niederländischen Zandvoort blies „Poly“ diesen Lastwagen um. In der Nordhälfte des Landes wurde der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks teils geschlossen und in einigen Städten blieben die Busse in den Depots.
Auch ein Bild dieses Sturms: Im niederländischen Zandvoort blies „Poly“ diesen Lastwagen um. In der Nordhälfte des Landes wurde der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks teils geschlossen und in einigen Städten blieben die Busse in den Depots. © dpa

Aktuelle Nachrichten zum Sturm über Norddeutschland am 5. Juli:

Bäume auf Gleisen sorgen für Bahnsperrungen

Im Bahnverkehr im Großraum Hamburg gibt es weitere Einschränkungen (siehe auch diesen Eintrag). So musste die S-Bahn-Strecke Stade-Buxtehude wegen eines Baumes im Gleis gesperrt werden, ein Ersatzverkehr für die Linie S3 wurde eingerichtet.

Eine weitere Streckensperrung wegen eines umgestürzten Baumes war auch im Regionalverkehr nötig: Zwischen Neumünster und Elmshorn waren ab dem späten Nachmittag keine Zugfahrten mehr möglich. Züge der Linien RE7 und RE70 begannen und endeten deshalb in Neumünster. Reisende in Richtung Hamburg Hauptbahnhof wurden von der Deutschen Bahn gebeten, die Umleitung über Lübeck zu nutzen.

Auch auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg stürzten Bäume und Äste auf die Gleise.
Auch auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg stürzten Bäume und Äste auf die Gleise. © dpa

Hochbahn Hamburg: Sperrungen und reduziertes Tempo

Bei der Hochbahn gab es am Abend indes auf einer Strecke Entwarnung: Nach Unterbrechungen durch umgestürzte Bäume zwischen Farmsen und Volksdorf sowie später auch zwischen Wandsbek Markt und Wandsbek-Gartenstadt konnte die U1 nach einigen Stunden und entsprechenden Ersatzverkehren mit Bussen und Taxis ihren Betrieb wieder vollständig aufnehmen.

Dennoch galt für die oberirdischen Abschnitte auf den Linien U1, U2 und U3 weiter eine auf 40 km/h gedrosselte Geschwindigkeit. Deshalb könne es zu Verzögerungen kommen, teilte die Hochbahn auch über Durchsagen mit.

Bahnstrecke nach Norddeich weiter gesperrt

Wegen der Auswirkungen des Sturmtiefs „Poly“ im Nordwesten Niedersachsens sind auch am Mittwochabend Züge ausgefallen. Die Strecke zwischen Leer, Emden und Norddeich-Mole war nach Angaben eines Bahnsprechers weiterhin unterbrochen. „Die Störung wird wahrscheinlich bis zum Betriebsende dauern“, sagte er. Davon betroffen waren auch Intercity-Züge zu den Touristen-Gebieten in Ostfriesland. Grund waren vom Sturm entwurzelte Bäume, die im Gleisbett lagen oder die Oberleitungen beschädigt hatten. Einschränkungen gab es seinen Angaben zufolge auch zwischen Bremen und Bremerhaven.

Der Fernverkehr in die Niederlande sei unwetterbedingt ebenfalls seit Mittwochvormittag unterbrochen. Am Abend habe es auch sturmbedingte Störungen des Zugverkehrs in Schleswig-Holstein gegeben. Die Hauptstrecken der Bahn seien aber befahrbar. „Ab Hamburg fahren alle Züge ohne Einschränkung“, sagte der Sprecher. Er riet Reisenden, sich vor Fahrtantritt digital über aktuelle Streckensperrungen zu informieren.

Mehrere Bäume auf Autobahn 210 gestürzt

Gleich zu mehreren durch den Sturm umgestürzten Bäumen auf der Autobahn A210 musste die Feuerwehr am Mittwochnachmittag zu Einsätzen ausrücken.

„An den Stellen beispielsweise bei Schacht-Audorf oder Bredenbek geht es nur im Schneckentempo vorbei“, sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei die Strecke sowohl in Richtung Kiel als auch in Richtung Rendsburg. Bislang habe der Sturm aber keine größeren Schäden angerichtet.

Sturm „Poly“ trifft auch Forscher Arved Fuchs

Das Sturmtief „Poly“ hat auch Auswirkungen auf eine Expedition des Bad Bramstedter Polarforschers Arved Fuchs, der aktuell mit seinem Schiff „Dagmar Aaen“ auf der Ostsee mit Kurs Schottland unterwegs ist. Wie Fuchs und seine Besetzung betroffen sind, lesen Sie hier.

Kleinere Einsätze Hamburg, größere im Umkreis

Während des Sturmtiefs hat die Hamburger Feuerwehr in den Mittagsstunden mehr als 50 Einsätze verzeichnet. Es seien aber meist kleinere Einsätze gewesen – etwa Dachziegel oder Äste, die zu fallen drohten, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr. Auch ein Sprecher der Hamburger Polizei teilte am Nachmittag mit, es gebe noch keine größeren Sturmeinsätze.

Einen größeren Einsatz gab es allerdings in Harburg: Dort fiel an der Lühmannstraße in Eißendorf ein Straßenbaum auf ein Auto und beschädigte es schwer. Eine Zeugin berichtete, dass sich das Straßenpflaster ganz langsam anhob und der Baum zur Seite kippte. Dann knackte es, die hintere Seitenscheiben des VW zersplitterte.

Die Freiwillige Feuerwehr Eißendorf versuchte, über eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr Harburg, den Baum zu zerteilen.
Die Freiwillige Feuerwehr Eißendorf versuchte, über eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr Harburg, den Baum zu zerteilen. © HA | André Lenthe

Im Landkreis Harburg sind die Feuerwehren hingegen seit dem Nachmittag infolge von Sturmschäden fast ununterbrochen im Einsatz. Feuerwehrsprecher Mathias Wille berichtet, dass es sich in den meisten Fällen um herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume handelt. Ein Autofahrer hatte am Nachmittag in Buchholz in der Nordheide Glück im Unglück, nachdem sich Teile eines Hausdaches lösten und auf sein Auto stürzten. Er blieb unverletzt.

Im Landkreis Stade verzeichneten die Feuerwehren bis in die Nachmittagsstunden derweil mehr als 30 umgestürzte Bäume. „Es gibt kaum eine Gemeinde, wo wir nicht im Einsatz sind”, sagte Feuerwehrsprecher Stefan Braun. Größere Sachschäden seien bisher nicht entstanden. Es handele sich überwiegend um auf Straßen und Gehwege gekippte Bäume.

Im Kreis Pinneberg fuhr die Feuerwehr bis 17 Uhr insgesamt 60 Einsätze. Auch dabei ging es im Wesentlichen um Bäume, die umzustürzen drohten oder Äste auf Straßen. Größere Schäden waren nicht bekannt.

Bahnverkehr in Schleswig-Holstein gestört

Der Sturm über Norddeutschland führt zu Behinderungen im Zugverkehr in Schleswig-Holstein. Ein umgestürzter Baum blockierte am Mittwochnachmittag die Gleise auf der Strecke zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt, wie die Deutsche Bahn auf Twitter mitteilte. Zwischen Niebüll und Hamburg fiel der Regionalexpress demnach aus.

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Landesbrandmeister appelliert an Arbeitgeber

Angesichts eines erwarteten hohen Einsatzaufkommens der freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein während des aktuellen Sturmtiefs hat der Landesfeuerwehrverband Unternehmen um Nachsicht gebeten. „Wir bitten daher alle Arbeitgeber um Verständnis, wenn ehrenamtliche Feuerwehrangehörige durch das erhöhte Einsatzaufkommen nicht ihrer regulären Tätigkeit nachgehen können“, sagte Landesbrandmeister Frank Homrich am Mittwoch. Die 1323 freiwilligen und 5 Berufsfeuerwehren seien auf die Einsätze vorbereitet.

Der Landesfeuerwehrverband appellierte, Schwachstellen wie lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen an Gebäuden zu sichern. Keller und Niedergänge sollten rechtzeitig vor eindringendem Wasser geschützt werden, wenn Überflutungsgefahr bestehe. „Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind“, riet der Verband. Laub und Dreck sollen aus Wassereinläufen wie Gullys oder Abflussrinnen entfernt werden.

Orkanböen von bis zu 110 Stundenkilometern auf dem Brocken erwartet

Auf dem höchsten Berg im Harz, dem Brocken, fegen orkanartige Böen in den höheren Lagen. Dort sind Windböen bis zu 110 Stundenkilometern aus Südwest zu erwarten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mitteilte. „Wir haben jetzt schon Windstärken bis 104 km/h beobachtet“, sagte ein DWD-Experte aus Leipzig. „Das ist sehr viel. Auf dem Brocken ist das eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber am 5. Juli mitten im Sommer ist das äußerst selten.“ Der starke Wind werde über den Tag so weitergehen und ab etwa 20 Uhr nachlassen.

Laut DWD geht es in den tieferen Lagen leicht ruhiger zu: Windböen bis 60 Stundenkilometern, teils auch Sturmböen bis 75 Stundenkilometern sind zu erwarten. Der Schaden werde sich in Grenzen halten, so der Meteorologe weiter. Eine Wanderung auf den Brocken könne er aber nicht empfehlen. „Jeder, der sich um seine Gesundheit kümmert, sucht sich einen anderen Tag.“

Einschränkungen im Fernverkehr

Der Sturm insbesondere im Norden Deutschlands führt auch zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Betroffen sind derzeit Verbindungen in die Niederlande, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Demnach fallen ICE-Züge zwischen Frankfurt und Amsterdam über Köln aktuell aus. Auch Intercity-Züge zwischen Berlin und Amsterdam über Hannover sind betroffen und verkehren derzeit nur zwischen Berlin und Bad Bentheim. Weitere Einschränkungen wurden zunächst nicht bekannt.

Frau kommt bei Sturm im Emsland ums Leben

Während des Sturms ist eine Frau im Emsland am Mittwoch tödlich verletzt worden. Ein entwurzelter Baum stürzte auf die Fußgängerin in Rhede und begrub sie unter sich, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Frau, die mit ihrem Hund unterwegs war, erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort.

Wegen des Unwetters sind im Emsland am Mittwoch die Bahnstrecken teils nicht normal befahrbar. Mehrere Bäume seien etwa auf die Gleise zwischen Emden und Leer gefallen, sagte eine Sprecherin der Bahn. Die Störung auf der Strecke zwischen Bremen und Norddeich Mole soll bis in die frühen Abendstunden dauern. Im Regionalverkehr komme es deshalb zu Verspätungen und Zugausfällen.

Einzelne Fährverbindungen fallen aus

Wegen des erwarteten Sturms fallen einige Fähren zur Nordseeinsel Pellworm und den Halligen aus. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich am Mittwoch alle nach 13.00 Uhr geplanten Abfahrten von und zu den Halligen. Am Nachmittag solle nur noch um 14.00 Uhr ein Schiff von Hooge nach Langeneß und Schlüttsiel und um 15.15 Uhr von Langeneß nach Schlüttsiel abfahren. Weitere Änderungen aufgrund der tatsächlichen Wetterverhältnisse behielt sich die Reederei vor.

Die Fähre um 15.45 Uhr von Pellworm nach Strucklahnungshörn fällt nach Angaben der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrts GmbH ebenso aus, wie die Fähre in Gegenrichtung um 16.40 Uhr.

Wegen des Sturms: Multivan Windsurf Cup verschoben

Aufgrund der aktuellen Wetterlage wird der Multivan Windsurf Cup in St. Peter Ording erst am Freitag beginnen. Der Veranstalter Choppy Water und die Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording haben beschlossen, die Veranstaltung wegen des Sturmtiefs zu verschieben. Für weitere Infos: www.windsurfcup.de

Umgestürzte Eiche in Ahrensburg – Feuerwehr im Einsatz

In Ahrensburg ist kurz vor 12 Uhr eine Eiche auf den Ginsterweg gestürzt. Zwei Feuerwehren waren im Einsatz, um die Äste kleinzusägen und den Rest des Baumes zu fällen.

Baum Ahrensburg.JPG
© Christoph Leimig

So sorgen Sie für Ihre Sicherheit

Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein gibt folgende Tipps:

  • Sichern Sie Ihr Gebäude. Schwachstellen können lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen sein.
  • Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab. Bei älteren Gebäuden, Baustellen oder morschen Bäumen kann der Wind Teile lockern, die dann eventuell auf das Auto herabstürzen können.
  • Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht.
  • Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.
  • Entfernen Sie Laub und Dreck aus Wassereinläufen wie Gullys oder Ab-flussrinnen.
  • Sichern Sie Balkone und Terrassen so, dass Gartenmöbel oder Pflanzen nicht umhergewirbelt werden können.

Keine Einschränkungen am Hamburger Flughafen

Trotz Sturmböen hat es am Mittwoch am Hamburger Flughafen zunächst keine Einschränkungen im Flugbetrieb gegeben. „Als größter Flughafen in Norddeutschland sind wir in Hamburg natürlich sturmerprobt und es gibt entsprechende Sicherheitsverfahren, die bei heftigeren Wetterlagen in Kraft treten, um Arbeiten auf dem Vorfeld zu schützen“, sagte Sprecherin Janet Niemeyer auf dpa-Anfrage.

Am Hamburger Flughafen kommt es wegen des Sturms nicht zu Einschränkungen (Symbolbild).
Am Hamburger Flughafen kommt es wegen des Sturms nicht zu Einschränkungen (Symbolbild). © picture alliance / imageBROKER | Christopher Tamcke

Am Mittag gab es demnach aber keine Einschränkungen. „Nach aktuellem Stand gehen wir auch von einem regulären Flugbetrieb aus“, sagte die Sprecherin am Mittwoch. Einzelne Flugstreichungen, zum Beispiel auch aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse an anderen Flughäfen, seien aber nie ausgeschlossen.

Forstministerium warnt vor Betreten der Wälder

Schleswig-Holsteins Forstministerium hat an die Menschen im Norden appelliert, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten. Es bestehe die Gefahr, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen getroffen zu werden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Die Bäume stünden in voller Belaubung, so dass die Gefahr deutlich erhöht sei.

„Zahlreiche Bäume sind durch die vergangenen Dürrejahre und den Borkenkäferbefall geschädigt“, berichtete das Ministerium. In Verbindung mit der angekündigten Sturmwetterlage sei - noch häufiger als sonst - mit abbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen zu rechnen. Die Gefahr bleibe auch nach dem Sturm bestehen: „Oft fallen angebrochene Bäume erst später um und in den Baumkronen verkeilte Äste lösen sich noch.“

Metronom reduziert Geschwindigkeit wegen Sturmgefahr

Wegen des angekündigten Sturmtiefs "Poly" hat der Metronom seit 12 Uhr die Geschwindigkeit auf der Strecke Hamburg-Bremen reduziert. „Aufgrund der Warnungen des Deutschen Wetterdienstes haben wir uns entschlossen, die Geschwindigkeit auf der Strecke Hamburg Hauptbahnhof, Harburg und Bremen Hauptbahnhof vorerst auf 100 km/h zu begrenzen. Damit reduzieren wir das Risiko, mit eventuell umstürzenden Bäumen zu kollidieren.“, sagte erklärt Rainer Blüm, Technischer Geschäftsführer der metronom Eisenbahngesellschaft mbH.

Der Metronom reduziert wegen des Sturms am Mittwoch zwischen Hamburg und Bremen seine Geschwindigkeit (Symbolbild).
Der Metronom reduziert wegen des Sturms am Mittwoch zwischen Hamburg und Bremen seine Geschwindigkeit (Symbolbild). © picture alliance / Markus Mainka

Für den Fall, dass sich die Lage im Lauf des Tages auf den Strecken von metronom, enno, erixx und erixx Holstein verschlechtert, hat Büm eine sehr schnelle Reaktion angekündigt. Fahrgäste können sich über die Homepage, in Social Media, über die metronom App und über die Medien der Deutschen Bahn über die aktuelle Lage informieren.

Unwetter im Norden – Deutsche Bahn ist sensibilisiert

Umstürzende Bäume, die durch die lang anhaltende Trockenheit erheblichen Schaden genommen haben und bei Stürmen somit umso anfälliger sind, gelten dann in weiten Teilen Norddeutschlands als wahrscheinlich. Behinderungen auf Straße und Schiene sind wohl programmiert. Der DWD warnt vor unnötigen Autofahrten und ruft dazu auf, windanfällige Gegenstände zu sichern.

Die Deutsche Bahn ist bereits sensibilisiert und bittet ihre Fahrgäste, sich am Mittwoch über wetterbedingte Beeinträchtigungen im Zugverkehr zu informieren.

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Zum Wochenende hin soll sich das Wetter beruhigen

Am Donnerstag soll sich der Sturm dann abschwächen, windig bleibt es in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch dann noch – und frisch sowieso. Bei 19 bis 21 Grad sind zwischen weiteren Schauern und Gewittern aber immerhin auch wieder ein paar sonnige Abschnitte drin.

Der Freitag soll nach DWD-Vorhersage dann deutlich freundlicher werden: Zwischen Elbe und Lübecker Bucht traut sich mit bis zu 26 Grad und Sonne dann tatsächlich der Sommer zurück.