Hamburg. Seit 1948 erklärt der Kasper Schülern den Straßenverkehr. Jetzt wird die hyperaktivste Lehrkraft der Hamburger Polizei groß gefeiert.
Zugegeben, der kleine Kerl mit der Zipfelmütze sieht nicht so aus, als hätte er 75 Jahre auf dem Buckel. Lebhaft, frech und redselig, so kennt man den Hamburger Verkehrskasper. Und es hat nicht den Anschein, als wolle das Polizei-Maskottchen in Zukunft auch nur ein bisschen kürzer treten.
Am Sonnabend (1. Juli) lässt die Polizei ihre wohl älteste und hyperaktivste Lehrkraft hochleben. Der Verkehrskasper hat Generationen von Hamburgern beigebracht, wie man sich im Straßenverkehr korrekt verhält. Wie man so fährt, dass man weder für sich selbst noch für andere eine Gefahr ist. Jetzt steht der scheinbar alterslose Senior ausnahmsweise mal selbst im Mittelpunkt: 75 Jahre alt wird aber nicht nur der Kasper dieses Jahr – ihren 75. feiert auch die Verkehrserziehung der Hamburger Polizei. Und das Beste: Rolf Zuckowski ist beim großen Jubiläum auch mit dabei.
Planten un Blomen: Die hyperaktivste Lehrkraft der Hamburger Polizei wird 75 Jahre alt
Das Kinderfest beginnt am Sonnabend um 11 Uhr in den Großen Wallanlagen bei Planten un Blomen. (Höhe Glacischaussee/Holstenwall). Unter anderem können die Kinder an einem Fahrradparcours teilnehmen, außerdem steht eine Spielfläche mit Bewegungsspielen zur Verfügung. Und natürlich kommt auch der Verkehrskasper groß raus. Gleich dreimal tritt er auf, und zwar um 12, 14 und 16 Uhr. Vorher wird Liedermacher Rolf Zuckowski zwischen 11 und 11.30 Uhr einige seiner berühmtesten Songs spielen. Kinder lieben Rolf Zuckowski (und den Verkehrskasper natürlich auch). Um 17 Uhr endet das Spektakel dann.
Polizisten als Verkehrspädagogen? Kam anfangs nicht so gut an
1948 setzte die Hamburger Polizei Beamte in der Verkehrserziehung ein, im gleichen Jahr öffneten sich in den Schulen auch erstmals die Vorhänge für den Verkehrskasper. Die steigenden Unfallzahlen begründeten den Bedarf: Der Autoverkehr hatte nach Kriegsende deutlich zugenommen, immer mehr Kinder wurden bei Unfällen verletzt. „Trotz der anfänglichen Bedenken, Polizisten seien schließlich keine Pädagogen, stellten sich sehr schnell erste Erfolge durch den Einsatz der ,Udels’ ein“, sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen. Schon ein Jahr später sei die Gesamtzahl der verunfallten und getöteten Kinder im Straßenverkehr signifikant gesunken. Inzwischen seien die spezialisierten Beamten und der Kasper „etablierter Bestandteil der erfolgreichen Jugendverkehrserziehung an Hamburgs Schulen“, so Marxsen.
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Planten un Blomen: Nächster Spaßtag von Polizei und Feuerwehr am 18. Juli
Übrigens: In den Hamburger Sommerferien kann man noch einmal richtig Spaß mit und bei der Polizei haben. Am 18. Juli steigt der nächste Kinder-Hit-Tag von Feuerwehr und Polizei. Von 10 bis 15 Uhr gibt es auf dem Akademiegelände an der Carl-Cohn-Straße 39 wieder jede Menge Abwechselung und Action, dazu gehören beispielsweise Brandbekämpfung für Kinder, Drehleiterfahrten und, und, und.