Hamburg. Tarifeinigung für UKE und Asklepios: Der Gehaltssprung für Ärzte belastet die Hamburger Krankenhäuser mit Millionensummen.

Was Ärzte im Krankenhaus verdienen, ist ein wichtiger Indikator für die Gemengelage im deutschen Gesundheitssystem. Denn jede Tariferhöhung belastet natürlich die Budgets der ohnehin gebeutelten Kliniken. Außerdem kann es zeigen, ob sich für die Mediziner überhaupt der Gang in eine Selbstständigkeit und eine eigene Praxis lohnt. Und: Wenn Ärzte für mehr Gehalt streiken, schrillen bei Patientinnen und Patienten die Alarmglocken.

Nun hat es nach mehreren Warnstreiks von Ärztinnen und Ärzten des Hamburger UKE und bei Asklepios eine Tarifeinigung gegeben, die so auch von den Arbeitgebern (VKA) vorhergesagt war. Sie hatten noch während des letzten Arbeitsausstandes gesagt, der sei unnötig, denn es werde einen Abschluss beim nächsten Treffen geben. So kam es. Nun erhalten die betroffenen Ärzte in zwei Tranchen ein Gehaltsplus von 8,8 Prozent und eine steuerfreie Einmalzahlung von insgesamt 2500 Euro. Das betrifft das laufende und das Jahr 2024. Nur 18 Monate gilt diese Einigung. Die nächste Gehaltsrunde startet also bereits wieder im Juli 2024.

Krankenhaus Hamburg: Plus von 8,8 Prozent bei Gehältern von Ärzten

Für die kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sagte der Verhandlungsführer Wolfgang Heyl: Es seien fünf sehr schwierige Runden mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) gewesen. Er sprach von „deutlichen Entgeltzuwächsen“ bei den Ärzten. „Die Bezahlung an kommunalen Krankenhäusern wird dadurch deutlich attraktiver. Das ist die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite ist, dass der Tarifabschluss die Krankenhäuser rund 672 Millionen Euro kostet – und dies in Zeiten einer äußerst angespannten Finanzlage bei den kommunalen Krankenhäusern.“

Für die Ärzte sagte MB-Verhandler Alexander Schultze: „Dies war keine normale Verhandlungsrunde mit der VKA. Zwei Warnstreiktage mit großer Beteiligung waren notwendig, damit wir in den Verhandlungen endlich substanziell vorankommen konnten. Die Lösung, 2500 Euro steuerfrei und insgesamt 8,8 Prozent nachhaltige Entgelterhöhung in jeweils zwei Schritten bei einer Laufzeit von 18 Monaten, war das, was wir ohne weitere Streiks am Verhandlungstisch erreichen konnten.“

Krankenhaus Hamburg: „Belastung wird sich spürbar verringern“

In Hamburg profitierten von der Einigung mehr als 3000 Ärztinnen und Ärzte am UKE und in den Asklepios Kliniken (Altona, Barmbek, Harburg, St. Georg, Nord, Wandsbek und West). Weil außerdem Bereitschaftsdienste begrenzt und anders vergütet werden sollen, sagte der Hamburger MB-Vorsitzende Pedram Emami: „Damit wird sich die Gesamtbelastung der Ärztinnen und Ärzte spürbar verringern.

Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt, dass beide Seiten ihre Tarifgremien noch um ihre Zustimmung fragen müssen.