Hamburg. Von Blankenese bis zum Baakenhafen, von Ottensen bis Meiendorf: Ein Dutzend Neubauten kommt jetzt auf den Markt.

Eine Wohnung zu finden ist in Hamburg nicht leicht – zumal wenn sie bezahlbar sein soll. Doch es gibt ehrgeizige Wohnungsbauprogramme in der Hansestadt. Das Abendblatt stellt eine Reihe von Wohnungsbauten vor, die in diesem Jahr fertig werden oder in die Vermarktung gehen.

Wohnung in Hamburg: Ipanema in Winterhude

Früher thronte hier in Winterhude die „Post-Pyramide“, heute winden sich auf dem Areal der ehemaligen Oberpostdirektion am Überseering zwei wellenförmige Gebäude um einen grünen Innenhof mit Beeten, Freiflächen und Spielgelegenheiten. Sie bieten 523 Mietwohnungen, die zwischen 30 und 160 Quadratmeter groß sind und bis zu fünf Zimmer haben.

Das Unternehmen Quantum hat mit der Vermietung der 366 frei finanzierten Mietwohnungen bereits begonnen. Die Mieten liegen hier voraussichtlich zwischen 17 und 23 Euro pro Quadratmeter, der Einzug der Mieterinnen und Mieter ist für Spätherbst 2023 geplant. Die Vermietung von 157 öffentlich geförderten Mietwohnungen startet im weiteren Verlauf des Jahres.

Eine Visualisierung des Projektes Ipanema in der City Nord.
Eine Visualisierung des Projektes Ipanema in der City Nord. © Dreidesign | DREIDESIGN

Den künftigen Bewohnern des von KBNK Architekten errichteten Quartiers stehen allerlei moderne Annehmlichkeiten zur Verfügung, darunter Paketboxen, ein Waschsalon, freies W-LAN auf den Außenflächen, eine Fahrradwerkstatt und extra E-Bike-Räume mit Ladestation in der Tiefgarage.

Eine weitere Besonderheit ist das Digitalkonzept. So läuft der gesamte Vermietungsprozess von der Wohnungsfindung bis zum Unterschreiben des Mietvertrags digital ab (ipanema.ham burg), und es gibt die Ipanema-App, mit der zum Beispiel der Energieverbrauch gecheckt, mit dem Vermieter kommuniziert oder die Haustür geöffnet werden kann.

Das Digitalisierungskonzept sowie die App stammen von der Property Manager Reos GmbH, die auch die Vermietung und Verwaltung der Wohnungen übernimmt. Ergänzt wird das lebendige, vier Fußballfelder große Quartier durch eine eigene Kita und Gewerbeflächen sowie einen Büroturm, in dem die Hamburger Traditionsbank Berenberg zukünftig ihren Hauptsitz haben wird.

Stiftung baut in Blankenese

Die Heinrich Schmilinsky Stiftung baut in Blankenese am Straßenzug Mörikestraße 32/ Frahmstraße 22. Momentan sind 87 barrierefreie Wohnungen im Bau, die Ende des Jahres bezugsfertig sein sollen. Das Projekt entsteht in Kooperation mit der Erna-Baur-Stiftung, die davon 51 Wohnungen erbaut, die frei finanziert werden. Diese Wohnungen sind 42 Quadratmeter groß, bestehen aus je zwei Zimmern und haben alle einen Balkon oder eine Terrasse, die Kaltmiete beträgt 16 Euro/Qua­dratmeter.

Die Heinrich Schmilinsky Stiftung alleine baut dort 36 öffentlich geförderte Wohnungen, die zwischen 34 und 40 Quadratmetern groß sind. Alle Wohnungen haben ebenfalls eine Terrasse oder einen Balkon. Die Kaltmiete beträgt 6,70 Euro/Quadratmeter, aber Interessenten benötigen einen Wohnberechtigungsschein. Weitere Infos gibt es unter stattbau-hamburg.de (Heinrich Schmilinsky Stiftung/ Erna Baur Stiftung)

Deutschlandhaus Gänsemarkt

Das neue Deutschlandhaus ist eines der spektakulärsten Projekte in der Innenstadt. In den Gebäudekomplex, der sich vom Gänsemarkt bis zum Valentinskamp erstreckt, zieht Ende 2023 die Zentrale der Haspa mit rund 1500 Beschäftigten ein, und im Erdgeschoss sind Handel und Gastronomie zu finden. Aber im neuen Deutschlandhaus werden auch Menschen leben. Die 30 Mietwohnungen mit Größen zwischen 38 und 127 Quadratmetern sollen im zweiten Halbjahr fertiggestellt sein.

Der Bauherr ABG Real Estate Group hat jedoch bislang nicht mit der Vermarktung begonnen, deshalb sind auch noch keine Preise bekannt. Aber da es sich um frei finanzierte Mietwohnungen in Citylage handelt, dürfte die Nettokaltmiete bei um die 20 Euro pro Quadratmeter liegen. Allgemeine Informationen zum neuen Deutschlandhaus können unter deutschlandhaus.com abgerufen werden.

Eidelstedter Höfe

Im Mai können die ersten Bewohner in das neue Quartier Eidelstedter Höfe einziehen. Dann werden dort im Zuge des ersten Bauabschnitts 70 frei finanzierte Mietwohnungen bezugsfertig sein. Die Zwei- bis Vierzimmerwohnungen verteilen sich auf drei Gebäude mit jeweils fünf Geschossen. Die Einheiten haben einen eigenen Garten, einen Balkon oder eine Dachterrasse.

Auch eine Kita wird es in dem Viertel geben, das gegenüber dem Eidelstedter Busbahnhof liegt. Mit der Vermarktung der 70 Wohnungen hat die Quantum Projektentwicklung bereits begonnen. Die Nettokaltmiete liegt zwischen 14 und 19 Euro pro Quadratmeter. Die Vermarktung von 27 weiteren frei finanzierte Mietwohnungen aus dem zweiten Bauabschnitt soll in Kürze starten. Alle Informationen zu den Wohnungen sind unter eidelstedter-hoefe im Internet abrufbar.

Eigentumswohnungen in Lokstedt

An der Julius-Vosseler-Straße 84, 86 und 88 in Lokstedt baut die JVP-Julius-Vosseler-Projekt GmbH insgesamt 33 Eigentumswohnungen, verteilt auf drei Häuserblöcke – es sind jeweils elf Wohnungen. Im März gehen die restlichen Wohnungen in der Hausnummer 84 auf den Markt. Dann erfolgt die Übergabe der Gemeinschaftsbereiche. Eine grüne Außenanlage mit Spielmöglichkeiten sowie eine Tiefgarage gehören zu dem Ensemble. Insgesamt sind noch vier Wohnungen zu verkaufen, drei davon in der Hausnummer 84.

Wohnungen im Szeneviertel Schanze

An der Amandastraße/Ecke Schulterblatt in Eimsbüttel sind 113 Wohnungen fertiggestellt worden. Bauherr ist die Instone Real Estate. „Amanda“ heißt das Projekt mit den Eigentumswohnungen. Diese gruppieren sich um einen autofreien, begrünten Innenhof und sind mit Balkon, Terrasse, Dachterrasse oder Loggia ausgestattet.

Kolbenhöfe in Ottensen

Otto Wulff und Rheinmetall Immobilien entwickeln auf dem ehemals gewerblich genutzten Areal, dem früheren Kolbenschmidt-Gelände, ein neues Quartier: die Kolbenhöfe. Insgesamt entstehen rund 675 Wohnungen, davon circa 420 Wohnungen auf dem Areal Kolbenhöfe I und circa 250 Wohnungen auf dem Areal Kolbenhöfe II. (Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen.

Angebote gibt es zurzeit nur für den Bereich Kolbenhöfe I: Die Wohnungen entstehen nach dem Hamburger Drittelmix (1/3 öffentlich geförderte Mietwohnungen, 1/3 frei finanzierte Mietwohnungen sowie 1/3 Eigentumswohnungen). Im Angebot sind noch einige der 142 Eigentumswohnungen (unterteilt in drei Bauvorhaben mit „sprechenden“ Namen), von denen die ersten von Anfang 2024 an bezugsbereit sind und die letzten voraussichtlich Ende 2024.

So soll das Quartier Kolbenhöfe in Ottensen aussehen.
So soll das Quartier Kolbenhöfe in Ottensen aussehen. © DREIDESIGN, Kim Hoyer | DREIDESIGN

Im Bauvorhaben „Werkstadt“ sind bereits rund 90 Prozent verkauft, fünf Wohneinheiten sind noch verfügbar. Für „Stadtklang“ sind mehr als die Hälfte der Eigentumswohnungen vergeben und 35 Einheiten noch verfügbar. Beim Bauvorhaben „Kunstwerk“ sind rund 35 Prozent verkauft, 19 Wohnungen sind noch zu haben.

Diese Wohnungen sind zwischen 40 und 104 Quadratmeter groß, die Preisspanne beträgt 399.000 bis 1,2 Millionen Euro. Interessenten können sich im Internet informieren bei stadtklang.hamburg/ (Vertrieb über Grossmann & Berger) sowie bei werkstadt.hamburg/ (Vertrieb über Grossmann & Berger) oder bei www.kunstwerk-kolbenhoefe.de/

Neubau an der Baakenallee (HafenCity)

Zu den Projektpartnern bei den Kolbenhöfen (s. o.) gehört auch der Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba). Zum Frühsommer 2023 startet der Bezug von 74 öffentlich geförderten altoba-Wohnungen und einer Kita an der Friedensallee /Ecke Antonia-Kozlova-Straße. 40 davon entstehen als barrierefreie Wohnungen für die Generation 60 plus (in Kooperation mit der Martha Stiftung).

Die Wohnungen für das Wohnen 60 plus sind ca. 42 bis 52 Quadratmeter groß. Insgesamt baut die altoba auf dem Gelände der Kolben­höfe rund 210 Wohnungen, davon 200 öffentlich gefördert. Außerdem schafft die altoba Wohnraum an der Baakenallee 66 bis 70. Voraussichtlich im Spätsommer 2023 wird dort ein weiterer Neubau mit 57 öffentlich geförderten Wohnungen fertiggestellt. Die Größen reichen von zwei bis zu vier Zimmern und von rund 39 bis zu 99 Quadratmetern.

„Als Wohnungsbaugenossenschaft sind wir verpflichtet, unsere Wohnungen zunächst unseren Mitgliedern anzubieten und im zweiten Schritt weiteren Mietinteressenten“, sagt Silke Kok von der altoba. Aktuell habe die altoba schon so viele Wohnungsgesuche erfasst, dass sie für die beiden stark nachgefragten Quartiere Baakenhafen und Kolbenhöfe zurzeit keine weiteren Interessentinnen und Interessenten aufnehmen könne. Doch Kok macht Hoffnung: „Das kann sich bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung wieder ändern, sodass es sich lohnen kann, regelmäßig auf www.altoba.de/Angebote nach Wohnungsangeboten zu schauen.“

130 Wohnungen in Meiendorf

Am Meiendorfer Spitzbergenweg werden bis Mitte des Jahres 130 Wohneinheiten fertiggestellt. Das neue Ensemble im Stadtbezirk Wandsbek soll Wohnen und Einzelhandel mit einem Nahversorgungszentrum umfassen. 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert. Sie umfassen in der Regel 1,5 Zimmer.

215 Autostellplätze stehen zur Verfügung. Es werden für die sogenannten Meien­dorfer Höfe auch Drei- und Vierzimmerwohnungen angeboten. Die maximale Größe in diesem Ensemble beträgt 110 Quadratmeter. Der Quadratmeter kostet 12,90 Euro. Die Mietpreise werden mit einer Spanne von 734 bis 1480 Euro ausgewiesen.

Wohnungen an der Ahrensburger Straße

Im Sommer beginnt die Vermarktung für 106 neue Wohneinheiten an der Ahrensburger Straße/Holstenhofweg. Bezugsfertig sollen die Wohnungen – 30 Prozent werden öffentlich gefördert – Ende des Jahres sein. Das Investitionsvolumen beträgt 32 Millionen Euro.

Saga baut in Ohlsdorf, Langenhorn, Farmsen-Berne und Lurup

Das städtische Wohnungsunternehmen Saga realisiert zahlreiche Wohnungsbauprojekte in Hamburg, die noch in diesem Jahr bezugsfertig sind. Diese sind alle öffentlich gefördert, dementsprechend können sie nur von Bürgern und Bürgerinnen mit geringerem Einkommen und einem Wohnberechtigungsschein beziehungsweise Dringlichkeitsschein angemietet werden.

163 Wohnungen mit 1,5 bis fünf Zimmern sowie drei Gewerbeeinheiten und insgesamt 111 Tiefgaragenstellplätze baut die Saga an der Sengelmannstraße in Ohlsdorf. Die anfängliche Nettokaltmiete beträgt hier 6,90 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnungen sind voraussichtlich in diesem Frühjahr bezugsfertig. Am Grellkamp in Langenhorn errichtet die Saga außerdem 32 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern in einem Mehrfamilienhaus sowie zusätzlich sechs Reihenhäuser. Die Wohnungen werden voraussichtlich auch in diesem Frühjahr mit einer Anfangsmiete von rund 7 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter bezugsfertig sein.

Wohnungen in Farmsen Berne bald bezugsfertig

In Farmsen-Berne an der Günter-Püstow-Straße können die ersten Bewohner auch im Frühjahr in die 155 Zwei- bis Fünf zimmerwohnungen einziehen. Die anfängliche Nettokaltmiete pro Quadrat­meter liegt hier bei 9 Euro pro Quadratmeter.

Ein weiteres Projekt entwickelt die Saga am Kroonhorst in Lurup. Das heißt „LeNa“, und die 78 Wohnungen mit zwei und drei Zimmern sollen vor allem an Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen vermietet werden. Die anfängliche Nettokaltmiete beträgt 6,90 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnungen sollen im Herbst 2023 fertiggestellt sein. Weitere Informationen zu dem Wohnungsangebot der Saga können unter saga.hamburg/neubau im Internet abgerufen werden.