Hamburg. Im Vergleich zum Schuljahr 2018/19 gibt es heute 637 Schulklassen mehr. Hamburgs Schulbehörde nennt Gründe und gibt einen Ausblick.

Die Zahl der Schüler in Hamburg ist im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie zuletzt vor 40 Jahren – um insgesamt 7490 Jungen und Mädchen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) versichert aber: „Trotz des enormen Anstiegs der Schülerzahlen bleibt es dabei: Hamburgs Schülerinnen und Schüler lernen in kleinen Klassen.“

Insgesamt besuchen 259.000 Schülerinnen und Schüler eine staatliche Schule – darunter mehr als 7000 Flüchtlingskinder seit Ausbruch des Ukrainekriegs. Im Vergleich zum Schuljahr 2018/19 gebe es heute 637 Klassen mehr, teilte die Schulbehörde am Mittwoch mit.

Schule Hamburg: Mehr Schüler – aber Klassen bleiben klein

Seit dem Vergleichs-Schuljahr seien die Klassengrößen über alle Schulformen hinweg gleichgeblieben oder gesunken, lobt sich die Behörde: Die durchschnittliche Klassengröße an Hamburgs Grundschulen liegt in diesem Schuljahr (wie 2018/19) bei durchschnittlich 20,9 Schülerinnen und Schülern.

Bei den Gymnasien sank die durchschnittliche Klassengröße in der Sekundarstufe I von 26,4 (2018/19) auf aktuell 25,7 Jungen und Mädchen, in der Sekundarstufe I der Stadtteilschulen umfassen die Klassen derzeit im Schnitt 23,7 Schulkinder – ganz leicht weniger als 2028/19 (23,8).

Schule Hamburg: Hansestadt plant 44 neue Schulen

„Um die kleinen Klassen zu sichern, unternehmen wir gewaltige Anstrengungen und eröffnen zahlreiche neue Schulklassen“, sagte Rabe am Mittwoch. „Das milliardenschwere Schulausbauprogramm wirkt. Der aktuelle Schulentwicklungsplan sieht bis zu 44 Schulneugründungen vor sowie weitere rund 100 Schulen, die erweitert werden.“

Nicht nur die Zahl der Schulkinder stieg, auch die des pädagogischen Personals: Derzeit gibt es 19.788 Vollzeitstellen – 655 mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu vor zehn Jahren, als es noch 16.224 Vollzeitstellen gab, beträgt der Anstieg sogar 20 Prozent.

Schule Hamburg: So viele Kinder sind maximal in einer Klasse

Insgesamt sei der Anteil der überfrequenten Klassen leicht von 20 auf 17 Prozent gefallen. Vergleicht man die beiden Schuljahre, wird heute außerdem ein größerer Anteil der Regelklassen mit weniger Schülerinnen und Schülern als der Höchstgrenze beschult (3423 Klassen), im Schuljahr 2018/19 waren es dagegen 2777 Klassen.

An Stadtteilschulen lernen in Klasse 5 und 6 maximal 23 Schulkindern, in den übrigen Jahrgangsstufen liegt die Obergrenze bei 25. An Gymnasien soll die Klassengröße von 28 Schülerinnen und Schülern nicht überschritten werden. Von den insgesamt 6637 Regelklassen überschreiten aktuell 1150 Klassen die für sie geltende Höchstgrenze. Umgekehrt sind 3423 Klassen (52 Prozent) mit weniger Schulkindern eingerichtet als vorgesehen.

Die Obergrenze an Grundschulen liegt bei 23 Schülerinnen und Schülern, bei Grundschulen in sozial schwieriger Lage bei 19 Kindern. In den allermeisten Fällen werden diese Obergrenzen eingehalten, oft sogar unterschritten. Für Hamburgs weiterführende Schulen gilt das gleiche.