Hamburg/Kiel/Schwerin. 2022 sind rund 1,1 Millionen Frauen, Kinder und Männer aus der Ukraine nach Deutschland gekommen – viele leben in Hamburg.

In Hamburg und Berlin haben gemessen an der Gesamtbevölkerung im Oktober 2022 die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer gelebt. Der Anteil lag bei je 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Mecklenburg-Vorpommern rangierte mit einem Anteil von 1,36 Prozent auf dem dritten Platz. Die wenigsten Ukrainer lebten zu diesem Zeitpunkt in Schleswig-Holstein (1,0 Prozent).

Im vergangenen Jahr sind rund 1,1 Millionen Frauen, Kinder und Männer aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Den Angaben zufolge zogen gut zwei Drittel der Menschen von März bis Mai 2022 zu, also in den ersten drei Monaten nach dem russischen Angriff.

2022 Nettozuwanderung von 962.000 Menschen aus der Ukraine

Seit Mai hätten aber auch die Fortzüge von Deutschland in die Ukraine zugenommen. Im Jahr 2022 wurden 139.000 Fortzüge registriert. Sowohl die Fortzüge als auch die Zuzüge hätten 2022 das Niveau des Vorjahres um ein Vielfaches überstiegen: Im Jahr 2021 seien rund 13.000 Zuzüge aus der Ukraine und 6000 Fortzüge dorthin registriert worden.

Aus dem Verhältnis der Zu- und Fortzüge ergebe sich für 2022 eine Nettozuwanderung von 962.000 Menschen aus der Ukraine. Damit war die Nettozuwanderung aus der Ukraine nach Deutschland im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt größer als die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in den Jahren 2014 bis 2016 zusammen (834.000).

Die hohe Zuwanderung aus der Ukraine hat dazu geführt, dass die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit hierzulande von 138.000 Menschen im Januar 2022 auf 1,02 Millionen Menschen im Oktober 2022 angewachsen ist. Der Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der Gesamtbevölkerung ist im selben Zeitraum von 0,2 auf 1,2 Prozent gestiegen. Ukrainische Staatsangehörige wurden damit nach türkischen Staatsangehörigen (1,6 Prozent) die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland.

Die Angaben beruhen laut Bundesamt auf vorläufigen Ergebnissen und einer Sonderauswertung aus der Wanderungsstatistik.