Hamburg. Immer mehr Menschen bekommen in Hamburg einen deutschen Pass. Aus diesen Ländern kamen 2022 die meisten neuen Bürger.

Immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger mit ausländischen Wurzeln wollen Deutsche werden. Im vergangenen Jahr haben 6298 Menschen in der Hansestadt die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen, wie die Behörde für Inneres und Sport am Freitag mitteilte. Das waren über 1000 mehr als noch im Jahr 2021.

Außerdem habe sich die Zahl der Anträge auf eine Einbürgerung binnen fünf Jahren sogar fast verdoppelt – auf 10.695 im Jahr 2022, hieß es. Unter den eingebürgerten Menschen seien auch vermehrt Geflüchtete aus der Ukraine.

Einbürgerung: Hamburg meldet deutlich höhere Zahlen

Neben einem „allgemein gestiegenen Interesse an der deutschen Staatsbürgerschaft“ sei der Anstieg hauptsächlich darin begründet, so teilt die Innenbehörde weiter mit, dass seit Dezember 2020 neben den hohen Antragszahlen afghanischer Staatsangehöriger sehr viele besonders gut integrierte syrische Staatsangehörige die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllten.

Wer in Deutschland eingebürgert werden möchte, muss nämlich viele Bedingungen erfüllen, etwa, dass man sich seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland aufhält. Bei einem deutschen Abitur oder Mittleren Schulabschluss (MSA) genügen dagegen bereits sechs Jahre. Viele der nun eingebürgerten Syrerinnen und Syrer waren 2015 im Zuge der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommen.

Einbürgerung: 90 Jahre alte Schwedin wird Deutsche

So tauchen unter den eingebürgerten Menschen vergangenes Jahr überwiegend jüngere Menschen in der Statistik auf. Von 6298 waren 1084 noch minderjährig und lediglich 196 Menschen zum Zeitpunkt der Einbürgerung über 65 Jahre alt. Das höchste Lebensalter hatte eine 90 Jahre alte Schwedin.

Zusammen mit einzelnen Einbürgerungen von Antragstellern aus Hongkong, Liberia oder Mauretanien waren Herkunftsländer von allen fünf Kontinenten in der Statistik vertreten.

Hauptherkunftsländer der Eingebürgerten waren

  • Syrien (1541 Menschen),
  • Afghanistan (749 Menschen)
  • und die Türkei (517 Menschen).

Grote: Einbürgerung „klares Bekenntnis zu demokratischem Gemeinwesen“

„Der Wille zur Einbürgerung ist zugleich ein klares Bekenntnis zu unserem demokratischen Gemeinwesen“, ist Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sicher. Mit ihr gehe auch die Verpflichtung einher, „für unsere offene Gesellschaft und unsere Werte einzustehen“.

Viele der Menschen, die in den vergangenen Jahren nach Hamburg kamen, engagierten sich hier in vielfältiger Art und Weise, ehrenamtlich im Sport oder bei der freiwilligen Feuerwehr, und leisteten „damit einen wichtigen Beitrag für eine Gesellschaft, die von Teilhabe, Zusammenhalt und Respekt geprägt ist“, betont Grote.