Hamburg. Partei kritisiert homophobe Äußerungen, sammelt aber dennoch Unterschriften für die Initiative – weil das Thema so „gut einschlägt“.

Die umstrittenen Äußerungen der Sprecherin der Volksinitiative „Schluss mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, Sabine Mertens, sorgen weiter für Wirbel. Während die Initiative die angebotene Solidarität der AfD ablehnt, distanziert sich die CDU erneut von homophoben Äußerungen, will die Initiative aber weiter unterstützen.

Mertens hatte bei der offiziellen Anmeldung der Initiative vergangene Woche auf die „Tatsache“ verwiesen, „dass sich normalerweise Männer und Frauen zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen“, und dann gesagt: „Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.“

Gendern: Homophobe Äußerungen waren auf breite Kritik gestoßen – außer bei der AfD

Während die Äußerungen bei allen anderen Fraktionen in der Bürgerschaft auf scharfe Kritik stießen, hatte die AfD der Volksinitiative demonstrativ ihre Solidarität zugesagt. Die wird dort aber abgelehnt: Man lasse sich „von keiner Partei vereinnahmen“, teilte Sabine Mertens am Wochenende mit.

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„Die ,Solidarisierung’ der AfD mit unserer Volksinitiative weisen wir hiermit ausdrücklich zurück“, so Mertens. Man lehne die Gendersprache in Verwaltung und Bildung ab, weil sie „diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen“ sei.

CDU will Unterschriften für Initiative gegen Gendern sammeln

Bei ihrem ersten Ziel, dem Sammeln von 10.000 Unterschriften, kann die Initiative weiter auf die Unterstützung der CDU bauen. Das teilte Landesgeschäftsführer Florian Weigel in einem Schreiben an die Mitglieder des Landesvorstandes sowie die Kreis- und Ortsvorsitzenden mit. „Allgemein spüren wir, dass das Thema in der Bevölkerung ,gut einschlägt’“, heißt es in dem Schreiben. „Zu keinem Thema haben wir in den letzten Monaten mehr positive Anrufe und E-Mails erhalten.“

Die Ortsvorsitzenden würden daher Unterschriftenlisten erhalten, die sie „selbstverständlich beliebig häufig kopieren“ dürften. Gleichzeitig distanzierte sich die CDU-Geschäftsstelle von den Äußerungen der Sprecherin. „Wir als Hamburger CDU stellen uns klar gegen jede Form von Homophobie und Diskriminierung; sie haben keinen Platz in unserer weltoffenen Stadtgesellschaft.“